Faksimile 0083 | Seite 905
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scheinhaft scheinig scheinigen scheinlich Scheinsal scheinsam
Schēīn~haft, a.:
z. B. in Zsstzg.: Mond-sch.: (vgl. dämmerhaft). Büchner Leb. 147; G. 21, 272.
~ig, a.:
in Zsstzg., z. B. Áb-: s. Stalder 2, 312; Sanders, deutsches Wörterb. II. Auerbach D. 4, 72 (v. schlechter Qualität). Dúrch-: durchscheinend. Kantzow 2, 399; Spindler V. 2, 288. Fāden-: von Tuch etc., abgetragen, abgeschabt, so daß die einzelnen Fäden hervorscheinen, eig. und übertr.: Nachdem auch die Romantik f. zu werden begann. Brachvogel FB. 1, 2 ꝛc (fadenschein. Keisersberg Brös. 54c); F-keit. Waldau N. 2, 275. Knóchen-: so mager, daß die einzelnen Knochen hindurchscheinen. Kapper Chr. 1, 194 etc. Sónnen-: von Sonnenschein erfüllt. Arndt E. 106 etc.
~igen, tr. in Zsstzg.:
Be-: bescheinen, z. B. Seine Großmuth an dem Feind b. [beweisen]. Rückert Mak. 1, 67; Einem Etwas b. [klar machen] 2, 173 etc., zumeist aber: einen Schein (3) über Etwas ausstellen; Eine Bescheinigung vom Vormund; Gegenbescheini- gungen. Möser Ph. 2, 155. Be-āūgen-: in Augenschein nehmen. 28; W. 13, 216 etc.; Beaugenscheinigung. 9, 287 etc.
~lich, a.:
vralt. außer Zsstzg. = scheinbar (s. d.): 1) Jahn M. 120 etc. 2) Fischart B. 211b etc. 3) Luther 1, V; 5, 41a etc. 4) 5, 259a; Mathesius Lthr. 149a etc., Devrient 1, 131; L. 5, 340; 140 etc. 5) Schottel 798; Stumpf 391b etc. Zsstzg., z. B.: Án-: anscheinend. Cham. 6, 276; Tiec GsN. 1o, 182 etc. Aūgen-: auf den Augenschein gegründet, z. B.: A–e Aussage. L. 6, 487 etc., nam.: evident: Eine der aller-a–sten Thorheiten. Forster Br. 2, 337; R. 1, 89; 194 etc. (scherzh. in frz. Adv.-Bildung: A-ement. Heine Reis. 2, 209); Ungeachtet dieser A-keit, daß etc. Ense Tag. 4, 23; Mendelssohn Morg. 159; 190 etc. Be-: (veralt.) offenbar. Fischart Garg. 210b. Mōnd-: mondbeschienen: Die m–en Tänze der Unterirdischen. Arndt E. 23. Un-: unscheinbar. Hackländer 14, 45. Wāhr-: dem Anschein nach als wahr glaublich: Möglich, aber nicht w.; W., aber nicht sicher, nicht wahr; Das W–e statt des Wahren. G. 39, 352 etc. Nicht selten: Auch scheint es mir .. w. 37, 91; Droysen A. 1, 334; L. 4, 148; W. 2, 46; Luc. 3, 437 etc. Ggstz.: Un-w., aber nicht unmöglich etc.; Es scheint mir nicht un-w., daß. Prutz GschTh. 242 etc. Dazu: (Un-)W–keit, das (Un-)W.-Sein und: etwas (Un-)W–es: Kaum war die Vermuthung zur W–keit geworden. G. 21, 205; Putzen durch W–keiten sich eine Meinung heraus. 40, 297; 44 etc. Un-W–keiten und Inkongruenzen. 20, 152 etc.; Das Gerücht verkündigt Friedens-W–keiten. JvMüller 6, 337 etc.
~sal, n.:
–(e)s; –e: etwas Scheinsames. Sch–e von außen, Scheusale von innen. Jahn M. 27; Moscherosch Gs. 2, 576.
~sam, a.:
durch den Schein blendend: Viel Sch–es, wenig Echtes. Ense Tag. 4, 129; Bei allen diesen Sch–keiten. D. 2, 42; Das innen Todte glänze noch so sch. Fichte 8, 461.