Faksimile 0092 | Seite 914
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Schick
I. Schick, m. (n.), –(e)s; –e:
1) (ohne Mz.) = II 2: Der Sch., nicht das Sch. [wie Adelung hat; s. u.] bed.: schickliche Anordnung; Schicklichkeit; Anstand. V. 1, 182, z. B.: Etwas ist in (Alexis H. 1, 1, 14), kommt außer Sch. (ebd.); Es aus dem Sch. (2, 2, 101) etc.; (wieder) in Sch. (und Geschirr) (König Kl. 2, 197; HKöser L. 238; Spielhagen Pr. 1, 53), in den Sch. (Schlegel Somm. 1, 2), ins Sch. (Hesekiel Jen. 1, 145), ins rechte Sch. (Alexis H. 1, 2, 90) bringen; Einer Sache (ihren) Sch. geben. V. Sh. 3, 419 etc.; Jemand oder Etwas hat Sch., seinen rechten Sch. etc.; Wenn nicht das Gehirn seinen rechten Sch. hat. Auerbach Volksk. (61) 103; Er besitzt den rechten Sch. für dieses Gewerbe. Heine Lut. 2, 202; Viel Sinn und Sch. fürs Kriegswesen haben. Laube Kön. 1, 152; Sch. und Ziem haben. Jahn M. 325; Damit Alles hübsch seinen richtigen Sch. und Anstand hat. Prutz E. 3, 317; Das hat Sch. und Gestalt. V. 1, 14 etc.; Mit Sch. und Würde. Freiligrath 2, 74; Mit so plumpem Ungeschick. . . Mit einem graciösen Sch. Heine Verm. 1, 111; Müllner 5, 250; Der, was einmal gethan werden mußte, mit Sch. angriff. Scherr Bl. 1, 87; Losschwatzt er mit Sch. und mit Un-Sch. V. H. 2, 247 [„ Schwatzt, was sich schickt | und nicht schickt. W. HB. 1, 143] etc.; Ohne Sch. Rückert E. 2, 93 etc., ferner z. B.: „Schultert’s Gewehr!“ | Ganz, wie sich’s hört! Das nenn ich Sch.! Freiligrath Ca 36; Einem Sch. und Ziem lehren. Pröhle J. 246; Praktischen Sch. sich aneignend. Scherr Bl. 1, 82; Sch. 322a etc.; Nach echtem Mädchen- Sch. [-Art]. Benedix 7, 272; Soldaten-Sch. Laube Kön. 1, 263 etc.; An-Sch. Stalder; Ge-Sch., m. Schm. (s. II) etc., hochd. nam.: Un-Sch., z. B.: Einen Un-Sch. machen (Auerbach D. 4, 91; Leb. 1, 286 etc.), begehn (Rank SchM. 115); Mit Un-Sch. V. Ar. 3, 39; H. 2, 362; Das ist leidiger Un-Sch. 120 etc. und dazu mehr mundartl.: Etwas verunschicken, durch einen Un-Sch. (durch Etwas, was nicht so ist, wie es sein sollte) verderben, verbringen etc. Auerbach D. 1, 264; Ed. 127; 157 etc.
2) oberd., nam. schwzr. (s. L. 6, 32, vgl. Schm.; Schwäb. W.; Stalder etc.): Gelegenheit zu Kauf und Verkauf. Auerbach D. 4, 291 etc.; vortheilhaftes Geschäft; etwas Vortheilhaftes. Ed. 110; Gotthelf Sch. 2; 103; Solche Sch–e kommen nicht alle Tage etc. 109; 356; 361; G. 2; 107; 195; 247; 336; U. 2, 104 etc.; Hebel 3, 254; Keler LvS. 275 etc. (auch: Landgut; und so verkl.: Das G’schickli kaufen. Gotthelf U. 2, 76). Dazu: Sie sollen mit ihm Nichts schicken [handeln] und tauschen (schwzr.). Adelung.
3) Ort-Sch., n., s. II 4.