Schwär
Schwäre
Schwären
schwären
Schwǟr: 1) m., –(e)s; –e; –chen, lein; -. — ~e, f.; –n. — ~en, m., –s; uv.:
eine von darunter sich zusammenziehndem Eiter entstehnde Erhöhung der Haut; übrtr.: das Übel, der Sitz des Übels etc.: Satan .. schlug Hiob mit bösen „Schweren“. 2, 7; 16, 20 ff.; Sie erwähnen .. der span. Ereignisse. Wie gewaltsam ist seit jener Zeit der Sch–en aufgebrochen. Reinh. 178; Daß sie den räudigsten Bettlern die Sch–en und den Grind leckte. Lut. 1, 86; Durch das Reiben auf der Erde „Schweren“ bekommen. 1, 756; Ein giftiger Sch. 1, 93; Streicht Gift auf seinen Sch. 185; Solche kluge Balbierer, die den „Schweren“ lieber ausreißen denn heilen wollen. 6, 163b; Wo ich unwissend deinen „Schweren“ und Grind traf [den faulen Fleck]. 1, 360b; Wo der „Schweren“ säße. Ros. 107a; Auch ging hinweg die böse Sch.’ Leckt’ | ihm seine Sch–e der Hund. 432; Daß du .. die Sch–chen übersalbst. Ar. 1, 160; Att. 2, 1, 91 etc.; Einem den Sch. aufstechen. (übrtr.) 418; 2, 322 etc.; Die Welt muß solche Leute leiden, als ihre rechte Pestilenz, „Blutschweren“, etc. 6, 149a; 1, 415b etc.; Schwärig, a.: voller Sch–en. SW. 4, 194. — 2) n., –(e)s; –e: nam. in Zsstzg.: Ge- = 1, aber auch von Eiterungen im Innern: Garg. 14; Ein G. im Leibe. 7, 282; Neid und Mißgunst sei ein „Geschwer“ das die Wahrheit allenthalben her wie einen Eiter zusammenziehe. 1, 307; Th. 55; Das sorglich „Halsgeschwer“. 50 etc., heute zumeist: Geschwür (s. d. und Zsstzg.). —
~en, schwor (schwur); schwöre (schwüre); geschworen; (schwiert) intr. (haben): Eiteransammlung erzeugen, — (sein): sich mit Eiter füllen etc.: Der Splitter im Finger schwärt (schwiert); der Finger schwärt vom Splitter; Der Splitter hat —, der Finger ist geschworen; Der Splitter ist (oder hat sich) heraus geschworen, ist durch die Eiterung her- aus gekommen: Daß dein Leib anfähet zu „schweeren“ und eitern. 5, 383b; Jeder Stich damit schwärt. Sieb. 7; Er träufelt in den Eingang meines Ohrs | das sch–de Getränk. Haml. 1, 5; Krank an sch–der Wunde. Il. 2, 723; Der sch–den Schlund. Georg. 3, 508 etc.; übrtr.: Noch schwäret sein krankes Herz. 42 etc. Zsstzg. z. B.: Der Nagel ist ihm abgeschworen [abgegangen]; Eh die Gelenk’ an-sch–d das heilige Feuer hinwegfraß. Georg. 3, 566; Ein Splitter aus- (oder heraus-)sch. lassen; Unterschworne und übertünchte Familien-Vhe. Zelt. 4, 436 (s. unterköthig); Daß das Auge verschwärt, die Haare ausfallen. Oc. 1, 137; Verjauchung, Verschwärung, d. i. das Zerstörtwerden eines in seiner Ernährung beeinträchtigten Gewebes durch Jauche. D. 232; Daß sich die Fettdrüsen verhärten oder zusch. [verschließen]. 1, 367 etc. Nbnf.: Klinger ist wie ein Splitter im Fleisch, er schwürt und wird sich herausschwüren. Lav. 21, vgl.: 1988.
Anm. Ahd. suëran, mhd. swërn, schmerzen, dazu ahd. suëro, gasuër, mhd. swër, geswër, Schmerz, Geschwür; ferner ahd. suërag, mhd. suirec, voller Schwären, (ge)- schwürig, (übrtr.) empfindlich und danach nhd. schwierig, das in der Bed. sich näher an das zumselben Stamm gehörige schwer schließt, ahd. suâri, mhd. swære etc., s. 3, 546; 6, 888 ff.; Gl. 516, der hierher auch rechnet: Schwarte, mhd. swarte und wahrscheinlicher: Sorge, goth. saurga, ahd. s(u)orga, mhd. sorge, vgl. (s. 6, 267 ff.) ahd. sêr, Schmerz, dazu sero, schmerzlich, woraus nhd. sehr hervorgegangen; sêra— gön, sêrón, versehren; sêr(a)wên, serben etc. — Die Schreibw. mit „ä“ statt „e“ durchgedrungen zur Unterscheid. von schweretc. (s. o.), ähnlich wie „ö“ statt „e“ in schwören, ahd. suerjan, mhd. swern (s. 6, 893; 3, 547; Gl. 516), das im Impf. und Partic. doch wieder mit schweren zusammenfällt, weßhalb von diesem diese Formen wenig im Gebrauch sind.
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