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Faksimile 0816 | Seite 814
Ruin Ruine ruinenhaft ruinieren ruinierig
* Ruīn (lat.), m., –(e)s; –e:
1) (ohne Mz.) das Zu -Grunde - Richten und -Gehn; Verfall, Untergang, Verderb: Keine Vollkommenheit zum R. des Ganzen übertrieben. Engel 4, 12; Aus gänzlichem R. wieder neu aufgebaut. Fallmerayer Or. 2, 48; Unter der Länder R. grabt euch den tiefern R., | Unterdrücker! Knebel 1, 22; Ihren R. beschleunigt. Sch. 688b; Krachte der Flamme R. Schlegel (Wackern. 2, 1301³⁸); Den R. seines Vermögens. W. Luc. 4, 22 etc.; Selbst-R. [R. des einzelnen Selbst]. Ruppius G. 27; Welt-R. JvMüller 6, 225 etc. —
2) (s. 1) veraltend statt Ruine: Anmuth lacht aus dem R–e (1) wieder. WHumboldt 3, 400; Bauren spielten .. am römischen R. IGJacobi 1, 1, 15; Die ganze Insel scheint vulkanischer R. W. 20, 189; Ein stummer, | verödeter R., wo nur die Pfeiler stehn. 229; 257; Ein von Skorbut und Verola zerfressener elender R. von einem Menschen. 35, 96 etc. —
~e, f.; –n; –n-:
etwas Zertrümmertes, Zerfallnes, nam. von Bauten, — Trümmer (s. Ruin 2): Die R. des [Kölner] Doms, denn ein nicht fertiges Werk ist einem zerstörten gleich. G. 22, 216; Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit | und neues Leben blüht aus den R–n. Sch. 542b etc.; Vulkanische Berg-R–n. Matthisson 105; Die Brand-R–n der Mühle. Gartenl. 10, 99a; Statt der stolzen Burg-R–n. Beck Fahr. Po. 4, 22; Zur Burgruin’ am Waldesrand. Cham. 4, 35; In meiner Seele diese Eden- R. IP. Fat. 1, 195; Ob Alles [beim Katarakt] rings zerklafft in Fluth-R–n. Herrig 30, 458; Das alte verfallene Schloß in seinen großen und ernsten Halb-R–n. G. 26, 49; Die Halb-R. 24, 154 etc.; Die Palast-R. Fallmerayer Or. 2, 50; Schloß-R. etc. —
~enhaft, a.:
ruinen- artig: Die Häuser beschädigt und r. Freytag Bild. 2, 212; Hackländer Tag. 1, 32; 2, 256; Wechs. 1, 5; Schücking Gschw. 1, 20 etc.; R–igkeit. —
~īēren, tr.:
zur Ruine machen etc.: Ruinen sieht man als malerisch interessant an | und fühlt nicht, daß man so eben auch ruiniert wird. G. 3, 98; Die ruinierte Stadt. Jversen 54a etc., oft allgem.: zu Grunde richten: Wer sich durch Würfel | und Tänzerinnen ruiniert. W. HB. 1, 258; Etwas r., kaputt, entzwei machen; Zsstzg.: Daß die Hirsche .. mein’ Müh und Schweiß ver-r. Immermann M. 1, 313; ’s muß Alles verruiniert sein! Scherr Gr. 2, 105; 106 etc. —
~īērig, a.:
Alles ruinierend; zerstörungslustig: Du r–er Mann! OLudwig Thür. 1, 100.
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