Säure
Sǟūre, f.; –n; -:
(s. Säuere) das Sauer-Sein und: etwas Saures, z. B.:
1) allgm. (s. 3): Früchte von einer angenehmen S.; Die S. des Essigs wird durch den Zucker gemildert; Fehler der Jugend sind erträglich, denn man betrachtet sie als Übergänge als die S. einer unreifen Frucht. 27, 141; Von Malze gebraut und der S. des Spierlings. Ge. 3, 380; Die sich im Magen bildende S. oder Magen-S. etc. —
2) (s. 1) übertr. (vergl. sauer 7) auf die Gemüthsstimmung: Rührung und Innigkeit, die aber aus der unbefriedigten Spannung auch in Schärfe und S. umschlugen. Denkw. 2, 27; Das einzige Gefühl, das sich rein und unvermischt aus all den S–n und Bitterkeiten hob. Pfl. 2, 68; Att. 3, 1, 157 etc. —
3) Chem.: (verallgemeint zu 1) eine Verbindung von einem den Basen (s. d. I und Salz 2) entgegengesetzten Charakter (großentheils, doch nicht ausschließend — sauren Geschmacks): Man unterscheidet nam. zwei Klassen S–n, Sauerstoff-S–n, z.B. Schwefel-S. und Wasser-S–n, z. B. Chlorwasserstoff- S.; Mit einer zarten S. verbunden, die uns in Luftform bekannt geworden .. Jene zarte luftige S. . . Die Luft-S. 15, 42 etc. Über die einzelnen S–n und ihre Benennung müssen wir auf chem. Werke verweisen; wir bemerken hier nur, mit Hinweis auf das unter den Zsstzg. von sauer Gesagten, Folgendes: Die meisten sind entw. nach dem unterscheidenden Bestandtheil bez. oder nach Dem, worin die S. sich findet, woraus sie dargestellt wird, z. B. nach dem versch. (Atom-)Vh. des Schwefels zum Sauerstoff der Verbindung: Schwefel-S. (die nach ihrer Bereitungaus Vitriol- Öl oder-S. heißt), Unterschwefel-S.; schweflichte S.; unterschweflichte S. (s. 1, 354 ff.); dagegen z. B. Salpeter-S., gw. aus dem Salpeter gewonnen, eine Verbindung von 1 Maß Stickstoffgas und 2½ Sauerstoff; salpetrichte S. von1Maß Stick- stoff und 1½ Sauerstoff (331); so: Apfel-, Harn-, Milch-S., in Apfeln, im Harn, in der Milch enthalten etc.; ferner nach charakteristischen Merkmalen, z.B.: Knall-S. bildet den eigentlich wirksamen Bestandtheil des Brugnatellischen Knallsilbers und des Howard’schen Knallquecksilbers. 2, 440; Purpur-S. .. Diese prachtvolle rothe Substanz etc. 911 etc. Außerdem z. B. als gewerbliche Bez. z. B. Kammer-S. 3, 215, die bei der Darstellung der Schwefel-S. aus Kiesen in der Bleikammer (s. d.) gewonnene und dann zu koncentrierende S. etc.
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