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schel
Schêl, a.:
1) (mundartl.) schief, z.B. noch: Drum fiel das Urtheil so sch. aus. G. 9, 64.
2) (s. 1) schiefblickend, schielend. 3. Mos. 21, 20; Sch–e Augen. Schefel Tr. 35, zumeist als Ausdruck der Mißgunst (s. Sch.- Sucht): Sch. sehn zu Etwas, auf Einen; ihn sch. ansehn etc.; Sch–e Augen, Blicke, Seitenblicke, Miene etc.; Der dürre sch–e [Variante: schiele] Neid. EKleist 1, 17; Sich sch. härmen vor Neid. V. Th. 5, 12 etc.
Anm. Ahd. scëlah (noch mundartl. schelch, z. B. windschelch. HSachs 5, 245a, s. windschief), dazu schielen, mundartl. schilchen, ahd. scilehan, mhd. schilchen (niederd. schulen). S. Basl. Bibel; Schm. 3, 352.