Faksimile 0200 | Seite 1022
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Schulte Schulter ~rig ~erig schultern Schultesse Schultisei
Schúlt~e: s. Schulze. ~er, f.; –n; -chen, lein -:
(ahd. scult(ar)ra, mhd. schulter):
1) der oberste Theil des menschl. Rückens (s. d., vergl. Nacken und nam. Achsel 1; 2 und die Bsp. dort): Seine Sch–n wenden (1. Sam. 10, 9), wegwenden (Neh. 9, 29); Hinter den Sch–n (G. 9, 234), s. Rücken 1c; Goliath hatte .. einen ehernen Schild auf seinen Sch–n [als Schutz des Rückens]. 1. Sam. 17, 6 (vgl.: Das Sch–lein, ein Theil der ehemaligen Bepanzerung. Schm.) etc.; Einem vertraulich auf die Sch. [od. Achsel] schlagen (Gutzkow R. 4, 76 etc.), klopfen (Uhland 370) etc.; (Bedenklich etc.) die Sch–n ziehen (Leibnitz Erm. 5; Weidner 22), mit den Sch–n zucken (Lewald Leid. 2, 272) etc.; Etwas auf den Sch–n tragen, eig. u. übrtr.; Auf beiden Sch–n (od. Achseln) tragen. Forster Br. 1, 271; 2, 356 etc., vgl.: Und dann tragen wir Wasser auf einer Sch., wir brauchen (Gott fei Dank!) nicht zweien Herren zu dienen. Hackländer St. 1, 153 etc.; Etwas auf Jemandes Sch–n legen; Etwas auf seine Sch–n laden (G. 13, 176; 8, 23 etc.), nehmen. 16, 290; Sch. 970b etc., s. auch Mantel 1c; leicht 3d etc., vgl.: Welche ihre Sch–n einem Werke unterziehen, dem sie nicht gewachsen. L. 3, 216 etc.; Auf Jemandes Sch–n stehn, von Einem, der seinen Vorgänger, eben weil er auf ihm fußt, auf seine Vor- arbeiten sich stützt, mit leichter Mühe überragen kann, vgl.: Pygmäenhaft steigt die Zukunft auf die Sch–n des Jetzt, aber sie dehnt sich. Waldau N. 1, 125 etc.; Über die Sch. zurückschielen (Engel 7, 220 etc.) etc.; Einen ansehn (Lewald W. 1, 31), Einem einen verächtlichen Blick zuwerfen (König Kl. 2, 272) etc.
2) von entsprechenden Theilen bei Thieren (vgl. von einem in einen Löwen Verwandelten: Rauh erwächst aus der Sch. ein Bug [s. d. 2]. V. Ov. 2, 200, vgl. 270 v. 190 etc.); Rosse . ., umwallt von goldener Mähne die Sch. V. Il. 13, 24; Die rechte Sch. [des Widders]. 2. Mos. 29, 22 („Bugstück“. Mendelssohn; Schenkel. Zunz) etc.; Die Webebrust und die Hebe-Sch. 27 (s. Hebe 1); vgl. Schm. = Schinken. 3) Festungsb.: das Stück der Bastion zw. Flanke u. Face.
~(e)rig~(e)rig, a.:
in Zsstzg.: mit so und so beschaffnen Schultern (geschultert): Den breit-sch–sten Sackträgern. W. 14, 188 u. v.; Hoch- (Devrient 2, 409), schmal- (Mügge Erb. 1, 203) sch. etc., auch (in Bezug auf mehrere Pers.): Gleich-sch. (s. rückschultern).
~ern: 1) tr.:
auf die Schulter nehmen, nam. von Soldaten: Das Gewehr sch., so auch o. Obj.: Er präsentiert und schultert. Heine Lied. 180; Holtei J. 2, 146 etc. —; seltner von Weidmännern: Die Büchse (Gerstäcker Mon. 1, 89), die Armbrust (Reithard 34) sch. etc.; ferner z. B. (s. Zsstzgn.): Daß Diomedes .. das Palladium geschultert hält. Schwegler (46) 45; Mit hochgeschulterten Schilden. B. 234a (= Die Schilde gelehnt an die Schultern. V. Il. 22, 4), vrsch. 2. 2) in Form des Partic. pass. = schultrig: Breit- (Vischer Ästh. 2, 212; W. 20, 65 etc.), hoch- (Gutzkow R. 6, 99) geschultert etc. Zsstzg. z. B.: Áb-: von der Schulter nehmen: Einen Mehlsack (Musäus M. 5, 115), das Gewehr a. und so auch o. Obj. Claudius 8, 156. Án- (Turnk.): Barren, Reck etc. mit den Schultern (aus dem Stütze oder Hange) berühren. Jahn 69. Āūf-: Etwas auf die Schulter nehmen. Momsen Pind. 83 etc.; (Einem) Etwas a., aufbürden. V. Ant. 1, 366; Zelter 1, 196 etc. Rück- (Turnk.): Vor-, r., das Bewegen der Schultern nach vorn und nach hinten bei hangenden Armen, gewöhnlich gleichschulterig und verbunden, ge- übt. Jahn 88 etc.
~esse, ~isēī: s. Schulz etc.