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Rapuse Rappuse
Rap(p)ūseRap(p)ūse, f.; –n:
1) o. Mz.: etwas als allgemeine Beute, wonach Jeder rapsen kann, Preisgegebnes, durch einander Geworfnes, gw. abhängig von „in“ (niederd. auch: Grabbel): Etwas in die R. (und Raub) geben, preis-, hingeben. Hes. 23, 46; Jer. 15, 13; 17, 3; Gryphius Fr. XII; W. Merck. 1, 197; Etwas geht in die R., geht verloren, wird preis-, hingegeben. Hebel 3, 163; Leibnitz (Wackern. 3, 1002²⁷); Weise Jak. 35; W. Luc. 1, 133; Zelter 6, 278 etc.; Wirft er nicht Alles in die R., den Bösen ebensowohl als den Guten? Luther SW. 46, 140; So gewinn ich dich durch Zugreifen in der R. Schlegel Sh. 7, 182; Da du eine Menge solcher Sachen hast, bei denen sich’s besser als in der R. ausnehmen müßte [wie sie Einzelnen in die Hände fallen]. Zelter 3, 123 etc.
2) (s. 1) eine Art Kartenspiel. Auf jeden Mitspieler kommt dabei ein volles Spiel von 52 Karten; beim Beginn werden alle durch einander geworfen und nun greift Jeder 52 Karten heraus; die obersten 10 Karten Sanders, deutsches Wörterb. II. eines solchen Haufens heißen R. im engern Sinn. Nbnf.: Rabuse, Rapusche, Rabusche (gw. mit dem Laut des frz. j sh gesprochen und so auch Ra- bouge und z. B. in Bed. 1: „Die Rappuge“. Bernd 233)’und verkl.: Ein Rapuschchen. G. 1, 121 und = rapsen (s. d.): Im Rabuschen nach Speis’ und Trank und sonst noch Allerlei. Volksz. 10, 91.