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Schmälen schmälern
Schmǟl~en: s. schmählen. ~ern, tr.:
1) eig.: schmäler, minder breit machen, z. B.: Sie schmälert, gleicht und schwärzt der Augen dünnes Haar. Rachel 1, 347; Ein Kleid sch. (obrd. st. verengern). Campe; Geschmälerte Durchblicke aus einem beschränkten Gesichtskreise. Kohl A. 2, 245 etc., hochd. gw. in Zsstzg. oder refl.: Körpertheile (Fleming J. 208b; H. Ph. 3, 143; Linck Schl. 14 etc.); Thäler (Haller 41), Kornfluren (Kohl A. 2, 315), Wege (Ramler F. 3, 131) sch. sich. etc., auch im Partic. Präs., o. sich (s. d. †): In sch–den Beeten. EKleist 2, 10.
2) (s. 1) beeinträchtigend verringern, verkleinern: Einem das zugetheilte Brot (Rachel 4, 119), den geringen Brautschatz (Thümmel 6, 141), den kargen Unterhalt (Waldau N. 2, 170), das Erbtheil (G. 13, 261) sch., (ver-)kürzen; Jemandes Ansehn (G. 10, 191), Ruf (40, 7), Kredit (30, 37), Verdienst (14, 256), Wirkungen (ebd.), Herrlichkeit (Zinkgräf 1, 320) sch.; Schmälerte die Menge neuer Ansiedelungen den .. Boden. B. 404b; Wo Jeder .. das Wohl Anderer schmälert .., um sein eigenes zu erweitern. Garve Pfl. 1, 181; Pickend schmälert sie [die Taubenschaar] das künft’ge Jahr [die Ernte]. Lenau A. 196 etc. Dazu: Schmälerer fremdes Verdienstes. V. Ov. 2, 84; Schmälerungen fremder Ehre. Garve Pfl. 1, 221; Im weitesten, von ihmuungeschmälerten Sinn. Fichte 8, 217 etc. Zsstzg. z. B. Áb-:
1) [1]: Grube 1, 197; Einen sehr abgeschmälerten Damm. Kohl J. 1, 101; Sich nach oben a. 248; Zu stumpfer Keilform abgeschmälert. Linck Schl. 69; Die Abschmälerung der Hinterhauptsplatten. 67 etc.
2) [2] Ihm rings a. sein Erbgut. V. Il. 22, 489 etc. Ver-:
1) [1] Die Blätter ver-sch. sich. Panor. 356b; Von vorn nach hinten verschmälert. Vogt Oc. 1, 63 etc.; seltner (s. 2): Sie kam um einen Rock verschmälert zurück. Auerbach Jos. 68, sie hatte einen Rock abgelegt.
2) [2] Die Verschmälerung seiner Einkünfte. L. 7, 254.