Faksimile 0158 | Seite 980
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Schmit Schmite schmiten schmitig Schmitlich
Schmit, m., –es, –en; –e, –en (s. schmeißen und Schm. 3, 478 ff.):
1) Schmiß, Hieb: Die Sch–e der Staatskutscher. Auerbach Leb. 2, 21; Den Degen .., mit dem er uns thut einen Sch–en versetzen. SClara EfA. 1, 523; Günther 527; Ein Sch. mit der Reitpeitsche. Lubojatzky Ams. 36; Mathesius Lthr. 125a; HSachs G. 1, 236; Wackern. 2, 51 etc.; Hand-, Ruthen-Sch–e in der Schule bekommen etc., seltner: Donner-Sch. [-Schlag]. HSachs 5, 10b etc., s. Schmink; Schmatz.
2) Streif etc.: Breite Sch–en. Ryff Th. 33 etc., so z. B. auch: Streifen im Wollentuch etc., entstanden durch falsches Scheren.
3) (s. 2) Web.: jeder Umgang des Kettengarns um den Schweifrahm. 4) etwas Schmieriges, Beschmierendes, z. B. Letten-Sch., fetter Thon etc.; Einem einen Sch. (oder eine Schmitze Frisch) anhängen, Schmutz, Schandfleck etc.
~e, f.; –n:
Schmicke (s. d., vgl.: Schnalle, Schweif) der Peitsche. Auerbach D. 4, 54; G. 23, 402; Kohl Südr. 2, 51; König Kl. 2, 51 etc.; s. ferner Schmitz und schmitzen 4.
~en, tr., auch o. Obj.:
s. schmeißen I; II: 1) schlagen: Schmitzt der Kutscher das Hündchen mit der Peitsche. Ense T. 6, 206 etc.; vralt.: Der Narr käm doch sonst nicht zu Witz, | eh daß er sich am Schaden schmitz [ihn empfindlich fühlt]. Rollenhagen Fr. 432 etc. 2) (vralt.) werfen: Sie allesammen auf einen Haufen sch. Fischart B. 2a etc. 3) beflecken, wofür außer der Zsstzg. (s. d.) im Allgem. heute gw. schmutzen (s. d.) gilt, nam.:
a) Buchdr.: einen durch Verschieben etc. unreinen, schmutzigen Abdruck liefern, s. Franke Bchdr. 204; 209; Kat. 115 ff.
b) übrtr. (vergl. Schandfleck etc.), z. B.: Im Rücken | schmützen [verleumden etc.] und von vorne schmücken. Logau (WMüler Bibl. 6, 34); Der Satan hat den Ehestand .. gräulich geschmitzt. Luther SW. 61, 205; Thut uns die Welt mit Höhnwort sch. HSachs etc., vgl.: Schmitzliche Reden wider dich herausgestoßen. Garzoni 17b; 16a etc.; Ehrenschmitzige Nachred. Kirchhof Wend. 270b etc.
4) (s. 3) mit Etwas (der sogen. Schmitze) zu best. Zweck beschmieren etc., ohne den Begriff des Besudelns, nam.:
a) Web.: s. Schlichte 2a.
b) Felle, Leder sch., färben, dazu: Fell-, Leder-Schmitzer. Zsstzg. z. B.: An-:
1) [3] Einem Etwas (einen Flecken etc.) od.: ihn damit a., z. B.: Ihn von diesem angeschmitzten Fehler gereinigt. L. 8, 471; Der Tadel .., womit man uns anschmitzt- IP. 21, 45; Ihren unbescholtenen Ruf a. 28, 128; Verleumdungen, womit Aspasiens Charakter angeschmitzt wurde. W. 32, 321; 29; 1, 139; 16, 63 etc.
2) [1] vralt.: An der Thür a. [anklopfen]. HSachs 3, 3, 39c. Be-: [3] beschmutzen (s. d., vgl. beschmeißen): [Er] beschmitzet mit seines Neides Geifer meinen Ruhm. B. 31a; Auch unter der beschmitztesten Hülle. Ph. 13, 212; Makel und Flecke, welche ihre ritterliche Tugend beschmitzten. Musäus M. 3, 44; Die Schmeißfliegen .. beschmitzten Alles, was er that. FNicolai FrWerth. 6; Ob er mit rother Dinte sich beschmitzte. Uhland 509; W. 14, 180; 5, 138; Unbeschmitzt. 91; Beschmitzungen. Schuppius 678 etc. Ver-:
1) [3] verschmutzen (selten): Der Marmor sinkt, das Brustbild wird verschmitzt. H. 11, 222.
2) im Partic. pass.: durchtrieben und schlau-verschlagen, s. d., vergl. [1]: Verschmitzte Koketten (G. 21, 4; Gutzkow R. 1, 319 etc.), Dirnen (Pfeffel Po. 3, 3); Köpfe (W. 27, 163), Betrüger (320), Bösewichter (32, 196); Ein alter feiner, | verschmitzter Kauz. 11, 172 etc., auch: Verschmitzte Augen. Prutz Mus. 1, 286 etc., mit dem Ausdruck schlauer Verschlagenheit etc.; Erzverschmitzt etc.; Die durchtriebenste Verschmitztheit. Ense B. 3, 602; Langbein 2, 145; Tieck N. 3, 70 etc. Zū-: (vralt.) Sie schmitzt [schmeißt] die Thüre zu. HSachs 2, 2, 29a etc.
~ig, ~lich, a.:
s. schmitzen 3.