Faksimile 0129 | Seite 951
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Schleicher Schleicherei Schleichenhast Schleichig
Schlēīch~er, m., –s; uv.:
1) Jemand, der und insofern er schleicht (weibl.: Sch–in), z.B. noch zuw. = Hausierer: Krämer und Sch. Möser Ph. 1, 15 (vgl.: Treppen-Sch., als Hausierer umherstreifender Dieb. Alexis Pit. 22, 354 etc.), ferner: Sch. und Streicher [s. d.]. Luther 5, 346b; 6, 88b etc., betrügender Vagabund etc., heute aber gw.: Sch., Jemand, der und insofern er versteckt (auf Schleichwegen) sein Ziel zu erreichen sucht. G. 8, 230; Gotter 3, 475; Der sich sehr heuchlisch und glimpflich stellt .. Hüte dich vor’n Sch–n, die Rauscher thun dir lang Nichts. Mathesius Lthr. 100a; Sch. 153b; 378a etc., auch (als Eigenn.: Alle Hofschranzen, Bonifaz-Sch–s. etc. Riemer G. 2, 30). Zsstzg. z. B.: Amts-Sch. (oder -Schleicherer. Droysen A. 2, 223), der sich in ein Amt einschleicht, ähnl.: Als Beichvätern oder (welches einerlei ist) als gedungenen Erb-Sch–n. Thümmel 5, 209; Rabner 2, 70 etc.; Erz-Sch. (s. II Erz); Post-Sch. [blinder Passagier]. Campe; Treppen-Sch., s. o.; Zoll-Sch. [Schmuggler] etc.
2) von Nicht- Pers.:
a) von Thieren, s. Schleiche; bei Oken die marderartigen Säugethiere. —b) eine Pflanze, Serpicula. c) in Saugwerken zum Auspumpen von Sümpfen etc. eine allmählich sinkende Röhre. d) heimlicher Magenwind, Fiest.
~erēī, f., –en:
das Schleichen, Geschleich: Deine Sch–en in die Bücherkammer. W. 21, 119 etc., nam.: Wesen und Treiben eines Schleichers: Sch. und Hinterlist. Arndt Ber. 37; Amts-Sch.; Erb-Sch. W. 17, 4; 27, 349 etc.
~enhast, ~ig: s. Schleiche.