Reu
Reu~e
Rēū(~eRēū(~e), f.; 0:
-: der schmerzl. Unmuth Dessen, der Etwas gethan, was er nun ungeschehen wünschte, — auch oft personif. (vergl. Buße 3 u. Reuel): R–e über Etwas empfinden 37, 126), fühlen (28, 154); Einen kommt R–e, zu späte R–e an; Feige, ohnmächtige, düstre 22, 88); grämische SchE. 72) R–e etc.; Die göttliche Traurigkeit wirket zur Seligkeit eine R–e, die Niemand gereuet. 2. 7, 10 etc.; Zur Sorge schleicht sich ein die R–e. 10, 292; Aus den Winkeln schleichen ihre [der Eumeniden] Gefährten, | der Zweifel und die R–e leis’ herbei. 13, 44; R–e über eine nicht begangene Bosheit. 2, 151; 1083—1086; Der Wahn ist kurz, die R. ist lang. 78a; Keine R–e nage ihn! 17b; Zerknirscht von R–e. 293a; 386a; R–e, höllische Eumenide, die ihren Fraß wiederkäut etc. 113a; Scham und R., das Eumenidenpaar. 2b; Sie kam zu spät, diese feige R–e. Mehr eine schwache Tochter der Unentschlossenheit als der Überlegung etc. 1074b; Hasse nicht | mein Angedenken, denn die R–e [über das Gewollte] kam | der That zuvor. 11, 149; Unter allen Arten von R. die unsinnigste. 21, 104.
Anm. Ahd. (h)riuwa, mhd. riuwe (ruw, m. N. 110b³², s. 57⁴; 88¹⁴), von ahd. hriuwan, mhd. riuwen, reuen (s. d.), urspr. nur mit dem Begriff der Betrübnis, des Leidseins, vgl. das nach heutiger Bed. pleonastisch erscheinende: Nach-R., s. 3, 2; Gl. 442.
Zsstzg. z. B.: Ármsünder-: die der arme (s. d., Anm.) Sünder im Augenblick des Todes empfindet: Eine Armensünder-R–e empfinden und an einem Strick enden. Gutzkow R. 9, 358 = Gálgen-: Luther SW. 60, 94; 61, 117 etc., vgl.: Die Leichpredig, so der Dieb .. auf der Leiter ihm selbst zu spät galgenreulich .. thut. Fischart Garg. 4. — Nāch- [Anm.]: Haller 160; Mühlpforth 2, 33; Olearius Baumg. 51a; Auf daß kein N. daraus wachs. HSachs G. 1, 38; 2, 1; 13; Der nagende Wurm der N–e. V. Ant. 1, 224; Vor allen Anwandlungen der N–e sicher. W. 24, 271; Dem stygischen Drachen, der N. 26, 7 etc. —
Schēīn-: geheuchelte. Kretschmann 5, 305. —
Tōdbett-: Reue auf dem Todbett. Scherr Bl. 1, 256.
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