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Schinken
Schinken, m., –s; uv.; Schinkchen, lein:
1) spöttisch statt Schenkel (s. d., Anm.); Bein etc., s. Schm. und Schunke. Brem. W. 2) (s. 1) Keule, die eingesalzen u. geräuchert ist od. wird, nam. vom Schwein (Schweine-Sch.) u. zwar gw. v. Zusatz = Hinter- Sch., im Ggstz. zum Vorder-Sch., z. B.: Fischart B. 271b (Schunken 121b; Wackern. 798¹; Zinkgräf 1, 304; 3, 288) etc.; Roher, gekochter, westfälischer Sch. etc. Sprchw.: Noch einen Sch. im Salz (s. d. 1h) haben; Mit einer Wurst einen Sch. (od. eine Speckseite) abwerfen, z. B. L. 12, 513, durch kleine Gabe Großes erlangen. 3) (s. 2) alte verräucherte Scharteke etc. (vgl. Schmöker etc.): Wer zehn alte Sch–n liest, den eilften darzustellen. Günther 504; Tieck NKr. 4, 234 (von einem Bild); „Regierungs- Sch.“ [Reskript], wie sie .. zum Räuchern gleichsam in den Rauch gehängt würden. Gutzkow Z. 2, 152 (vergl. Bl. 1, 32). 4) (s. 2) Name von Muscheln, z. B.: Sch., Pinna; Schinkchen, Tellina rostrata.