Scholle
schollen
Schollenheit
schollern
schollig
Schóll~e, f.; –n; Schöllchen; –n-:
1) (s. schallen, Anm.) fester Klumpen, nam.:
a) Erdklumpen, z. B. in Bezug auf Ackerbau etc.: Ihr Pflug, der oft die harten Sch–n zwang. 1, 89; HB. 1, 197 u. o., vgl. übrtr.: Wirf nicht in seinen [des Meers] Sch–n | dein Lügenkorn umher. 1, 9 etc.; ferner: Mit jedem seiner Schritte | wirft’s [das Roß] Sch–n um sich. D. 115; Die Blöcke, die Sch–n, die Schrollen, | sie springen etc. 28, 5; N. 149 etc.; ferner bildl.: das Stück Erde, auf der man lebt, z. B.: An der Sch. kleben (s. d. 1b); Uns, die Mißgeschick | fest an die Sch. zwingt. Arm. 253; Ein Mensch, auf der Sch. geboren, wird ihr durch Gewohnheit angehörig etc. 19, 93; M. 1, 342; Ferd. 2, 184; Fr. 39 u. o. — Zsstzg. z. B.: Der Duft der aufgerissenen schwarzen Acker-Sch. M. 1, 395 etc., vergl.: Ackerschroll, m., z. B. auch als Bez. eines groben Bauern, Lümmel etc. Fasten 571, 7 etc. und so auch bloß: Die groben Schrolln. Ps. 44, 7 etc. — Der Mensch braucht nur wenige Erd-Sch–n, um darauf zu genießen; weniger, um darunter zu ruhen. 14, 89; Uns Ameisen ist unsre Erd-Sch. eine Welt. 22, 255; 125 u. v.; auch Erden-Sch–n. 173 und m. (s. ahd. scollo neben scollâ): Ein Erd-Sch–n ist ihnen viel werth. 14, 183; Den Erd-Sch–n, der etc. 21, 93; Von.diesem Augenblick .. gehöre ich nicht .. dem Erd-Sch–n, den ich mein Vaterland nenne, ausschließlich an. 6, 315 etc., vralt. auch (s. Erdenkloß): Mir, dem verfluchten Erdschollen. Pilg. 53b etc. Vergl. auch: Erdschrollen. Jud. 1, 309; 319. — Hörner und Zacken und Fels-Sch–n. EE. 173 etc. — Eine Menge Sprang-Sch–n [vereinzelter Wohnsitze etc.] bilden noch kein festes Wohnland. M. 145. — Wüsten-Sch–n. Sch. 52. —
b) Klumpen Eis: Die Sch–n rollten Schuß auf Schuß. 36b; 1, 316; Gefrorene Sch–n des Eises. Il. 22, 152 u. o., vgl. bildl.: Die Sonne härtet diese flüssige Feuchtigkeit in .. güldene Sch–n. 2, 87) etc. Zsstzg.: Eis-Sch. 7, 274 etc. (vergl.: Mit einem ausgehöhlten Eisschrollen, s. übrtr.: Doxologien. . . Bei uns werden sie meist erfrorene Wort-Sch–n. R. 9, 380 etc. —
c) selten sonst, z. B.: Zwei Sch–n Zucker an ein- ander reiben. gH. . . . —
2) (s. 1) = Butt II 1, Pleuronectes, darunter nam. P. platessa (vergl. in Gegenüberstellung von Plattd. u. Hochd.: De Platt- eisen bi juw schmecken als unse Schullen. 84, s. Rabe 4: ferner z. B. Zungen-Sch., P. solea (Zunge) etc., s. auch 4, 129739 etc. —
~en, tr., intr.: 1) Erdschollen aufwerfen, z. B. vom Maulwurf. 3, 349 und nam.: Der das Gefild auf schollt mit dem Pflug. Ar. 3, 334; Ov. 1, 279. —
2) vralt. zuw. statt schallen, z. B.: Laß dein Wort weit er-sch. SW. 26, 321. —
3) (bes. in Meißen) harnen. —
~enheit, f., in Zsstzg.: Ver-Sch.: s. verschallen 3. —
~ern, intr. (haben, sein, s. flammen, Anm.): dumpf schallend kollern, rollen, rutschen etc., z. B. wie die ins Grab geworfne Erde (vgl. poltern 1): Wie dann die erste Schaufel hinunterschollerte. 14, 144; Dumpfig schollert’s überm Sarg zum Hügel. 2a [die Erde wird sch–d zum Hügel]; Lat. Mag. 344 etc.; Das unheimliche Sch. des abbröckelnden Mauerkalks. Mat. 4; Da schollert’s hinab ins Meer. Rom. 83; 198; Dieses erzprosaīsche Sch. und Pickern [des Klavierspiels]. Lut. 2, 83; Sal. 1, 240; Ein Klang . ., | der sch–d drang | über Trepp’ und Gang. Gd. 65 etc., s. nam.: Entschallen. und schrollen. —
~ig: a.: voller (Erd-)Schollen: In der sch–en Furche- Rh. 3, 130; Auf dem holprigen Wege über die sch–en Felder. Erl. 5, 148; Dem sch–en Land. Il. 5, 44 [,flurengesegnet“. 220b, s. u.: hoch-sch.]; 13, 793; Od. 5, 34; 13, 235 etc.; Dunkel-sch. 14, 97; Groß-sch–e Furchen. Leb. 1, 204; (46) 57; Die Flur, welche von Schollen starrt oder rauh ist, verräth einen derben kleiichten Boden (hoch-sch. nennt ihn Homer). Georg. 182; Il. 6, 315 etc.; Schwarz-sch–e Fluren. Verm. 2, 20 etc., vgl.: Schweres und schrollichtes Erdreich. Gart. 3, 30; 155 etc.
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