Faksimile 0064 | Seite 886
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schalken Schalkenerei schalkenhaft Schalkenheit schalkenig schalkenisch
Schálken: 1) tr.:
Schiff.: Sch., an-, be-, ver-, zu-sch. (oder -schalmen, s. Schalk, Anm.), nam. vom Aufnageln der Persenning: Die Luken .. gegen Regen und Seewasser wohl verschalkt. Hausbl. (58) 2, 85 etc., versch. 2. 2) intr. (haben): Schalkheit treiben; trügen. Adelung; Schm.; so: V. Sh. 2, 484; Ar. 1, 151, doch im Allgem. veralt., wie auch Zsstzg.: Einem Etwas ab-sch. (abschälken. Fischart Eul. 273); Einen be-sch., betrügen (s. auch Schalk, Anm.); Durchschalkter Parteigänger [s. ver-sch.]. Simplicisstmus 1, 256 etc.; Einen über-sch. [an Schalkheit, Trug übertreffen]. Fischart B. 204a; V. Ar. 1, 162; Sich ver-sch. [als Schalk, Schelm zeigen]. Luther SW. 60, 259 und nam. (vgl. vergeizt etc.): Verschalkt: verstellt; trügerisch; böse. SClara EfA. 1, 515; 528; Franck Chr. 304; Gryphius Fr. 678 etc. Ggstz.: Unverschalkt [ehrlich etc.]. HSachs G. 2, 57 etc. 3) Sch., schälken, s. Schalk, Anm.
~erēī, f.; –en:
Schalkstreiben (vgl. Schälkelei). OMüller Stadtsch. 1, 28.
~haft, a.:
in der Weise eines Schalks (2):
a) veraltend: voll Arglist und Bosheit. Brant N. 57⁶5; Sch–ig. Hiob 15, 5; Luther 6, 481a; Wer stets mit stachelreichen Scherzen | auf liebe Freunde sch. passt. Uz 2, 190 etc.; Sch–igkeiten. Wackern. 3, 60³³. 2) heute gw.: schelmisch, lose: Sch. munter. G. 1, 225; 19, 70; 22, 140 u. o.; Lose oder sch. Kant SchE. 62 etc.; Wie sch. verräth | das knappe Korsett | .. die Glieder! Weiße Kom. Op. 3, 222 etc.
~heit, f.; –en:
Schalkhaftigkeit:
1) Bosheit, Arglist, oft bei Alteren, in der Bibel etc.: Die Welt ist voll Sch. G. 5, 273; Tück’ und Sch. Musäus Ph. 1, 138; W. 12, 160 etc.
2) sehr häufig: lose Schelmerei; hinter unschuldiges Aussehn versteckter Muthwille und dessen Kundgebungen, zuw. auch Verschlagenheit; Schlauheit: Die Sch–en der Liebe. G. 10, 88; 222; Die Sch. [personif.] lauscht im Grünen, halb versteckt [in Ariost’s Gedicht]. 13, 121; 26, 189 u. o.; Sch. war [den Alten] Lob durchdringenden Witzes. Jv Müller 10, 58 (s. Schalk 2c); Die Komödie redet .. von Betrug und Sch. der Knechte. Opitz (Wackern. 3, 624³³) etc.
~ig, a.:
schalkhaft (2): vHorn Maje 3, 484; 494 etc.
~isch, a.:
schalkhaft (nam. 2): Dies regte den sch–en Geist in mir auf. G. 25, 80; 1, 231; 2, 21 u. v.; Ein schalk’scher Mann, der Jeden mit Vergnügen schraubte. L. 1, 119 etc.; auch: Schälkisch. V. H. 2, 97; Ar. 1, 240; Tausendschälkisch [1000 Schalkheiten übend].