Schmutz
Schmutzeln
schmutzen
Schmutzerei
schmutzig
Schmútz, m., –es; Schmütze; Schmützchen, lein; -:
1) mundartl., s. Schmatz. — 2) o. Mz. und Vrkl. — (s. schmeißen, Anm.; Schmitz; Schmadder; Schmudelei etc.), nach etc. mit gedehntem ū, vgl. 1883; 2, 16 und so bei Schmūz. —
~eln: so schmunzeln, Anm. — ~en: intr. (haben); tr.: a) mundartl. = . Schmalz. Sch. 98; G. 258; Ul. 53 ff.; 1, 99; etc. —
b) (s. a) schmierige Unreinlichkeit: Daß von wegen des Sch–es die alten Real nicht hinzuwerfen seien. 3, 477¹²); Koth und Sch. 25, 56 etc.; Fliegen-Sch. 291 (vgl.: Befliegenschmutzt. Zelt. 4, 298, voll Fliegen-Sch.; vralt.: Das Mücken- oder Fliegenschmalz. Leb. 8); Lampen-Sch. Ams. 73; Straßen-, Gassen-Sch. etc. Übrtr.: Der unendliche Sch., den man auf ihre [der Jdee] Rechnung in die Literatur pascht. N. 1, 89 etc. und nam. = Obscönität. Hamb. 47; Sch. und Zotenreißerei. Att. 3, 2, 79 etc., s. Schmutzerei. —
1) s. ebd., s. auch: An-Sch. —2)weidm. = reizen 2c. (schmotzen. — 3) s. schmitzen 3:
a) leicht Schmutz annehmen, schmutzig werden: Helle Stoffe sch. leicht (ein) etc. —
b) schmutzig machen: Die Hände, Wäsche, sich voll sch. (an-,be-, ein-, ver-, zu-sch.); [Der] schmutzet ihm [sich] die Hände nicht. 2, 520³⁶); Rein ist dein Kleid; daß der Gasse Staub es nicht schmutze. Po. 1, 20; Pelz .., welche sind besudelt, | geschmuzt. 5, 368a; 1, 471c etc., auch o. Obj.: Faß den Kessel nicht an, er schmutzt [ab] etc. und (s. a): Ob es sich [beim Druck] nicht schmitzt (s. d. 3a) oder schmutzt. Buchdr. 209a etc. —
c) in Schmutz hantieren, sich bewegen: Den ganzen Tag im Hause herum-sch. Zsstzg. z. B.: Áb- [3b]:
1) den Schmutz fahren lassen (vgl. abfärben): Wie ein Kessel abschmutzt. Bücherk. d. sass. Spr. 425 etc. —
2) Se débarbouiller. Dieser frz. Ausdruck: sich a. Par. 3, 93, sich vom Schmutz befreien. — 3) obrd.: Viel Wäsche a., ein-, be-sch. — Án-:
1) [1]. —
2) [3b] Ein golden Fließ, | das ziemlich angeschmutzt [war]. Gd. 1, 293. — Be- [3b]: Haben sie .. mit Waschen .. alle| Tröge des Dorfes beschmutzt und alle Brunnen besudelt. 5, 67; 4, 26; Man beschmutzt sich nur mit dergl. Leuten. 3, 15; 2, 291; Werft ihr auf meinen Sohn so kleine Makeln, | als wär er in der Arbeit ’was beschmutzt. Haml. 2, 1; Luc. 6, 456 etc., s. Fliegenschmutz; Beschmitzen (beschm ü tzen. 3, 551³³), auch (s. Schmutz 2a): Dein blankbeschmutztes Maul. 979 etc. — Eīn- [3a; b]. — Ver- [3b]: Wir hatten .. keine Blonden zu v. 34, 215; Die verschmutzte Seite. Ph. 3, 8 etc.; Wegen Verschmutzung des Zündlochs. 2, 81 etc. — Zū- [2b] etc. —
~erēī, f., –en: schmutziges Hantieren, Treiben etc., z. B. körperl.: In der bekannten orientalischen Sch. 13, 267 157 etc.; ferner = schmutziger Geiz. V. 2, 181 etc.; Plattheit und Sch. [Obscönität]. 2, 37 etc.; Beamten-Sch–en [Handlungen niedrig-gemeiner Gesinnung]. T. 4, 169; 3, 32: Bl. 1, 105 etc. —
~ig, a.: voller Schmutz oder Schmutzerei, z. B.:
1) obrd. (s. Schmutz 2a): feist: Der sch–e Donnerstag (jeudi gras), der letzte vor den Fasten; Anken-sch–e Ketzer. B. 160b etc. —
2) Sch–e Hände, Wäsche, Teller, Zimmer, Wirthschaften; Sich sch. machen; In „schm otzigen“ Kleidern. 82a etc.; Alters-sch–e Flanke [des Klosters]. N. 1, 193; Die metall-sch–en Finger. 8, 33 etc.; Sch–e [unreine] Farben; Ein sch–es Grün etc.; Sch–e [obscöne etc.] Wörter, Reden etc.; Der sch–ste [gemeinste etc.] Geiz; Aus sch–er Gewinnsucht. 11, 182; Lassen wir diesen Elenden sein sch–es Handwerk treiben. 635b etc.
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