Faksimile 0127 | Seite 949
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Schleck schlecken schlecker Schleckerei ~erhaft ~erhaftig schleckern
Schléck: I. m., –(e)s; –e:
Leckerei (s. d.): 1) Leckerbissen: Rollenhagen Fr. 75; Ein Hofessen und köstlicher Sch. Ryff Th. 20; 181 etc.; Sch–lin. Wackern. 3, 227² (Hutten) etc. 2) Leckerhaftigkeit. 67¹⁰ (Keisers- berg). II. n., –(e)s; –e: in Zsstzg.: Ge-:
1) Schleck 1. Schm.
2) fortwährendes Schlecken. Kei- sersberg Sünd. 4b; 6b; Körte Sprchw. 2063 (vgl. 2016), auch: War ein Gekos’ und ein G. [Geküß etc.], | da ist nun auch das Blümchen weg. G. 11, 156 etc.
~en, tr.; intr. (haben):
lecken (s. d. 4 und Anm.); leckend schlürfen und schlucken (s. d.); naschen (s. d.), auch in Bezug auf Liebesfreuden, Küsse etc.: Brant N. 647⁷; 100¹³; Um eine zeitliche Freud sch. wir die Finger. SClara EfA. 1, 147; Was thut er an Ihrer Tochter lecken? | an fremden, verbotnen Speisen sch.? G. 7, 165; Die leckten und schleckten! Gutzkow R. 8, 244; Daß die Neugeheiratheten .. mit einander ein Löffeln und Sch. treiben etc. Immermann M. 1, 369; Keisersberg Sünd. 34a; Die sch–den und schlürfenden Zungen. König Kl. 2, 64; Bis Nichts mehr blieb zu sch. und zu schlicken. Rückert Mak. 2, 174; Daß sie abgezogene Schlangen geschlecket [verschluckt, gefressen]. nyff Th. 18; Wie Milch die Katze schleckt. Schlegel Sh. 3, 61 etc. Zsstzg. z. B., s. lecken 4: Die Beine [Knochen] so sauber abgeschleckt. Simplic. 1, 349 etc.; Etwas be-sch. Ryff Th. 11; 90 etc., auch (s. naschen): Die Katzen be-sch., was sie finden. Keisersberg Brös. 80d; Desto schleckiger ist sie, sie verschleckt Alles. Kurz Sonn. 317 etc.
~er: 1) a.:
lecker, speisewählerisch: Der ist nicht sch. Lewald RothE. 69. 2) m., –s; uv.:
a) Leckermaul. Hagedorn 2, 32; Rückert Mak. 1, 205 etc.; „Schlicker“. Bucher (Nat. –Z. 15, 354). weidm.: h) (s. a) Hirsch, der ohne regelmäßigen Wechsel dem guten Geäß nachzieht. c) schlechter Jagdhund. Laube Br. 284 (vgl. Lecker I 1b).
~erēī, f., –en:
Leckerei:
1) (o. Mz.) Naschhaftigkeit: Die Sch. ist eine unregelmäßige Begierde nach allerlei zufälligen Reizen des Gaumens. Rumohr Kochk. 15 etc.
2) Leckerbissen. Musäus M. 5, 112 etc.
~erhaft(ig~erhaft(ig): a.:
leckerhaft (s. d.): 1) wohlschmeckend. Keisersberg Sünd. 7a etc. 2) naschgierig, speisewählerisch. Fischart B. 160b; Sch–igkeit. Ryff Sp. 3a etc., so auch: Schleckhaft(ig). Wackern. 3, 227¹⁴; 2301⁴; 2⁰etc.; schleckig. Auerbach Leb. 2, 334; Hausbl. (58) 2, 245; Kurz Sonn. 317 etc.; geschleckerig. SClara EfA. 1, 455 etc.
~ern, intr. (haben):
Nach Etwas sch. Gutzkow R. 8, 8, leckern (s. d. 1a).