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sonst Sonstig Soole Soor
Sónst, adv. (s. Wackern. Gl. 511; Schm. 3, 274; 288):
mit Nbnf.: s–en, sunst (en):
1) anders als das Genannte oder Gedachte; außerdem; andernfalls; zu einer andern Zeit; und zwar:
2) nam. = ehedem (so auch als sächl. Hw.: Nicht des S. gedenk! Droysen A. 2, 63; Vergleichung des S. und Jetzt. Guhl 2, 209). Zsstzg.: An-: nam. im Kurialstil statt des Grundw. (1). Um-: um Nichts (s. d. 2b); ohne Entgelt; vergebens (s. d. und vergeblich).
~ig, adj. zu sonst (s. d.), z. B.:
1) Jeden s–en [andern] Ort beträt’ ich lieber. Platen 4, 338 etc.; Der Büttel, Gerichtsbote und s–e Amtsgehilfe. Gutzkow R. 2, 17, noch sonst in andern Verrichtungen als denen des Büttels etc. dienend etc. Zuw. adv. = sonst. Heine Lut. 1, 260 etc. Im Kurialstil auch: an-s.; ob-s. (z. B. spöttisch. Möser Ph. 3, 111) etc.
2) ehemalig: Was seufzt ihr euch zurück ins s–e Paradies? Platen 2, 58.
Sōōle: s. Sole. Sōōr: s. Sohr.