Reut
Reute
reuten
Reuter
Reuting
ling
Rēūt: 1) n., –(e)s; –e:
ein ausgereuteter Platz, ahd. riuti, mhd, riute, s. 3, 163 (auch Ried 56, Raut 158, vgl. A. 2, 196); ebenso: Ge-R., z. B. N. 2, 223 etc. (schweizr.: Die Rüti, das G’rüt. 2, 295, vgl.: Eine Matte .., | das Rütli heißt sie bei dem Volk der Hirten, | weil dort die Waldung ausgereutet ward. 524b etc.); niederd.: Die Rode, das Rodeland, s. Rottland etc. — Das Neu(ge)reut = Neubruch (s. d.), ahd. niuriuti, mhd. niuweriute (auch: die Neurode). Über Heimgereut dagegen s. Raide 2. — 2) f.; –en: Reute 1. —
~e, f.; –n: 1) das Ausreuten u. ein ausgereuteter Platz (vgl. Reut 1). Der Bergreis wird auf Bergen gepflanzt, wo man R. gebrannt hat. 2, 345 etc. — Werkzeug zum Reuten, Reut-Hacke. bes. aber: R., Acker-, Pflug- R., eisenbeschlagner Stab zum Abstreichen der sich an den Pflug, nam. ans Pflugbrett anhängenden Erde. 3, 164, vgl. 3, 540, auch: Der Reutel, Reuter; das Pflugrodel; die Pflugscharre; der Pflug-Schorrer, -Stocher etc. — 3) Schlosser.: Schlüsselgriff; dazu: R–n-Richter, ein eisernes Werkzeug, ihm die gehörige Gestalt zu geben. — 4) s. Reite 2. —
~en: 1) tr.: (ahd. riutan, mhd. riuten) Pflanzen-, bes. Baumwurzeln aus der Erde fortschaffen, zur Urbarmachung eines Ackers, so auch meton.: Das Land, Acker r. etc. u. o. Obj.: Da Adam reute [„ hackte“. 1, 58]. 264; Ph. 4, 44 (vgl. raden, roden, schwenden, ausstocken etc.); ferner verallgemeint u. übrtr.: Etwas mit der Wurzel oder ganz und gar fortschaffen, vertilgen (s. ausrotten), z. B.: Sie haben .. die trunkensten Gefühle | gleich tauben Blüthen aus dem Korn gereutet. 1, 144; Tiefwurzelnd Leid aus dem Gedächtnis r. Makb. 5, 3; Das reutet sie theils mit der Wurzel etc. Ov. 2, 24 etc. — Sehr häufig Zsstzg. (s. die von roden): Aus-r. (doch gw. nicht — s. o. — metonym.), z. B.: Pflanzen 15, 13), das Gepflanzte 47, 4), Unkraut HB. 2, 137), Nessel 3, 109), Dornen Bild. 2, 104), Disteln H. 1, 2, 320), Dornen und Disteln 6, 343; Luc. 4, 118), Bäume BE. 308; 1, 297), die Wurzeln zusammt dem Baum 3, 384), einen Wald G. 164; 524b; 608b) etc., die Wurzeln einer alten Religion 790), die Wurzel der Zwietracht 27, 37), Jemand bis zur Wurzel zu Baumg. 93a), Personen mit Stumpf und Stiel Mak. 2, 23), die Menschen aus dem Lande 1, 3), dem Beet die Nessel 1, 308), dem Wolf die Art des Wolfs Ros. 5a), Gewohnheit und Natur 1011), Irrungen 1, 164b), Irrthum und Lügen (381a), Ärgernis und Mißbräuche. (8, 210b) a. etc.; Wie ich über sie gewacht habe, aus-zu-r., zu reißen, abzubrechen. 31, 28; Eigensinn und Unkraut will | frühzeitig ausgereutet sein. Rod. 153; Hier reut’ ich aus, was mich verletzt. 1, 127; Soweit wir in die Erde kommen können, r. wir diesen uralten Vorrath [von Metallen] aus. N. 5, 74 etc.; Ausreutung. 15, 71 etc. —
2) s. reiten III und Zsstzg. —
~er etc.: s. Reiter etc. —
~ing, ling: s. Reitling. Work in progress
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