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Schreier Schreierei schreierhaft schreierisch
Schrēīer, m., –s; uv.:
Jemand, der und insofern er schreit (s. d. und Zsstzg.), z. B.: Wer hat zum Sch. also dich bedungen? Cham. 4, 8; Ense T. 1, 36; Platen 1, 322; V. 4, 166 etc., auch: Sch–in, z. B. schreiende Schauspielerin. Arnim 198 etc. Zsstzg. (außer denen von schreien) z. B. Blut- oder Zeter-Sch., den Mörder anklagend; Juch-Sch. Rachel 1, 149; Markt- Sch., durch Schrein Kunden auf dem Markt anlockend. Kohl Pet. 1, 115 etc., dann nam. = Charlatan (s. d.). G. 8, 167; Rabner 2, 24 etc., vgl.: Zahn-Sch. L. 6, 263 (s. Zahnarzt); Neuigkeiten-Sch. Rückert 6, 270; Stadt- Sch. L. 7, 24 (s. Ausrufer); Tugend-Sch. Schwegler (46) 539, der viel Geschrei von seiner Tugend macht etc.
~ēī, f.; –en:
Wesen und Thun eines Schreiers, nam.: Markt-Sch. Garve Vers. 4, 252: G. 33, 75; 39, 87 etc.
~haft, a.:
in der Weise eines Schreiers, bes.: Markt- sch. V. Br. 2, 261.
~isch, a.:
schreiend, schreierhaft: Ein sch–er Bube. Kohl I. 1, 332; Viele Ausdrücke waren noch.. [markt-]sch–er. 368; Sch–er als ein Papagei vor dem Regen. V. Sh. 3, 106 (bei Tieck: schreiichter); W. Luc. 3, 137 etc., nam.: Markt-sch. Börne 3, 265; G. 31, 63.