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Raufe
Rāūfe, f.; –n; –n-:
1) „eine längs über der Krippe befestigte Leiter, durch welche das aufgesteckte Rauhfutter vom Viehe gerauft wird.“ V. 1, 201; 138; L. 10, 125; 11, 525; Mit dem Heu in den Regimentsstall geschleppt, an der R. aufgesteckt. Vischer (Schwegler 46) 558 etc.; Heu-R. etc.; Pferde-, Rindvieh-, Schaf-R. etc., s. Reff 2b. Vralt. auch: Daß die Welt bei Gott gleichsam das Letzte im Raufen hat (ein Ausdruck, den wir nicht verstehen). L. 4, 465, offenbar = daß es mit ihr auf die Neige geht, hergenommen von dem aufgesteckten Futter, vergl. Reff 2f.
2) (s. 1) Ging er zur Wand-R., holte das Gewehr von derselben herab. Hackländer SoldGsch. 3, 20, ein an der Wand befindliches, der R. (1) ähnliches Behältnis für die Gewehre.
3) R., Flachs-R. (s. u.) = Reffkamm (s. d.): Die harte R. hat | gleich zur Saat | dir [o Flachs] die Boll’ entrissen. V. 3, 133, auch: Raufel, f.; –n (oder Raffel, Riffel) und dazu: Den Flachs raufen, räufeln, raffeln, rifseln, reffen, durch die R. ziehn, u. so zuw.: Die Flachs-R. auch = das Raufen des Flachses.