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Schreck schreckbar Schrecke Schrecken schreckhaft Schreckhastigkeit schreckig schrecklich Schrecknis
Schréck, m., –(e)s; –e:
1) (mundartl.) Sprung, Spalt: Daß die Gläser einen Sch. oder Spalt bekommen. Döbel 3, 169b; Wenn ein Gang Sch–e hat und drüsig ist. Jablonsky 364b etc., auch: „Schrak“. G. Zelt. 1, 294; Schrick. Schm. 3, 507 etc., vgl.: Hartschricke, Sprünge in der Oberfläche von unreinem Stabeisen, Stahlplatten. Scheuchenstuel 124 (s. Haarriß). 2) (s. 1) vralt. in Zsstzg.: Locusta, ein Heu-Sch. oder Sprengling. Ryff Th. 314; Heu-Sch–en oder Matt-Sch–en. 315, auch: Haber-Sch., s. Heuspringer. Allgm. hochd. gilt heute für das der Grille nahverwandte Insekt: Heuschrecke f, dazu z. B.: Baum- (L. viridissima); Fang- (Mantis); Feld-, Gras- oder Säbel- (L. verrucivora); Schnarr- (Acridium); Strich-, Zug- oder Heer- (Acr. migratorium) Heuschrecke etc. Verallgemeint bei Oken auch: Schrecken, die Ordnung der Gradflügler (Orthoptera), dazu: Gespenst-, Heu- (s. o.), Laub-, Platt-, Ruthen-, Spring-, Stab-Schrecken. 3) die in schütterndem Zusammenfahren des Körpers sich kundgebende Empfindung der Überraschung, nam. durch plötzlich erregte Furcht: Ein freudiger Sch.; Keinen kleinen Sch. haben, einnehmen etc.; Einem einen Sch. einjagen; Der Sch. fährt Einem in die Glieder, in den Leib, liegt Einem noch in den Gliedern etc.; Vor Sch. ohnmächtig werden etc.; Noch zittert ihr der Sch. durch jede Nerve. L. Nath. 1, 1; Ich besorge einen neuen Sch. Samps. 5, 5 etc.; seltne Mz.: Sch–e . . aller Art hatte ich .. genug. Rahel 2, 373, s. Schreckeu (m.; n.); Schrecknis. Zsstzg. z. B.: Heiden- (Gerstäcker Fl. 69), Höllen- (Höfer Bar. 1, 30), Todes- (Gutzkow R. 4, 102) Sch. etc., sehr großer; selten: Der den Danlen | zum Er-Sch. den Teufel spielte. H. Cid 16. 4) etwas Sch. (3) Erregendes: Daß ich der Sch. der Starken bin | und das Vertraun der Schwachen. Rückert Morg. 1, 135 etc., so weidm. = Sch.-Tuch (s. d.); Du junger Bürger-Sch. Freiligrath SW. 1, 416; Den alten Jsegrimm und Kinder-Sch. Steube DTr. 2, 80; Ein Vogel-Sch., auch: Eine Vogelschreck’, in Gärten aufgestellt. Alxinger D. 354 etc.
~bar, a.:
1) schrecklich (s. d.): Das sch–e Beispiel. Ense D. 5, 87; G. 25, 57; Den sch–sten Popanz. Keller gH. 1, 372; Die mir | so sch. sind als Gespenster. Langbein 1, 235; Sch. 708b; Schubart 3, 35 etc.; auch = ungemein etc.: So sch. zu lügen. Immermann M. 3, 325 etc.
2) sich schrecken lassend (selten): Ich bin nicht so leicht (er-)sch. etc.
~e, f.; –n:
1) Wachtelkönig (s. d.) Rallus crex, auch: Schrick, m.
2) s. Schreck 2 und 4 am Schluß.
~en: I. m., n., –s; uv.; -:
sehr häufig für Schreck, 3; 4, auch in Wendungen, wo dies minder üblich ist, z. B.: o. Artik. abhängig auch von andern Präpos. als vor, z. B.: In Sch. gerathen, Einen setzen, bringen etc.; Mit Sch. Etwas wahrnehmen etc. und nam. auch Mz.: Ein Gespenst .., das ungeheure Sch. erzeugt. G. 16, 83; Schnell, als hätten Gottes Sch. ihn | ergriffen, wendet er sich um zur Flucht. Sch. 458a; Das sind nur leere Sch. [Schreckbilder]. 15a; Der schrecklichste der Sch., | Das ist der Mensch in seinem Wahn. 80a; 703a u. o. Wenige Bsp. für das Schwanken des Geschlechts (s. auch II 2c und 3c): Ein panisches (s. d.) Sch. Forster Br. 2, 240; 247 etc.; Sie verbreiteten einen solchen panischen Sch. G. 25, 44 etc.; Verbreitete einen ungeheuern Sch. 20, 29; Das Sch. 19, 178; [Er war] der Sch. der Landräthe. Gutzkow R. 1, 176; [Sie waren] den Frommen ein leeres, den Ruchlosen ein verderbliches Sch. L. 8, 251; Das doppelte Sch. .. hatte seine Besinnungskraft überwältigt etc. Sch. 722a etc.; Der Sch., sein [des Ares] Sohn. V. Il. 13, 299; Das nächtliche Sch. Erinnys. 19, 87 etc. Wir erwähnen noch bes.: Den Sch. läuten [in der Christnacht], der den Mächten der Finsternis Sch. einjagt, so daß sie den Menschen zu schaden unmächtig werden. Kurz W. 35 etc. Zsstzg. z. B.: Ein Rufen des Freude-Sch–s. Kl. M. 11, 1095; Die Gewissens-Sch. Schücking Gschw. 2, 5; Wenn alle Le- bens-Sch. | uns bedrohn. ChSchiller 1, 13; Durch den wunderlichsten Laut beinahe erschreckt. . . Ob dieses Nacht-Sch. gegen Morgen nachließ. G. 18, 8; Welch ein süßes Wonne- Sch. Bronner 1, 195 etc. Vralt.: Der Er-Sch. ist ein leiblicher Zitter. Paracels. 1, 45c, vgl. den subst. Infin.: Das Erschrecken. II.:
1) intr. (haben): s. melden 3b und z. B.: [Da] schreit der Hirsch, es schrecket auch die Hindin. Gerhard Wil. 1, 275 etc. (nach Adelung auch mit starker Abwandl., s. 2), vrsch.: Nur das Gebrüll des hungrigen Tigers schreckte [schallte sch–d, s. 3] .. durch den Wald. Gerstäcker Äq. 3, 206, s. durch-sch.
2) intr. (sein): schrak, schräke; geschrocken; schrickst, schrickt, schrick!: einen Schreck bekommen:
a) mundartl. (s. Schreck 1): spaltend springen, bersten: Das Glas schrickt, ist geschrocken. Adelung, so auch (schwachformig): schricken. Ds.; Schm.; Aufschricken. Hohberg 1, 216a; Davon .. die Gläser .. „erschräcken“ und gespalten werden. Thurneißer Wass. 100; Die Glocke ist erschricket. Melzer Schneeb. 105 etc.
b) die Einwirkungen eines plötzlichen Absprungs der Temperatur erfahren, s. 3 und refl.: Geschähe dies [Erkalten] plötzlich, so würde sich der heißflüssige Zeug sch. etc. Franke Kat. 140.
c) (s. Schreck 3) Aufblickend schrak der tapfre Diomed. B. 165a; Du edles Angesichte, | davor sonst schrickt und scheut | das große Weltgewichte. PGerhard (Wackern. 2, 473); So können wir Nichts denn dafür [davor] sch. und fliehen. Luther 5, 535b etc. Gw. in Zsstzg. (s. d., zuw. inkorrekt mit schwacher Abwandl. wie 3), nam. in den zsgstztn Zeiten der Vergangenheit. Im subst. Infin. s. I. 3) tr. faktit. zu 2, z. B.:
a) (vralt.) springen machen: Kannst du es [das Roß] sch. gleich der Heuschrecke? Hiob 39, 20 = Machst du es springen etc.? Zunz.
b) (s. 2b) an etwas Heißes plötzlich etwas Kaltes heranbringen oder umgekehrt, nam. Kochk. (vgl. kröschen; kreischen 2c); Glash.; Hüttenw. etc., s. ab-sch. und Schm. 3, 506.
c) (s. 2c) Er ließ sehr blitzen und schreckte sie. Ps. 18, 15; Schieß deine Strahlen und schrecke sie! 144, 6; Schelten schrecket mehr an dem Verständigen denn 100 Schläge an dem Narren. Spr. 17, 10 etc.; Ihn schreckte kein Gegner in immer neue Zweifel. Ense B. 3, 287; Ihr könnt mich .. keinem Unrecht in die Arme sch. Fouqué Dr. 1, 35; Mußte Dies nicht mich auf ewig von ihr sch.? Möricke N. 55; Glockenton .., | der zum Gebet mich in die Kirche schreckt. Platen 1, 201; Vom Geklingel geschreckt. V. 3, 21; Sie hat mich oft . . mit dem Popanz geschreckt. Weise Mas. 22; W. 15, 9 u. o., häufig in Zsstzg. (s. d., zuw. inkorrekt mit starker Abwandl. wie 2). —c) subst. Infin., s. I. 8) adjekt. Partic. Präs.: Kein sch–der Popanz. Waldau N. 3, 346 etc. γ) adjekt. Partic. pass.: Daß sie mit feinerm | und geschreckterem Ohr des Richtenden Donner vernähmen. Kl. M. 7, 218 etc.; Ahnunggeschreckt. Rückert N. 99, durch Ahnung etc.; Ungeschvecket | dringen wir vorwärts. G. 6, 3; Rückert 6, 11 etc.
d) Ein Schrecker ist er manchmal für mich gewesen. JKohl Par. 1, 140 etc. d) Schiff.: Ein Tau sch., ab-sch., gw.: (ab)schr icken, ein wenig abvieren (s. d., vgl. it. dar un salto). Zsstzg. z. B.: Áb-:
1) [3b] Jndem man dieselben .. zum starken Glühen bringt, sodann in kaltes Wasser wirft (abschreckt). Karmarsch 1, 719; 2, 117; 164; 452; Beim Sandguß schreckt die Feuchtigkeit die Oberfläche des Eisens ab und macht sie hart. 681; 3, 494; 515 etc.; So geb ich ihm zu trinken, aber . . abgeschreckt [verschlagnes Wasser]. Kurz Weihn. 105; Viele schrecken den Fisch, wenn er tüchtig gekocht hat, mit kaltem Wasser ab. Scheibler Kochb. 271; Scheuchenstuel 5 etc.
2) [3c]:
a) Einen etc. (von Etwas) a. Gervinus Lit. 5, 415; Luther 6, 10b; V. Il. 18, 163 etc.; A–de Beispiele, Eigenschaften. Kant phRel. 16 etc.; Un- abgeschreckt geschäftig. Sch. 490a etc.; Ohne die schimpflichsten Abschreckungen. L. 1, 454; Abschreckung und Entwöhnung vom Menschenmorde. W. 5, 250 etc.
b) Einem Etwas a., schreckend abjagen etc. Luther 1, 211a; HSachs G. 1, 138 etc., ähnl.: aus-sch. Fischart Eul. 114; 265 etc. An- [3c]: Das Wild a.; Süß angeschreckt von ungewohnter Kühle [des Bades], | hüpft sie empor. Heinse (Mat- thisson A. 9, 273); Beb ich stumm und angeschreckt zurück. Tiedge 2, 137 etc.
Āūf-:
1) [2c] Aufschrak .. Aidoneus, | sprang erschrocken vom Thron. B. 230b; Beck Arm. 197; Laut ruft sie itzt, | daß der Vater vom Thron aufschrickt. Rückert Morg. 1, 173 etc.; schwachformig (s. 2): Er schreckte sichtlich auf. Lewald Reis. 1, 37; Paalzow Th. 2, 99 etc.
2) [3] Die jedes Wort .. wie ein Donner aufschreckt. Börne 2, 118; G. 6, 303; Sch. 1002a; 1129b etc.; Über Etwas aufgeschreckt [ängstlich] werden. 928a etc. Aūs- [3c]:
1) heraus-sch.: Etwas hat Einen aus seinem Traum (Alexis Neap. 139), aus seinen Sinnen (Tieck 1, 140) ausgeschreckt.
2) s. ab-sch. 2b. Be- [3c]: vralt. Luther 2, 61b. Durch-: schreckend durchtönen. Wackern. 2, 413³, s. [1] Gerstäcker. Eīn- [3c]:
1) s. Schreckherd.
2) schreckend einschüchtern (s. d.). Gentz Rev. 143; HKleist Kr. 85; Sch. 363b etc. Empōr-: auf-sch.:
1) Sie schrak (König Fam. 1, 54), schreckte (Lewald W. 3, 242) empor.
2) Einen e. Ent- [3c]: refl. sich vom Schreck erholen etc. Droysen A. 3, 382. Entgêgen-: z. B. [3c]: Schreck mich der Sorge nicht entgegen. G. 13, 267. Er-:
1) [2a].
2) [2c] (vgl. 3; 4): Jemand erschrickt, erschrak, ist erschrocken, z. B. auch: freudig. G. 31, 357 (4, 38; 17, 58) etc.; über (gw. mit Acc.; nam. früher auch mit Dat. Luk. 1, 29; Eichendorf Lärm 79; Nicolai 2, 83 etc.), in gehobner Spr.: ob (1, 280; Brockes 9, 445; Hebel 3, 186; Heine Reis. 2, 280 etc., vralt.: ab. Fischart B. 26b; 100a; Keller Fastn. 790, 1); vor (G. 31, 25; Klinger F. 10 etc., vralt.: für. Forster It. 1, 86; Luther 5, 530a etc.); an (G. 15, 226; Müllner 2, 138; Sch. 150a; 166b); von (Dan. 2, 1 etc.); um (Zschokke 1, 29 etc.) Etwas etc.; vralt. und alterthümlich auch mit Genit. Luther 8, 174b; SW. 63, 94; Möricke N. 150; HSachs 2, 3, 189b; Schweinichen 2, 129; 145 (Derschracken Dessen sehr. 275); Sie erschraken der Erzählung. VWeber 2, 272; 389; W. 11, 146 etc. Ugw.: Ich erschrak [bis tief etc.] in mein Inwendiges. FMüller F. 80. Auch mit nichtpers. (mehr oder minder personif.) Subj. = erzittern etc.: Meine Gebeine erschra cken. Hiob 4, 14; Ps. 6, 3 etc.; So erschrickt das Erdreich. 76, 9; 97, 4 etc.; Er lacht so fürchterlich, | daß Berg und Thal davor erschracken. Pfeffel Po. 3, 57; Der Ocean erschrickt ob Menschenleichen. Schubart 2, 333 etc. Vralt. Form.: Ich erschrick. Waldis Ps. 6, 1 etc.; Jmpf.: Sie erschrocken. 1. Mos. 42, 28 etc.; schwache Abwandlung nam. st.: Erschrick nicht (z. B. 5. Mos. 31, 8 U. o.) nicht selten: Erschrecke yicht. Cham. 4, 14; Oehlenschläger Corr. 76; Steffens Malk. 2, 200; Sternberg ElCharl. 1, 156 etc., s. 3b.
a) Doppelzsstzg.: Er erschrak zurück. G. 19, 113.
b) subst. Infin. (vrsch. 3a): Zum E. elend etc.; Daß er sich auf einem so heftigen E. über Hackert’s Anwesenheit hatte ertappen lassen. Gutzkow R. 8, 336; Mit tiefem E. Lewald Ferd. 1, 75; Das E. soll daher kommen, daß du siehest den Zorn Gottes. Luther 1, 167aetc.
c) adjekt. Partic. (s. 3): Erschrocken zurückprallen (Heine Reis. 2, 280), in die Höhe fahren (Sch. 212b) etc.; Erschrockne Personen, Gesichter, Mienen etc. [von E. zeugend]; Ggstz.: Unerschrocken sein, bleiben, fortschreiten; Unerschrockner Held, Muth etc.; dazu: Er theilte mir mit einiger Erschrockenheit die Nachricht mit. Ense T. 2, 164; 3, 316; Bis die Erschrockenheit [person. = Angst etc.] in deinen Gassen heulte. Karschin 363 etc.; Seine Unerschrockenheit in gefährlichen Lagen. Ense B. 3, 589 etc. Vralt.: Hier sah er ein erschrocken [erschreckliche, s. d.] Gestalt | eines Löwen. Zwingli 3, 246.
3) [3c] faktit. zu 2: Jemand oder Etwas erschreckt, erschreckte mich, hat mich erschreckt mit (durch) Etwas, z. B.: Welch ein furchtbar Zeichen | erschreckt den Blick mit Ruthenfeuerschein? G. 10, 252; Du erschreckst mich. 24 u. v.; Der Plan .. erschreckt und reizt mich auch zugleich. Sch. 282b; 750a etc. (vereinzelt: So erschrickt man keinen Afrikaner. Klinger Th. 4, 267); auch o. Obj.: Darf ich willig glauben, was erschreckt? | Ich bin erschrocken (s. 2) vor so hohen Stammes Werth. G. 31, 25; Er fuhr auf, erschrack (2) und erschreckte. IP. 7, 147 etc.
a) substant. Jnfin. (vrsch. 2b): Das E. der Kinder durch Popanze etc.
b) pass. Partic., sich nah berührend mit 2c und zuw. st. desselben: War ich recht erschreckt, du möchtest dich verkühlen. Alexis H. 1, 1, 309; Daß sie erschreckt auffuhr. G. 15, 99; Dies gab ihm ein Behagen zur Ruhe, als er durch den wunderlichsten Laut beinahe erschreckt wäre. 19, 8; Der erschreckte Wirth. DMus. 5, 1, 28; Der Unerschreckte. Rückert N. 167; Unerschreckt durch dräunde Tyrannei. W. 28, 20 etc.
4) zuw. refl. = 2, und so wohl wie dies, richtiger starker Abwandl. (vgl.: sich ängstigen, fürchten etc.), z. B.: Sie erschrickt (2) | und hatte Recht, sich zu e. Hagedorn 2, 156; Er habe sich über seinen Kaiser so erschreckt. Kohl Pet. 1, 72; Der arme Hund erschrak sich heftig. Lichtwer 52 (gar st. sich. Ramler F. 3, 13); Gestern erschrak ich mich .. sehr. Rahel 2, 351; Ich habe mich über Fernow’s Aussehen wirklich erschrocken. Sch. Humb. (12. Sept. 1803); Daß er sich erschreckt habe. Temme (Gartenl. 9, 593a) etc. Fórt- [3c]: weg-sch. Hin- etc. [3c]: Sie werden.. hineingeschreckt in dieselbe Lebensweise. Fichte 6, 343; W. 18, 70 etc.; Das hohe Meer hat sie [die schönen Bilder] hinweggeschreckt. G. 13, 307; V. H. 1, 318 etc. Nīēder- [3c]: schreckend niederwerfen. JvMüller 14, 406; Pfeffel Pr. 2, 131; W. 25, 27 etc. Ver-: (selten) 1) er-sch.: Das verschreckte Aussehen. Volksz. 8, 2. 2) schreckend vertreiben: Arm Tom ist irr, verschreckt aus gutem Witz. V. Sh. 3, 259. Wég-: hinweg-sch. Haller 127; Sperlinge von Kirschbäumen w. Sch. 106a; 560a; Stolberg Gd. 12 etc. Zū- [3c]: Die Vögel dem Herde z. etc. Zurück-:
1) [2c] Daß ihr Gemüth zurückschrickt beim Anblick. Hackländer St. 2, 9; Aus der Heimath schrickt bedauernd | das Herz in diese Welt zurück. Lenau Sav. 24; Er klagt, daß fast Alle davor zurückschräken. Raumer Päd. 3, 1, 54 etc.; Vor der Erinnrung schreckte [st. schrak] sie zurück. Lewald Ad. 251.
2) [3c] Die Zigeuner hatten den Besitzer daraus zurückgeschreckt. Arnim 9; G. 33, 304; Sch. 1078a; W. 8, 132; 21, 184 etc. Zusámmen- [2c]: Er schrak (Auerbach Dicht. 1, 124; B. 52a; Geibel Jun. 312; Lewald W. 1, 232; Rückert Rost. 106 etc.), schreckte (Auerbach D. 1, 97; Ab. 30; Freytag Soll 3, 122; Lewald Ad. 134) zusammen etc.
~haft(~hastigkeit f.), a.:
1) zu erschrecken geneigt. G. 19, 15; 31, 235; L. Samps. 4, 9; Sch. 375a u. o.
2) Schreck erregend, schrecklich. Cham. 5, 177; Freiligrath SW. 3, 89; 185; G. 9, 190; 20, 247; 27, 163; Gutzkow R. 5, 231; H. Ph. 4, 141; Hebel 4, 93; L. 1, 599; DMus. 1, 2, 256; Platen 2, 281; Sch. 718a; W. 23, 31 (,,ugw.“? Adelung; Campe).
~ig, a.:
schreckhaft (1), nam.: Hasen-sch., auch: Hasenschreckisch. Pröhle J. 286.
~lich, a.:
1) Schrecken erregend, furchtbar (s. d.): Ein sch. Ungewitter. Jer. 23, 19; Sei du mir nur nicht sch. 17, 17 etc.; Sch. schmettert des Achaiers Horn. Sch. 32a; Der sch–ste der Schrecken. 80a; Den sch–sten der Tode soll er sterben. W. 12, 249 u. o.
a) Dazu: Die Sch–keit der Handlung. G. 29, 281; Jetzt thaten sich in unserm Gemüth die Sch–keiten der Leidenschaft auf. Tieck NK. 3, 245 etc.
b) selten Ggstz.: Die un-sch–en Furien. L. 8, 23.
c) oft: Er-sch. Ps. 47, 3; 76, 8 etc.; Das er-sch–ste Bild des zehrenden Kummers. Sch. 702a etc.; vralt.: Erschrocklich. Eppendorf 2; Ryff Th. 27; 108; Schaidenreißer 38b etc.; erschrockenlich. ebd.; Stumpf 523a; 602a u. o. (auch pass. = erschrocken. 609a). 2) (s. 1; furchtbar etc.) oft = ungemein etc.: Sch. aufs Geld erpicht. Ense D. 6, 513; Sch. viel gelesen. G. 11, 5; Den .. sch. wie gescheiten Mann. V. Ar. 1, 408 etc.; Er-sch. schöne Leoparden. Brockes 6, 247; Zu er-sch–er Größe. Zschokke 8, 249etc.
3) scherzh. in Zsstzg.: Mit jenen heu-sch–en frommen Fratzen. Heine Reis. 4, 22, heuschreckenähnlich etc.
~nis, n., –ses; –se. f.; se:
1) zuw. = Schreck 3: Furcht und Sch. Weish. 17, 8; Sich in Sch. jagen lassen. Volksz. 10, 155 etc.; Er-Sch., n. Günther 1067; Hammer RH. 402; Opitz 2, 146; Schweinichen 1, 181 etc.; f. Kirchhof Wend. 113ba etc.
2) oft = Schreck 4; Das Sch., das der Ort mir offenbart. Cham. 4, 152; G. 7, 126; 13, 260; Ein Sch. [das Blutgerüst] zubereitet. 9, 229; Sch. 430a; 520 etc.; Un-⏑ ,bekümmert um all die nahende Sch. Stahr Rep. 1, 250; V. Sh. 3, 450 etc.; Mz.: G. 9, 302; 22, 94; Sch. 200a; 411a; 418b; Die Erinnyen mit ihren Dienern, den Strafen und Sch–sen. W. Luc. 5, 205 etc.; Zsstzg.: Ein .. Feuer voller Er-Sch. Weish. 17, 6 etc.; Die Revolution als ein Fürsten-Sch. und eine Vogelscheuche. Heine Reis. 4, 310; Kriegs-Sch–se. V. Il. 16, 494 etc.
Anm. Die vorstehnden Wörter gehn von der sinnlichen Bed. des Springens aus und zwar wohl zunächst des Springens mit hellem Laut, s. krach, Anm., vgl.: Die Krystallschleiferei .. Diese .. kreischende und schricksende Arbeit. Kohl Pet. 2, 40 etc., s. Herrig 24, 207 und nam. Schm. 3, 506 ff.; Graff 6, 573 ff.