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Schrof Schrofen schroff Schrofe Schrofen Schrofheit schrofig
Schrōf, m., –en; –en. ~en, m., –s; uv.:
Felsklippe, ragender Fels etc. (lat. scrupus), s. Schm.; Schwäb. W.; Frisch; Stalder (auch Schrofer m.), außerdem z. B.: Unersteigliche Sch–en. Bechstein (Maje 1, 144); Solche Felsen, Sch–en oder Tauern. Lehmann Meißn. Ob.- Erzgb. 182; HSachs G. 1, 87; Auf einen Fels oder Sch–en niedergesessen. Schaidenreißer XI etc.; übrtr.: Er folgt den strengen Weisungen seines Meisters Kant auf die steilen e4 Sch–en des Denkens. Auerbach (Nat.-Zeit. 15, 232). Oft mit ff, z. B. Baggesen 1, 219; SClara EfA. 2, 583; Die weißen Kalkschroffen. Grube 3, 322; Kohl A. 1, 161; 212; Wie das Nebelmeer an diesem Schroffen sich brach. Kürnberger N. 2, 151; Mit Steinschroffen sehr steil umsäumt. 241 etc., vgl.: Kleine natürliche Schruffen [der Metalle]. SClara EfA. 1, 207, scharf hervortretende Rauheiten etc.
Schróff, a.:
–(e)st:
1) (s. Schrof) eig., von Felsen, Bergen, Gebirgen etc.: rauh durch scharfe, starrende Hervorragung und (oft zugleich) jäh (s. d. 2) abschüssig: Ein sch–er hervorragender Felsen. B. 265b; G. 14, 229; Den sch–en Weg herab. 18, 2; 31 etc.; In seiner wild-sch–en .. Schönheit. Heine Reis. 1, 230; Auf sch–stem Gebirgsrand. Kinkel 168; Jhre sch–esten, rauhsten Abstürze. L. 11, 158; Von des Kraters sch–en | Wänden. Platen 2, 193; Sch. 18b; Auf den sch–en Zinken, | wo die Felsen jäh versinken, | . . unter sich die steile Höh. 50b; Klippe, die sch. und steil | hinaushängt. 63a; 509b; 539b; Ein Eiland, sch. von Geklipp. V. Od. 4, 844; Das sch–e Gestad. 5, 425 etc. Daneben: Den schroffigen Fels. Ov. 1, 316; Mosch. 4, 38 (vralt.: Die Steig und Weg .. scharf und schropficht. Schaidenreißer 56a).
2) übrtr.: allzuscharf und rauh hervortretend, z. B.: Was spitz und sch., sie helfen es runden. Beck Arm. 8; Auch das sch. erscheinend Rauhe, Wilde | umkleidet lieblich sich mit sanfter Milde. WHumboldt 3, 390; Deßhalb sind Shakespear’s sch–e Gestalten so scharf. | Wenn du bekleidest das nackte Geripp, so verschwinden die sch–en | Ecken. Platen 2, 278 etc.; Hindrängen muste man sie darauf so sch. nicht, so jäh und abschüssig nicht. Gutzkow R. 8, 83 etc.; Sch. gegen Jemand sein, sich benehmen, stehen (Gervinus Lit. 5, 609) etc.; Sch–e Gegensätze (G. 24, 134), Übergänge (Wackern. 4, 1474 ¹⁷), Sonderung der Kasten (G. 32, 358), vgl.: In dem adels-sch–en Mainz. König Kl. 1, 179 etc.; Das Eigenthümliche der Charakter bildet sich immer sch–er aus. G. 20, 85; Das Gesetz streng und sch. beobachten. 29, 307; Seine sch–e Rechtlichkeit. 22, 346 etc.
~e, f.; –n:
1) Schrof (s. d.) Adelung; Baggesen 1, 141 etc.
2) (o. Mz.) Schroffheit.
~en: s. Schrof. ~heit, f.; –en:
1) (o. Mz.) das Schroffsein, nam. übrtr. Ense D. 5, 394; Gartenl. 9, 707b; HKöster L. 240; JWiggers Unt. 172 etc. (Schroffigkeit). 2) schroffe Außrung etc.
~ig, a.. s. schroff 1 und Schroffheit.