Reh
I. Rêh, n., –(e)s; –e; –chen, lein; -:
1) ein dem Hirsch ähnl., aber kleinres Thier, Cervus capreolus. Das Männchen heißt speciell: R.-Bock (s. Bock 1); das Weibchen: R.-Geiß, Ricke (s. d.), Hille, zuw.: Hinde oder in engrem Sinne: Reh — was aber auch, wie gw. Hinde (s. d.), den weibl. Hirsch bez.; das Junge: R.-Kalb od. (zuw. auch von den Hirschjungen) R–chen, R–lein, nach der Brunft aber (s. Kalb 2): Schmal- R. (und weibl.: Schmalricke): Das R. fiept, blökt, schmählt; Ein Sprung R–e. Br. 289, seltner (wegen der geringen Zahl): Trupp, Rudel, s. 1, 27a etc.; Schnell, wie die R–e auf den Bergen. 1. 13, 8; Sie ist lieblich wie eine Hinde und holdselig wie ein R–e. 5, 19 etc.; Ein tragendes R., das er für einen Rehbock angesehen, geschossen. 67; R–chen . ., R–lein .., R.- Kälbchen. M. 57 ff.; Behender . . | als des Berges R. 52b; Zwischen den Vorderklauen des .. Hundes | zappelt ein fleckiges R–chen. . . Wie .. der Hund .. das Rehkalb | würgete, aber das R. zu entfliehn mit den Füßen sich abrang. Od. 19, 23; 12, 161 etc. — Zuw. ausgedehnt auf ähnl. Thiere, z. B.: Moschus (s. d.) kocht ein R. im Herzen und das andre Galle. 2, 452, vgl. Moschusthier und s. 7, 1282: R–e als Gattung mit wenig (wie Hirsche mit viel) Zinken am Geweih, so: Das rothe R., Cervus rufus; Das Ganges-R., C. axis etc., ferner z. B.: Das kleine niedliche Zwerg- R. [Moschus javanicus]. Es giebt nichts Anmuthigeres als diese Pygmäen mit den feingeschnittenen Gliedern. 1, 279 etc. — 2) (s. 1) wie in Vergleichen, so auch übrtr. gradezu als Bez. von Pers., z. B.:
a) von Feiglingen: Ein schüchtern Heer | von feigen R–n in Löwen umgewandelt. 463b, vgl. 13, 14. —
b) bes. oft aber (vgl. Hinde, am Schluß; Gazelle etc. und 1: 5, 19) Bez. eines in leichter Bewegung hold- anmuthigen weibl. Wesens, z. B.: (Helena): [Er] entführte mich, ein zehenjährig schlankes R. 12, 176; Ihr [Mädchen] seid so viele | leichtfüßige R–e. 214; Der ein flüchtiges R. von schlanker Gemahlin bei sich hatte. K. 1, 432; Er saß .. bei dem R. in der Laube Düft. .. Hell war ihr schwarzes Auge. Od. 2, 226; Hier giebt es kein Wild zu jagen für dich [Jäger], | hier wohnt nur ein R–lein, ein zahmes, für mich. 1, 33.
Anm. Ahd., mhd. rêch etc., s. 3, 385 und so noch bei Ältern (vgl. die Mz.: Recher. 608b; 655a etc.; Die Hindin .. mit ihren jungen „röchlin“. 16a; Das „rechpöcklein“ [Rehböcklein]. 81b; „Röchböcklin“. 57 (vgl. auf Mißverständnis des lat. hinnulus beruhnd: Die Männlein, so von einem Roß und einer Eselin herkommen, „Rählin“. 78). Bei und z. B. 1, 26 ff.: Das Rehe; bei Diesem (im Register) auch Mz.: die Rehen (vgl.: Rehekälber. 15, 103). Vereinzelt masc.: Einen R. 7, 437. S. auch röhren 2.
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