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Reede reeden
Rēēd~e, f.; –n:
1) „Ort, wo man sich zu Etwas bereit macht auch die Schiffe zur Abfahrt [s. 2], wo die Turner ruhen und warten bis ihre Turnreihe kommt etc.“ Jahn Turn. 71.
2) (s. 1) „ein Ankerplatz nahe bei der offenen See oder in einiger Entfernung vom Hafen oder vom Strande.“ Bobrik 564; Wenn ein Schiff, das absegeln will, aus dem Hafen auf die Rhede geht, um von dort sogleich bei dem ersten günstigen Winde abzugehen, so sagt man: Es hat auf die Rhede ausgelegt. ebd.; Wir wurden mit Booten in die Rheede von Funchal bugsiert. Forster R. 1, 10; Ein einsam Boot lag auf der Rhede. Freiligrath Pol. 2, 10; Ca 11; Batavia hat seiner seichten Meeresufer wegen keinen Hafen, sondern nur eine Rhede. Gerstäcker Äq. 1, 295; Richterschwyl hat eine sehr artige Lage am [Vierwaldstädter] See. .. Die Rhede ist freundlich, die Schifffahrt lebhaft. G. 26, 142; Der stattliche Hafe, herrliche Reide. Olearius Reis. 51a; Fern auf der Rhede ruft der Pilot, es warten die Flotten. Sch. 76a; 57a; Nicht Buchten empfingen die Schiff’ und bergende Reeden, | nur Geklüft umstarrte den Strand. V. Od 5, 404; Eine Anhöhe über der Reede, wo die Griechen vor Anker lagen. W. Luc. 5, 219; 4, 184 etc.; Außen-, Binnen- R. etc.
~en, tr.:
u. häufiger: Aus-r., „,ein Schiff, nam. einen Kauffahrer mit alle Dem ausrüsten, was es zu einer beabsichtigen Seereise nöthig hat“ etc. Bobrik 73. Dazu: (Aus-)Redung: Schiffsausrüstung u. das dazu Gehörende; (Aus- oder Schiffs-)Reeder oder Rheder (z. B. Musäus M. 2, 79): Schiffseigner; Mitreeder: Eigenthümer einer Schiffspart; Reederei: Geschäft eines Reeders; Ausrüstung und Befrachtung eines Kauffahrers: Die Einwohner treiben eine ausgedehnte Rhederei. Schmarda 1, 27, s. Bobrik.
Anm. S. bereit, Anm. Die schwankende Schreibw. zeigen die Bsp. Doppel-e dürfte dem Deutschen angemeßner sein als das eigentliche nur in Wörtern aus dem Griechischen übliche „rh“ (s. Sanders Orth. 95).