Faksimile 0159 | Seite 981
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schmücken schmucken)
Schmücken(schmúcken), tr.:
s. schmiegen, Anm.: 1) schmiegen. 2) durch Schmuck verschönern:
a) Daß sie mit Scham und Zucht sich sch., nicht mit Zöpfen oder Gold oder Perlen oder köstlichem Gewand. 1. Tim. 2, 9 etc.; Schmücket das Fest mit Maien. Ps. 118, 27; Der Turban.., der besser schmückt | als alle Kaiserkronen. G. 4, 5; Das Schwert .. mit Scharten geschmückt. 165; Euch sch. wird der Kranz der Reinigkeit. Kosegarten D. 3, 161; Der Frühling schmückt die Höhn. Lichtwer 176; Mit grünen Halmen schmücket | sich der Boden. Sch. 55b; Euch mit falschen Federn sch. Vogt Köhl. 12 etc.; o. Uml. vralt., z. B.: Huren sind gern geschmu ckt. Fischart B. 38b; 198b; HSachs G. 1, 107; Schaidenreißer 42b; Zinkgräf 1, 135 etc.
b) (s. a) Einen oder sich zum Tanz (Ball etc.) sch. etc., aber auch: Einen zum [als] Opfer sch. Sch. 347a; Werner Osts. 1, 115 etc.; Ward stattlich Hans Bendix zum Abte geschmückt. B. 67a etc.
c) (selten) Sie fahren fort, ihre Waaren stufenweis in die Höhe zu sch. [zierlich aufzubaun]. G. 12, 25.
d) Federn sch., sie zu Schmuckfedern ver- arbeiten (waschend, kräusend, färbend etc.), dazu: Federschmücker(in).
e) Etwas absichtlich in falschem verschönernden Licht erscheinen lassen, vgl. beschön(ig)en etc.: Du sollst den Armen nicht sch. [begünstigen] in seiner Sache. 2. Mos. 23, 3; Sie schmückten ihre Sachen wider den Herrn .., die doch nicht gut waren. 2 Kön. 16, 9; Ps. 86, 3; Seine Sach desto besser zu schm ucken. Fischart B. 209a; Ihre Ketzerei zu schm ucken. Luther 8, 175b; 213b; 315b; Schreiben .., worin sie .. ihre Einrichtungen .. mit den besten Gründen zu sch. suchten. Sch. 835b etc.
f) im adjekt. Partic., z. B.: Sch–de Ketten, Spangen etc., verneint: Solch un-sch–den Schmuck. Jacobs Verm. 2, 22 etc. und pass.: Die Schönste, die Geschmückteste. G. 10, 298 etc.; Der Schmuck der Frauen, ungeschmückt. Rückert N. 199; Nichts kann ungeschminkter, ja selbst ungeschmückter sein als die naīve Grazie seines Stils. W. 23, 15 etc. und mit Bstw. (einem von oder mit entsprechend): Die frühlings geschmückte Erde. Büchner Leb. 247; Gold- (Heine Lied. 369), kron- (Lenau A. 106), kunst- (Schücking Gschw. 1, 46), licht- (Kurz 3, 178b), lorbeer- (Fallmerayer Or. 2, 4 Schluchten), myrthen- (Braut), palmen- (Spiel- hagen Pr. 3, 98, Ufer), reiz- (Sch. 662b), ruhm- (Rückert Rost. 52b), städte- (Kohl A. 2, 83, Rhein), statüen-(Stahr Par. 1, 52, Blenden), tannen-(Gutzkow R. 2, 13, Gründe), wein- (G. 6, 147, Landesweiten) -geschmückt.
g) Zur Schmückung der Haare. Guhl GR. 2, 243 etc.; Schm uckung. Fischart B. 52a etc.
h) Haarschmückerinnen. Böttiger Sab. 105 etc., s. d. Zsstzg. zu 2, vgl. die von putzen etc., z. B.: Án-: Die Braut, sich a. etc. Räume (G. 15, 209), Zimmer (Tieck N. 7, 44), das Haus wie einen Grazientempel (W. 21, 29), die Grotte (20, 312), Nachen (12, 46), Altäre (Luc. 5, 227), das (Braut-)Bett (HB. 1, 29; Shaksp. 5, 232; V. Sh. 3, 331), die Tafel (W. 18, 111), ein Gastmahl (12, 178), Pferde, Rosse (11, 111; 20, 334), das Haar (G. 30, 420), den Kranz (Musäus M. 5, 138), sich (Olearius B. 44a) a. etc.; Die lateinische .. mit griech. Blumen überall aufgeschmückte Urschrift. Kosegarten Rh. 3, 139; Der Gewinn | aufgeschmückter [2e] falscher Ehre. Tiedge Ep. 1, 191; Die Natur, .. ungeschminkt, nur landhaft aufgeschmückt. Uz 2, 140; Mit Band und bunten Tüchern | gar stattlich aufgeschmücket. Werner Osts. 1, 72 etc. Räume a. G. 15, 23; W. 26, 284; Den Saal .. hat | die Kunst zum heitern Tempel ausgeschmückt. Sch. 318aetc.; Eine reich ausgeschmückte Tafel. 351a etc.; Einen oder sich a.; Uns Beide .., so ländlich ausgeschmückt. G. 13, 93; Ein Hirt .., | mit frischem Laub und Kränzen ausgeschmückt. ESchulze Ros. 71; W. 3, 119; 29, 136 etc., auch: Wie sie [die Gärten] nur dir | sich ausgeschmücket haben. PGerhard (Wackern. 2, 478¹⁴) etc.; Jener prangende Sinn, der jetzt vor den Mägdlein dich ausschmückt. V. Od. 19, 82 etc.; ferner [2e]: Schmückst du mit Größe seinen Abfall aus. Sch. 300a; 819a; Wie er sich ausschmückt .., doch ein Erzschelm. V. Sh. 2, 246 etc.; Ausschmückung des Gürtels. Guhl 1, 198 etc. Ent- (selten): des Schmucks berauben. Wackern. 2, 506². W. Luc. 4, 86; 6, 211 etc. mit Schmuck überziehn etc.: In der gefälligen Überschmückung der .. Theile. Gutzkow R. 2, 373, übermäßiger Schmuck. rings schmücken. Creuz 1, 185; Fortblühende Jugend, welche wie ein Kranz schöner Rosen Ihre ehrwürdigen Schläfen umschmückt. Immermann M. 4, III etc. durch (überladnen etc.) Schmuck verderben: Weder nackt noch verschmückt. Rückert 2, 2!3 etc.
Āūf-: Āūs-: Herāūs-: Über-: Um-: Ver-: