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Scherge
Schérge, m., –n; –n; –n-:
1) s. Schar, Anm.: Diener als Vollstrecker der Befehle eines Machthabers etc., z. B.: Sch–n des Baschas (Cham. 3, 349), des Burgherrn (G. 1, 141) etc., fremder Tyrannei (Ense B. 3, 157), der Gewalt (Freiligrath P. 1, 75), des Gesetzes (Sch. 388a) etc.; Vor Kaiser-Sch–n | Wahrheitstrotz. Kinkel 76; Mein eigner Sch. zu werden und .. meine Vernunft gefangen zu nehmen. Thümmel 3, 4; Der grause Sch. Tod | verhaftet schleunig. Schlegel Sh. 3, 360 etc., meist mit gehässigem Nbnsinn, so nam. im gew. Leben von Policei- und Gerichtsdienern (s. d., vgl. Häscher und: Schirgänt. Ayrer 446c), s. Schm. 3, 399 ff. Dazu: Schergenhaft od. schergisch (Lenau A. 119); Schergenthum (Volksz. 9, 104); Einen od. Etwas (auf-)schergen (Schm.) = verschörgen (Spindler V. 1, 154; 2, 228), verklagen, denuncieren (s. auch schirgen, schürgen = schieben, stoßen, treiben. IChBlum Sprchw. 145; Weise Mas. 208 etc.; Weinh. 88).
2) ein störartiger Fisch. Accipenser stellatus.