Schlurf
Schlürf
schlurfbar
Schlurfen
Schlúrf, Schlürf, m., –(e)s; –e; –chen, lein:
Schluck, Nippe 2: Von dem Wein ein Schlürfchen thun. A. 2, 199. —
~bar, a.: so daß es geschlürft werden kann: Die Eier .. schlurfbar herausgehoben [aus der Asche]. 25, 51 etc. —
~en (o. Uml. mit * bez.): 1) intr. (haben, sein):
a) schlarfen (s. d.): In fremde Schuhe sch. [sch–d schlüpfen]. A. 2, 388; Einen sch–den Schritt. Hdl. 1, 111; 117; Die ärmlichen Schuhe schlurften auf dem Pflaster. Nam. 1, 25*; M. 2, 271*; Pantoffeln und kamen geschlurft. Mus. 1, 63*; E. 1, 59*; Sch–den Tritts. Sch. 3, 191; Sph. 155 etc., vgl.: schlorren. Z. 1, 244; R. 1, 310; 8, 58; Auf- — und ab- (1, 105), — und nieder M. 1, 62) schlorren; An- R. 1, 144), herunter- (7, 254) geschlorrt kommen. —
b) (s. a und
2) von ähnl. Tönen: Sangen .. so näselnd, so sch–d. Reis. 4, 35; Ein Bach .., der mit gebrochnen Güssen | sich schlurfend durch den Wald verlor. R. 9, 349)* etc., s. her-sch. 2. — 2) tr. od. o. Obj., intr. (haben): eine Flüssigkeit mit hörbarem Einathmen langsam in sich saugen (s. Diagn. 109, vgl. schliefern. Sar. 188; schlufern. danach verallgemeint, vgl. saugen, nippen etc.:
a) mit Obj.: Getränke sch.; gierig sch.; in sich sch. etc.; Wenn es [das Lied von der Väter Thaten] .. der Jüngling mit dem Ton der Harfe schlürft [gierig hört]. 13, 29; Schlürfte Sorbet und Abendkühle und Musik. Reis. 3, 150; Lasset uns heut | noch sch. die Neige der köstlichen Zeit. 330a; M. 2, 237; Daß der Mensch, zum Trunk geladen, | .. schlurfe seinen Tod (s. c). Span. 2, 138*; Charybdis .. schlurft das dunkle Gewässer. Sie .. schlurfet (s. d) .. dreimal. Od. 12, 104*; Dich [Freude] schlurft’ ich, hatt’ ich Wein, im Weine, | dich zog ich auch im Wasser ein. Lyr. 218; Den Kuß, den er mit heißen Zügen | aus ihren .. Lippen schlürft. 11, 157; 193 etc. —
b) zuw. mit (Theil-) Genit. statt Obj.: Schlürften ambrosischen Thaus. D. 2, 124; Rh. 3, 42; Po. 2, 362 etc. —
c) mit Angabe der Wirkung: Schlürfete | sich satt der gierentbrannte Leu am Königsblut. 3, 60 etc., s. a: —
d) ohne Obj.: Doch schlürft es und schlampft es aufs beste. 1, 180; Nur im Sch. genieße du Das und koste nicht tiefer. 302; Nur noch sch–d kosten, was er sonst mit vollen Zügen eingesogen. 16, 166; 2, 70 etc.; Wie schlürfte das Leckermaul! 98; 1, 177; Der sch–den Wurzel | zackige Fäserchen tränkt sie. Ov. 2, 358 etc.; Wie schlorft das Schwein | und schluckt das Öl der Trauben ein! 55. — Zsstzg. meist mehrdeutig zu 1a (vgl. die von Zeitw. der Bewegung, wie gehn etc.) und 2 (vgl. die von trinken etc.), z. B.: Ab-:
1) [1a]. —
2) [2] Die Krême des Lebens will mit Bewusstsein abgeschlürft sein. Ad. 111; Luc. 4, 45 etc. — Án-:
1) [1a] s. anschlurren. —
2) [2]. — Āūf-: nam. [2]: Jeden Tag mit Gier etwas Neues a. R. 3, 164. — Āūs-[2]: Den letzten Tropfen(G. 12, 13), den Jrrthum aus vollen Bechern (17, 263), den bittern Kelch (27, 106), den Gifttrank 132a), den Becher der reinen Wollust 7, 72) a. etc.; Den Todesbecher für Jemand ausschlurfen. 3, 187“ etc. — Be- [2]: Etwas b., davon schlürfen. — Dahêr- [1a]: Unst. 2, 206. — Davón- [1a]: Hdl. 2, 23. — Eīn- [2]: Die einschl u rfende Zunge. 7, 205*; Ein Lichtstrom, den ich begierigst einschlürfe. Br. 1, 73; Schlürfst aus dumpfem Moos .. | wie eine Kröte Nahrung ein. 11, 143; 4, 12; Das Meer schien .. gesonnen, | einzuschl urfen den .. Schwarm. Span. 2, 19*; Daß . . Charybdis .. einschlürfe die Fluth. Ov. 2, 10; Charybdis . ., einschlurfend die salzige Woge. Od. 12, 236* ff.; 431* etc. — Einhêr-:
1) [1a]: 1, 131. — Ent-:
1) [1a]. —
2) [2] Blumen .. | e. den Bächen Leben und Duft. Rh. 3, 85. — Fórt-: hinweg-sch. — Hêr- etc.:
1) [1a] Während er in Pantoffeln .. herschlurfte. Mark. 1, 194*; Langsam schlurfte das Gefährt über die Straße hin. Devr. 272*; Hinaus- Stillfr. 1, 43), herbei- E. 2, 371“), hernieder- 1, 588), herum- 6, 349 ), hinunter- E. 1, 104 ), hinweg- (346*) sch. etc. —
2) [1b] Das Wasser .. | sank und schlurft’ hinweg in Wirbeln. H. 232 etc. —
3) [2] Etwas hinab- 9, 286), hinein- (26), her- unter- 16, 300; 17, 43), hinunter- M. 1, 36) sch. etc. — Unter-: hinunter-sch., z. B.: [Ströme,] die .. untergeschlürft sich verlieren. Ov. 1, 4. — Ver- [2]: schlürfend verschlucken etc.: Die Wellen des allgemeinen Lebens verschlürften meine Sonderseele. 3, 81; 79; Längst verschlürft im Strudel der Brandung wäre | wohl mein Fahrzeug. 220; 125 etc., auch refl. [s. 1h]: Eintönig rollt vom Brunnenrohr | der Wasserstrang, der sich verschlürft. 41 etc. — Vorǖber- [1a]: 10, 775a. — Wég-: hinweg-sch., z. B. [2]: N. 33 etc. — Zurück-:
1) [1a] Sie schlurfte in den Thurm zurück. Mus. 3, 377*. —
2) [2] War sie noch nicht so klostertoll, | um Das, was ihrem Herz entquoll, | aus Heiligkeit zurück-zu-sch. Kil. 11.
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