rumpeln
Rúmpeln: 1) intr. (haben; sein) poltern (s. d.); schütternd rummeln (s. d. 1 u. 2, auch in Bezug aufs Hilfszeitw.), eig. und übrtr.:
Der Wagen hat auf dem Steinpflaster —, ist ins Thor (hinein-) gerumpelt etc.; Bald darauf rumpelte und rollte es im Hofe. H. 2, 3, 240; 2, 1, 161; In | dem Hause rumpelte es wie in einem Raspelhause und leeren Magen. Wehm. 119; Was rumpelt und pumpelt | in meinem Bauch herum? M. 28 (s. Pump, Anm.); Als es plötzlich von außen gegen die Thüre fährt, rumpelt und rasselt etc. Leb. 13; Hörte ich den Wagen langsamr. Jahr. 2, 206; Das Schiff wurde umhergeworfen, daß Alles .. über einander rumpelte. Schmj. 88; Rumpelt mit den Schlüsseln an der Thür. 5, 272b; Ein solch Getümmel und ein höllisch R. 8, 207a (vorher: Rumor, s. d.); Daß andre Bücher .. viel von Werken der Heiligen r. [lärmend und schallend sagen etc.]. SW. 63, 28; Daß sie [die Saale] über Steinwege und Alles so r. sollte. 3, 178³³); Wir r., schnurren und burren. Kirchenpost. 2, 212 etc.; Während der Postkarren . . weiter rumpelte. 9, 210a); Es rumpelte ihm vor Schrecken im Leib. 7, 1647; hard 322; 3, 166; 2, 93⁷); Er rumpelt [verstößt] oft wieder die Grammatik. 3, 791²); Mit seiner Postille auf die Kanzel r. [schlagen]. V. 1, 317; Mit Steinwerfen, Rumplen . ., als ob es ein Geist wäre. 754b etc. — 2) intr. (haben) v. Schweinen: sich begatten. Dazu: Rumpelthier: das männl. Zuchtschwein. — 3) tr.:
a) Alles durch einanderr., r–d durch einander werfen. —
b) s. Rumpel 2. —
c) Bergb.: hänseln, insofern der neu Aufzunehmende etc. auf das sogen. Rummelholz (einen ästigen Klotz) gelegt und hin und her gerollt wird, — dann auch allgem.: Einen zum Besten haben.
Anm. Mhd. rumpeln, Tonw., s. Pump, Anm. und das dort erwähnte rumpumpeln etc., (auch — nach — lat. rumpo) und rummeln, vgl. 3, 554 und 3, 90. Dazu mundartl.: Der Rumpler: dumpfes Geräusch; Anlauf. — Vrsch.: Von harter gefaltner oder gerumpleter Haut. Th. 248 = geschrumpft (vergl. 2, 291), bei rumpen, vom starkformigen ahd. rim(p)fan (rampf, girumpfan), ritzen (vergl. rimpeln) und: sich zusammenziehn, s. 2, 512 (auch rumfunga, Runzel, spät mhd. rumpf) und nam. 3, 91 und z. B.: Dürr und gerumpfen. G. 1, 90; Ein war gerumpfen ihm der Bauch. 2, 54 etc. und selbst noch: Die Nase rimpfen. Kom. Op. 3, 299 etc., — nhd. gw. rümpfen. Dazu mit Vorschlag schrumpfen (mhd. schrimpfan, schrammen, ritzen), krimpen und Krampf (s. d., Anm.), ~ρας, zusammengeschrumpft. S. auch Rumpf, Anm.
Zsstzg. zu 1, nam. auch im Sinn der ungestümen, plötzl. Bewegung, — wie bei ähnl. Tonw., leicht zu mehren nach den folg.: Ab-: Im Hofe, wo die Postwagen a. Holtei Nobl. 1, 307, so: fort-, weg-, davon-r. etc. und als Ggstz.: an-r. (vergl. hin- und her-r. etc.). —
Án-: s. ab-r., auch tr.: Der unglückselige Komet kann die Welt a. [rumpelnd daran anstoßen], wenn er will. Ifland 5, 2, 20 (vergl. über-r.), auch: Einen a., heftig anfahren, anschnauzen. —
Āūf-: sich mit Gerumpel erheben. Bucher Karfreitagsproc. 39. — Davón- (Spielhagen Pr. 5, 240), fórt-: s. ab-r. — Hêr- etc.: Da rumpelt her die Fledermaus. Wackern. 2, 231³⁷ etc.; Der Dieb rumplet über die Todtenbein herab. 3, 457¹¹ (Wickram); Er rumpelte die Knochen her, herab etc. [3a]; Als blinder Passagier in die Welt hinein-r. Auerbach Dicht. 1, 90; Hin- ein-r. und Heimlichkeit der Herzen wollen wissen. Luther 6, 12a; Endlich kam ein .. Kartoffelkasten [Wagen] in die Stadt hineingerumpelt. FrReuter Unterh. 2b; HSachs G. 2, 129 etc. —
Nāch-: Ihm nachrumpelt der Donner. Hiob 37, 4 (Ausg. v. 1523) — dagegen: Dem nachbrüllet etc. (1541). —
Nīēder-: hernieder-r. (s. um-r.). —
Über-: tr.: durch unvermuthet überraschenden Überfall Verwirrung erzeugen, so daß keine Gegenwehr Rumps möglich ist, als Kriegsausdr. und übrtr.: So überrumpelten sie ohne Hindernis das Kastell. G. 28, 235; Der französische Gesandte wird überrumpelt und entkommt. 27, 300; Gotthelf 5, 249; Sch. 843a; Ich gehe, mich selbst in die Hände der Justiz zu überliefern. .. Sie möchte mich [sonst] im Schlaf ü. oder auf der Flucht ereilen. 143b; Sah wohl, daß sie auf dieser Seite die Festung nicht ü. würde, daher wählte sie einen andern Weg. Stilling 1, 139; Stumpf 323a etc.; Überrumpelungen. —
Um-: intr.: rumpelnd umhergehn etc.: Von den u–den Geistern. Schaidenreißer 46a, vgl. Poltergeist. — 2) tr.: rumpelnd umwerfen. Schm., ähnlich: Einen nieder-r. ebd. —
Ver-: z. B.:
1) intr.: rumpelnd vorüber-, vergehn: Wenn dann der Gurnigel [die Badefahrt dorthin] verrumpelt hätte, dann wollte sie sehen, wie ihr im Kopf sei. U. 1, 254 etc. —
2) tr.:
a) Etwas v. [3a]. — 2) (mundartl.) Einen ver-r., schallend stoßen, puffen. Braunsch. Kirchenhist. 2, 289. — z. B.: Der Prediger hat mir einen Brief vorgerumpelt, wie ein schlechter Postwagen auf holprichtem Wege. 1, 46. — rumpelnd zusammenstürzen etc., auch: eilig (auf den Sturz) zusammenkommen: In einen Winkel des Hauses auf einen Plausch z. SchM. 80 etc.
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