Faksimile 0804 | Seite 802
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Rufe
Rūfe, f.; –n:
Rauhigkeit, rauhe Rinde, Raude (s. d.), nam.:
1) auf der Haut = Schorf, Ausschlag etc.: Die Feigwarzen sind harte und schwielichte R–n voller Schrunden etc. Uffenbach 2, 276; Die Brand-R–n, so aus dem Ätzen und Brennen folgen . .. Wenn der Brandrufen ganz und gar heraus ist. Bartisch Aug. 171; Die Schmutz-R., Schmutzflechte, rupia siverhypia, ein bullöses Exanthem, s. Bock Diagn. 592 und Index etc.
2) Blaufarbw.: eine unter dem blauen Glase im Hafen sich ansetzende schwarze poröse Masse.
Anm. In Bed. 1 ahd. hruf, hriubî, schwzr. Rüfe, Riefe (Stalder), bair.: die Rufen (s. o. Bartisch als masc.), Ruf, Ruft (Schm.) auch von der rauhen Oberfläche vertrockneter Brosamen, frischgepflügter und nach gefallnem Regen schnell getrockneter Felder etc., vergl.: Man bemerkt an verschiedenen Erdarten zur Zeit, da es stark geregnet hat, eine weißliche Rinde oder Kruste, welche man an einigen Orten eine Ruft zu nennen pflegt. Krünitz 11, 320; Eine von heftigem Regen verursachte Ruft. Reichard Gartensch. 1, III etc. und als Fortbild.: [Kamelstute,] deren Huf sich nicht klüftete | und deren Haut sich nicht rüftete. Rückert Mak. 2, 147; Jedes Stämmchen hat sich wieder | mit eigner Bork’ umrüftet. Ders. (Wackern. 2, 1561³⁸) etc.; bei Schm.: Ru- fig, rüfig, rüferig, rüftig, a.: voller Schorf; räudig, rauh; Die Semmeln werden rüfig [rauhrindig]. Adelung.