Schmied
Schmīēd, m., –(e)s; –e; –e-:
1) Jemand, der schmiedet:
a) Handwerker, der Metall hämmernd bearbeitet, s. Zsstzg.; ohne Bstw. gw. = Grob-Sch. (s. d.), z. B.: „Schmid“. 54, 16 etc.; Mz.: „Schmide“. 24, 1; 29, 2 etc.; Sch. 4, 41; 19, 35; Daß der Sch. wenig Hoffnung zu seinem [des Pferds] Aufkommen gebe. 16, 147 (s. Kur-Sch.); „Schmidt“. Po. 3, 15 etc. —
b) Bildl., z. B. (sprchw.): Seines (eignen) Glückes 30, 226; 4, 97 etc.), Schicksals Ab. 162; Rev. 1, 162 etc.), Unglücks 9, 473) Sch. sein, sein Schicksal sich selbst gestalten etc.; Haben die Sch–e des Despotismus zu der Kette, welche die Völker gefesselt, noch einige Ringe mehr gefügt. 3, 7 etc., weibl. (vgl. Glücks-Sch.): Du Schmiedin meiner ewigen Ketten. EfA. 2, 691. Ferner in (leicht zu mehrenden) Zsstzg. (s. d.) in verächtl. Sinn: Jemand, der Etwas zu Stande bringend fertigt etc. —
2) (s. 1) Name verschiedner Thiere, z. B.:
a) Käfer: Die Schnellkäfer oder „Schmidte“ (Elater). 5, 1687 etc., s. Blech-, Gold-, Todten-, Wand-Sch. —
b) Fische: Chaetodon faber (Sattelfisch), s. auch: Meer-Sch. Nach auch = Schmerl (wohl daraus verderbt). —
c) verkl.: Sch–el, „Schmitt’l“ V. 2, 159) = Weidenzeisig.
Anm. S. Geschmeid, Anm. und über die schwankende Schreibw. (u. Ausspr.) die Belege u. Orth. 34.
Zsstzg. zu 1a — was unbez. bleibt — nam. nach dem Geschmiedeten (wie auch zu 1b) etc., vergl. auch Schmiede 2, z. B.: Ánker-: Bobrik 50. —
Bléch-:
1) (s. Klempner, Anm.) 4, 531 etc. —
2) [2a] Carabus cephalotes. — Büchsen-: Waffen- und B. 534b. — Dónner-: den Donner schmiedender Cyklop. SW. 1, 36. — Dórf-: Durch den Stadt-Sch. leben hundert D–e, die ihm in die Hände arbeiten. Ph. 1, 30. — Ehe- [1b]: Nov. 2, 89 (von dem Trauungen vornehmenden Schmied in Gretnagreen, dem sog. „Ehenschmiede.“ 77). — Eīsen-: 798a. — Fābel- [1b]: F. und Lügner. 1, 311b, vgl.: Dem Fabelschmieder Äsopus. Kanzl. 232. — Fāhnen-: Huf-Sch. bei einer Fahne (s. d. 2) oder Eskadron. 1, 93. — Frēī-: s. Freimeister. — Glücks- [1b]: Biographie, deiner hohen Gönnerin, deines G–s. R. 9, 224. — Góld-:
1) 28, 244 etc. —
2) [2a] Carabus auratus (auch Gärtner). 10, 583b; 5, 1724 etc. — Grōb-: größere Eisenwaaren schmiedend (s. Anker-, Huf-, Waffen-Sch.): Klein- und G–e. 33a; 467 etc.; übertr.: Diese G–e in der Poesie. GsN. 1, 125. — Hácke-: A. 1, 55. — Hámmer-: Schmied in einem Hammerwerk, s. Vor-, Osemund-Sch. — Hēīl-: s. Kur-Sch. — Hūf-: Grob- Sch., der nam. Pferde beschlägt, s. Fahnen-, Kur-, Reit- Sch. — Interims- [1b]: 111, die das „Interim“ geschmiedet. — Jámben- [1b]: 3, 405; 4, 194, vgl. Reim-, Vers-Sch. — Kált-: K. bedeutet Tengler, Kesselflicker. N. 2, 231. — Kétten-: z. B. Ed. 331 (Uhrketten fertigend) etc., auch [1b]. — Klēīn-: im Ggstz. zum Grob-Sch. (s. d.), kleinre Eisenwaaren fertigend, s. und z. B.: Steigbügel .. Sie werden bei dem K. noch gemacht. Corr. 111; Ph. 1, 23 etc.; nam. = Schlosser. 5, 223a; SW. 60, 269 etc. — Kúpfer-: Kesseler oder K. 529b, s. Fat. 1, 220 etc. — Kūr-: Huf-Sch., der zugleich kranke Pferde kuriert. Ph. 4, 12. — Lūg- Mak. 2, 173), Lügen- [1b]. — Mêêr- [2b]: Der gemeine Sonnenfisch (Zeus faber) . . M. .., weil man in der Gestalt seiner Knochen alle Werkzeuge eines Schmieds finden will. 6, 205. — Mésser-. — Méssing-. — Nāgel-: 3, 264 etc. — Orākel- [1b]: 123 Luc. 1, XXXV. — Ösemund-: 4, 120, s. Schmiede 2. — Pfánnen-: Blech-Sch. — Pistōlen-: s. Büchsen-Sch. — Rä́nke- [1b]: Intrigant etc. 637b; Att. 2, 1, 66 etc., s. Ränkeschmieder. Bl. 2, 231. — Rēīm- 3, 170 etc.), Rēīmen- 1, IV; 1, 246 etc.): [1b], s. Jamben-, Verse-Sch. — Rēīt-: Huf-, Fahnen-Sch. Reis. 30b; Fr. 526. — Romānen- [1b]: 3, 162, vgl. Verse-Sch. — Rōth-: R–e oder Rothgießer wurden die Messingarbeiter genannt. Nor. 26, s. auch: R.-Drechsler. — Sénsen-: A. 1, 55. — Stádt-: s. Dorf-Sch. — Systēm- [1b]: G. 289. — Tōdten- [2a]: Von dem T–e, von dem Wurm, der in den Fensterrähmen . . ganze Tage pocht und hämmert. 3, 160, s. Wand- Sch. — Vérse- [1b]: Versifex. 4, 95. — Vōr-: vorschmiedender Hammer-Sch. 7, 182 etc. — Wáffen-: Ein künstlicher W. .. hat täglich einen Harnisch fertig machen können. Ros. 106a; 34, 128 etc. — Wánd- [2a]: Wenn im Gebälk ein emsiger W. | hämmerte, Todtenuhr in der graulichen Sage der Einfalt. 1, 74, Termes pulsatorius (s. Todten-Sch.). — Zēūg-, Zírkel- 3, 127): s. Geschmeidemacher.
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