Faksimile 0226 | Seite 1048
Faksimile 0226 | Seite 1048
shüt shel shig
sh~üt, n., –s; –er; –hen, lein, el (. –erchen, lein); -, –er-:
1) die schwere, breit- und gradklingige Hiebwaffe, vgl. auch in Bezug auf die Belege Säbel 1; Degen 1, z. B.: Das Sch. [nicht: der Degen oder Säbel] des Henkers etc.; Hat einst des Deutschen Arm das breite Sch. geführt, .., | lenkt jetzt des Franzen Hand des leichten Degens Spitze. Kästner (Iv Müller 7, 10) etc., während z. B. W. Luc. 6, 251 für dieselbe Waffe mit dem Ausdr. Sch. und Degen wechselt, vgl. auch: Des Saracenen hochgeschwungnes Sch. [= Säbel]. Schubart 2, 64 etc. —: Das Sch. zücken, schwingen etc.; Mit dem Sch. schlagen, drein schlagen oder hauen; Den Goliath mit seinem eignen Sch. schlagen. Luther 8, 15a; Mit Feuer und Sch. verwüsten; Ein Sch. hält das andre in der Scheide, gleiche Stärke der Gegner verhindert den Ausbruch der Gewaltthätigkeit etc. Oft bildl., z. B. als Bez. für Krieg. 2. Mos. 5, 3; Jes. 51, 19; Matth. 10, 34 etc.; für das Verwundende etc.: Es wird ein Sch. durch deine Seele dringen. Luk. 2, 35; Ihre Zungen sind scharfe Sch–er. Ps. 57, 5; 59, 8; Eitel Sch. und Dolch ist seiner Lippe Spruch. Rückert Rost. 16a etc. Zsstzg. z. B.: Ein Wächter . ., mit Blitzes-Sch. Cham. 4, 80; Grün Gd. 189 etc.; Breit-Sch. Freiligrath SW. 4, 136: Die Feuer- Sch–er. JP. 25, 72; Engel Gottes mit dem Flammen- Sch. W. 11, 127; 12, 205 etc.; Henker-Sch. Lichtwer 196; Thümmel 7, 17 etc.; Heunen- (Kinkel 12), Hünen- (Uhland 239) Sch.; Das gezogene Kometen-Sch. des Todes. IP. Fat. 2, 214; Die Kur-Sch–er im sächs. Wappen; [Unwissenheit]schliff das Märtrer-Sch. [Richt-Sch. für Märtrer]. Lichtwer 187; Meuchel-Sch. Pyrker 5; Mord-Sch. B. 405b; W. 31, 490; Wunden, aufgepflügt durch Nachbar-Sch–er. Schlegel Rich. II. 1, 3; Rach- Sch. 3. Mos. 26, 25; Sch. 470b; Hagedorn 2, 11 etc.; Ihn fällt kein Raufer-Sch. 1, 93 etc.; Richt- (Sch. 5a), Richter- (415a) Sch., s. Henker-Sch.; Riesen-Sch. Echtermeyer 2, 612; Ritter-Sch. (Freiligrath 1, 111); Schlacht-Sch. (im Ggstz. zum Galanterie- und Stutzerdegen. Heine Sal. 1, 72; W. 1, 208 etc.), s. Zweihändler, vgl. 2; Stab-Sch., veralt. statt Stockdegen. Frisch; Des Ritters Wunder-Sch. W. 12, 204; Fouqué Dr. 1, 107; Tribunäle mit dem Würge-Sch. der peinlichen Gerichtsbarkeit. Forster Jt. 1, 13 etc.
2) (s. 1, vergl. Degen 2; Säbel 2): ein das Sch. Führender: Er ist das beste Sch. in unserm Lande. Mohnike Fr. 36 etc. (vgl.: Zepter, Krummstab, Sch., | feindselig eins dem andern zugekehrt. G. 6, 243 = Kaiser, Geistlichkeit und Ritter). Zsstzg. z. B.: Apollo Gülden-Sch. B. 164a etc.; Dem Fähnrich folgten drei Schlacht-Sch–er, von diesen haut einer diesen Schubiak mitten von einander. Freytag B. 1, 225; 2, 26 etc.
3) nach der Ahnlichkeit mit 1, z. B.:
a) Botan.: (verkl.) Iris, z. B.: Sch–lein, Gilgen etc. Spee (Wackern. 2, 282²⁰), gw.: Jris oder Sch–el [m.] von der Gestalt der Blätter. V. Georg. 263; Sh. 2, 551; Gelbe Schwertlilie oder Wasser-Sch–el. Gd. 2, 216; Himmel-Sch–el. Fischart B. III etc., s. Nemnich und Oken (Reg. 378b).
b) Buchdr.: ein Holz zum Ineinanderschieben der Duernen etc.
c) Kahnbau: krummes Verbindungsholz zw. der Standele und dem Hinterende der Wasserdiele.
d) Schiff.: ein zur Verhindrung der zu großen Abtrift an die Seite von Schmacken etc. gehängtes Brettgefüge.
e) Seil.: hölzernes Werkzeug zum Schwingen des Hanfs (Schwinge, Schwingmesser).
f) Tischl. etc.: Holzstäbe, die in diagonaler Richtung auf Thüren etc. befestigt werden.
g) Weber.: unter die Polkette beim Sammtweben geschobnes Holzstäbchen.
h) weidm.: s. Sch.-Stange.
i) Zool.: die sch.-ähnliche Waffe mancher Thiere, s. Sch.-Fisch, -Wal etc.
~el, m. (n.), –s; uv.:
s. Schwert 3a.
~ig, a.:
mit einem Schwert versehn, in Zsstzg., z. B.: Blank-sch. Kladderadatsch 15, 178a etc.
Anm. Sch., ahd. suërt, mhd. swërt; veralt. Mz. uv. Luther 8, 250a; Unter solchen Sch–en. 1, 406a. Bei Einzelnen z. B.: Schwerd es. Gotter 2, 234; Jacobs Verm. 2, 1, 122 etc.; Am Schwerde. Rückert Erb. 1, 94; Schwab 539 (ebd. Schwerte).