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redsam
Rêdsam, a.:
veralt. (s. Schm. 3, 51) außer in Zsstzg., z. B.: Án- (selten): Agnes sei ruhig, a. und freundlich. Möricke N. 568, ansprechend? Āūs- (selten): Der un-a–e Laokoon. Musäus Ph. 4, 123 (?). Be-: beredt (s. d., auch in Bezug auf die Schreibweise): Mit dieser stummen Sprache konnte sie b. sein. Gutzkow 11, 202; Die b–ste Vertheidigung. R. 3, 400; Der Mann war so b. Heine B. 22 etc. Dazu: B–keit st. des seltnern Beredtheit (s. d.), dann auch = Redekunst (s. nam. L.): Durch die Zauberkraft der „Beredtsamkeit“ seine Zuhörer täuschen. Engel 4, 3; Cicero, der du den Preis der „beredtsamkeit“ davon[gebracht]. Eppendorf 23; Was soll ich reden? Du merkest | auf der Seufzer, des Blicks leise B–keit nicht. G. 1, 291; Die B–keit ist die Kunst, einem Andern seine Gedanken so mitzutheilen, daß sie einen verlangten Eindruck machen. L. 11, 16; 76 etc.; Als Lehrer der wahren B–keit gegen den Schönredner Isokrates aufgetreten. EH FMeyer Gsch. d. Bot. 1, 82; Redete .. mit solcher B–keit, daß er sie Alle stumm machte. Olearius Baumg. 52a; Verwechselung von B–keit und Redseligkeit. V. Ar. 3, 216 etc., vgl. Beschreibsamk. Bsp. der seltnen Mz.: Sing noch [o Cramer] Beredtsamkeiten! die erste weckt | den Schwan in Glasor schon zur Entzückung auf. Kl. Od. 1, 8, mit Anm.: Eine Ode von Cramer heißt: die geistliche B–keit; Doch wälzt die Dichtkunst der B–keiten Fluth. Platen 2, 256 etc. Zsstzg.: Advokaten-B–keit. Kriegk 2, 297; After- B–keit; Kanzel-B–keit; Mit dem ganzen Zauber der Pöbel- B–keit vorgetragen. Gentz Rev. 152; Schul-B–keit etc. Über- (selten): mit der Gabe der Überredung versehn, vgl. be-r.: Deß Zunge .. un-ü. Droysen A. 3, 472 etc.