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Schinder Schinderei schinderisch Schinderling schindern
Schinder, m., –s; uv.:
Jemand, der u. insofern er schindet, z. B.:
1) mit Genit.: So schunden und schäleten sie dem Kinde den Finger .. ab. .. Seine [des Fingers] Sch. und Schäler. Luther 6, 97a etc.
2) gw.: Der, der das gefallne Vieh abdeckt, Abdecker (s. d.) etc., z. B. Schwab 386 u. o., auch in Flüchen (s. Henker 3): Geh zum Sch.!; Hol dich der Sch.! etc.; vralt.: Schelm- Sch. Mathesius Lthr. 104a etc., s. Schelm 1.
3) (s. schinden 2b):
a) = Placker (s. d. u. Plager, Quäler). Jes. 49, 26; 51, 23 etc.; Bauern- (Kohl J. 2, 3); Land-; Menschen- Sch.; Leute-Sch. (L. 1, 470; Ense T. 2, 314); Ein gemeiner Scherge, der die niedrigen Schindereien des Ober- Sch–s Hinckeldey mit Bosheit ausführt. 6, 432 etc.
b) Wuchrer (vergl. Schaber 1b), z. B. auch: Getreide- oder Korn-Sch. etc. c) Semmel- Sch. G. 28, 314 (armer Schlucker, Schmarotzer?).
~ei, f.; –en:
1) (s. Schinder 2) Abdeckerei, Wohnung u. Gewerbe des Schinders. 2) (s. Schinder 3) Plackerei, Quälerei, Schererei etc. Spr. 10, 3; Jes. 3, 5; 5, 7; Cham. 3, 256; Luther 1, 297a; 299a; 8, 215b etc.; (Wucher) Opitz 1, 95 etc.; Die Amtmanns-Sch–en rauben euch eure letzte Kuh. Kosegarten Rh. 2, 290; Bauern-Sch. Klinger F. 113 etc.
~isch, a.:
in der Weise eines Schinders (s. d., nam. 3), schinderhaft etc.: Reiche sch–e Wucherjuden. JGMüller Lind. 2, 261 etc.
~ling, m., –(e)s; –e:
1) unzeitiges Kalb. Schwäb. W. (dem Schinder zufallend).
2) Art schlechter Scheidemünze. Schm., s. schindern.
~n (schinnern), intr. (haben):
gleißen; klirren. Schm.; auch: auf der Eisbahn gleiten, s. Weinhold 41a (schinnern. Hammer RH. 238) etc.