Schach
* Schách (pers.):
1) m., –(e)s; –e, –’s:
1) König; Bez. der Würde orientalischer Herrscher: Sch. Sedschan. 4 47; Eines Fürsten, | eines Sch–es. Rom. 72; Der’ Perser Sch. 8, 196; 1, 14; Hans Amor! | .. Sultan der Mieder, Sch. der Hosenlätze! Sh. 2, 455; Eines morgenländischen Sch–s. 17, 88; Sch. Lolo. 10, 279; Den Sch. ..; Sch., vor Freuden außer sich, | herzt .. den Mann. 207 [gw. o. Eigenn.: Der Sch.]. Daneben, in genauerem Anschluß an das Persische: S chah, z. B.: 4, 27; Rost. 56a; 57b; Dem Türken-Schah. 16b etc. und Mz.: Die Schahe. Held. 1, 2; 22; 41; 44 etc., — s. Padischah (eig.: Herr der Könige): vgl.: Schah-nameh, Buch der Könige, — das große pers. Epos von Firdusi. 4, 193; (bei Rom. 72 Schach Nameh). — Daher (s. 2) in dem aus dem Orient stammenden Brett- (Königs-, Sch.-) Spiel die Hauptfigur: Das Königsspiel, wo der Sch. oder König .. der wichtigste unter allen Steinen etc. 33, 82, vergl.: Reis. 293b; Ros. 84a etc. —
2) (s. 1) n., –(e)s, uv; –s; -:
a) = Sch.-Spiel: Sch., eine Partie Sch. 33, 89) mit Jemand spielen; Die Puppen im Sch–e. Lieb. 118; Das Sch. ist ein scharfsinniges Spiel. Die Regeln des Sch. etc.; übrtr.: Die Unschuld spielt, fern von des Staatsmanns Ränken, | ihr leichtes Spiel, gönnt ihm sein schweres Sch. 1, 16 etc. —
b) = Sch.-Brett (s. d. und Sch.- Tafel, Zabel), z. B.: Im Sch. spielen. 749a; 10, 98 etc.; Wie auf dem Sch. alle Officiere den wehrlosen König bedecken. 171a etc. —
c) aus dem oriental. Zuruf, z. B. Schah Rûch, dem Sch. (oder König) [droht] der Roche etc. entwickelte sich die Bed. Sch. = eine Stellung, in der dem König (u. bei Einigen verallgemeint einer Hauptfigur) Gefahr droht, s. Matt I 1 und: Sch. ist der Angriff einer Figur oder eines Bauers auf den feindlichen König: Einfaches Sch. ist dasjenige, welches den König nur durch einen Stein bedroht; Doppel-Sch. oder doppeltes Sch. heißt jenes, bei welchem zwei Steine zugleich durch einen Zug dem Könige Sch. bieten [aber auch: ein Sch., das zwei Steine zugleich bedroht, nam. König und Königin. — Aber-Sch., Ab-Sch., s. u. Aufgedecktes oder Abzugs-Sch. ist dasjenige, welches den König beim Wegziehen eines Steines durch eine hinter diesem stehende Figur angreift. Sch. 9; Aus dem Sch. ziehen . ., einen andern Stein zwischen das Sch. setzen. ebd. So nam. als Zuruf: Sch. dem König! 9, 44 etc. oder bloß: Sch.!, z. B.: „Nun dann: Sch.! und doppelt Sch.!“ | Nun freilich, dieses Ab-Sch. hab ich nicht | gesehn, das meine Königin zugleich | mit niederwirft (s. o.). Nath. 2, 1; 2, 9 etc. Dann auch (eig. und übrtr.): Dem König Sch. bieten. Ros. 89b etc. und: Rittern auch in Waffen | mit Ehren bot er Sch. 2, 110; Er besaß keine Tugend, welcher nicht durch irgend ein angrenzendes Laster immer Sch. geboten worden wäre. 9, 258 etc.; Im Sch. stehn, in bedrohter Lage sein, z. B.: Während ich zog in der Tugend Feld, | sah ich, es stehe die Lieb’ im Sch. 2, 60 etc. und nam. oft: Einen im oder in Sch. halten, ihm immer aufs Neue Sch. bieten, so daß er nicht zur Ruhe kommt und sich immerzu wehren muß, z. B.: Wo Feldmarschalleutenant d’Aspre. .. die feindliche Hauptmacht .. so beschäftigte und im Sch. hielt. SKr. 187; 1, 349; J. 104; Oc. 1, 172 etc. —
d) eine Figur von der Form der Felder im Schachbrett, Quadrat und verallgemeint = Raute (s. d. 1), vergl.: Schachweis gefügt empfangen Jaspis und Porphyr | den Fuß auf ebner Bahn. 4, 151 etc. und: Der geschachte Boden. 2, 355); Das Feld der Wirklichkeit ist eben ein in Felder geschachtes Brett, auf welchem der Autor so gut die gemeine polnische Dame als das königliche Schachspiel spielen kann. 41, 42 etc., — nam. (Wappenk.): Sch., ein Schild, der etliche mal nach der Länge und Breite durchzogen und die Feldlein mit zweierlei Tinkturen abwechseln. Dieses wird geschacht oder gewürfelt genennet. . . Wenn die Linien schräg einander durchschneiden, wird ein Rauten-Sch. daraus und der Schild gerautet [s. d.]. 976b. —
e) s. Schacht 1a
Anm. Nbnf. zu 2 Schacht, z. B.: (2a, b). Mit ihm im Schacht ziehen. Lthr. 165a; Das Schachtspiel. 207b; 1, 237 etc., so nam. (bei zu 2d: Schacht und schachten. S. auch Schaffzabelspiel. 1, 1054 ³¹. Vrsch. ahd. scâh, mhd. schâch, Raub, dazu Schächer (s. d.), Räuber, ahd. scâhari, mhd. schâchare, s. 3, 315; 6, 411.
Zsstzg.: Ab-, Ábzugs-, Döppel- [2c]; Pérser- [1]; Ranten- [2d]; Türken- [1] Sch. etc.
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