Faksimile 0768 | Seite 766
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rinnig Rinnsal Rinnse Rinnsel
Rinn~ig, a.:
1) (s. rinneln) mit Rinnen versehn, gerinnt. 2) rinnend, triefend, von Augen, Nasen etc.
~sal, n. (m.), –(e)s; –e, (-säle):
1) ein rinnendes Wasser (so in den mit * bez. Belegen) und häufiger: das Bett, das es sich gewühlt, Flußbett, eigentl. und übrtr. (s. Bett 1a), z. B.:
a) in Ez. neutr.: Wo ein von der Höhe herabkommendes R.* den Schnee unterwaschen. Brehm (Gartenl. 9, 555b); Der Bergbach .. bohrt sich ein anders R. Hebel 3, 282; Fallmerayer Or. 1, 157. Tschudi (Körner Sch. 3, 303); Volger EE. 379 etc.
b) masc.: Adelung; Den R. eines alten Rheinarms. Hebel 3, 421; Bis der Strom seinen R. zu einem ziemlich gleichförmigen Abhang gesenkt. Kant SW. 1, 245.
c) (s. a und b) unentschieden, ob masc. oder neutr., z. B.: Bronner 1, 146; Fallmerayer Or. 1, 241; Kant SW. 1, 244; Reit- hard 320; Scherr Gr. 1, 38; Du legst .. | den Namen eines Stroms dem winz’gen R.* bei. Rückert W. 3, 89 etc.
d) Mz.: Frisches . . Trinkwasser sprudelt allenthalben aus den R–en der Berge, wässert in künstlichen und natürlichen Runsen [s. d.] die Matten. Gartenl. 9, 607a; Zahllose Bäche und R–e⁷ rieseln etc. Kohl A. 3, 18; Die alten R–e des täglichen Lebens schienen gesprengt oder überfluthet. König DFam. 1, 279; Durch tausend kleine unscheinbare R–e* [Kanäle] ist die alte Literatur unaufhörlich in reichlicher Fülle übergegangen in den Körper unsrer mittel- alterlichen Literatur. Prutz Gsch. 60; Diese schmalen und tiefen von hohen Häusern gebildeten R–e des Verkehrs [die Gassen]. Schücking Erz. 1, 5; Tschudi Th. 476 etc.
e) vereinzelt: Jemehr die Gebirgsbäche .. über ihre gewöhnlichen Rinnsäle austreten. Grube 3, 120; Kohl A. 3, 263 etc.
2) s. Renn I 3.
~se, f.; –n:
Rinnsal, Runs: In allen R–n fließen Bäche. Auerbach Jos. 5; Eine R., wo sie .. die Baumstämme herunterschleifen. 163; Ed. 117 etc.
~sel, n., –s; uv.:
1) s. Renn I 3.
2) in Zsstzg.: Ge-:
a) rinnendes Wasser: Die braune Felswand allerwärts | schickt ihm [dem ausgetretnen Rhein] ihr dunkelgelb G. Freiligrath 2, 222; Bis zum kaum bemerkbaren G., das Tropfen bei Tropfen hervorsickert. Kohl Südr. 2, 72; Volger EE. 184.
b) eine gerinnende oder geronnene Flüssigkeit: Es scheidet sich aus den ausgeflossenen Safte [der Guttapercha] ein fasriges G. ab. Karmarsch 2, 210; Mit Säuren versetzt, entsteht darin ein G., wie in der Thiermilch. Liebig Th. 44 etc., auch z. B.: Wie schön das Blut-G. | dem bleichen Eccehomo lässt! Lenau Sav. 166.