Faksimile 0767 | Seite 765
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Gerinne
II. Gerinne, n., –s; uv.:
1) die Rinne (s. d. 1a) eines fließenden Wassers, z. B.: Ein Bach .. sprudelte sein schäumiges Wasser durch ein tiefes Gerinn. Mügge Norw. 1, 44 etc., nam. insofern das Wasser dadurch in best. Weise geleitet wird, z.B. = Ablaßrinne eines Teichs: Vor der Rinne ist ein geflochtener Zaun gemacht, worin die Fische, so durch den Recken und G. mit durchgehn, bleiben. Döbel 4, 101b (auch Teich-G.); ferner = Soolrinne etc. und nam. insofern das Wasser auf umzutreibende Räder geleitet, bei Wassermühlen, im Bergb. etc. (s. Fluder und Arche 7): Ober-, mittel-, unterschlächtiges G.; Wüstes G., s. Frei-G. etc., s. Zsstzg.
2) zuw.: das Rinnen und: die rinnende Flüssigkeit.
Zsstzg. zu 1, z. B.: Frēī-: Freiarche (s. d.), wodurch das überflüssige Wasser abläuft.
Grúnd-: das Wasser aus dem tiefsten Ort eines Teichs zum Zapfen (oder Zapfen-G.) leitend.
Hálb-: aus flachen Rinnen, Ggstz.: Hohl-G., tief aus Baumstämmen ausgehauen.
Krópf-: s. Kropf 9 und Schuß-G.
Māhl-: Ober-G. einer Mühle.
Mūhl(en)-: bei einer Wassermühle.
Ober-: worin oder wovor das Wasserrad hängt (Vorarche), Ggstz.: Unter-G. (Hinterarche), unterhalb des Rads. Pánster-, Pánzer-: s. Pansterrad, ähnl. nach den versch. Arten der Räder (s. d., Zsstzg.): Sack-, Staber-, Straub-G.
Schóß-:
1) woraus das Wasser auf die Räder schießt. 2) worin das Wasser in Pochwerken aus dem Pochtrog abschießt und: das kleingepochte Erz, das so fortgeführt wird. Schúß-: mit schräg abschießendem Boden, im Ggstz. zum Kropf- G., mit best. gekrümmtem. Stāber-, Strāūb-: s. Panster-G. Tēīch-. Unter-: s. Ober-G. Zápfen-: s. Grund-G. etc.