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Rappe
I. Ráppe, m., –n; –n; –n-:
1) oberd. = Rabe (s. d. 1 und Anm.). Schm. 3, 116.
2) (s. 1) schwarzes Roß: Der R. scharrt, es klirrt der Sporn. B. 14a; Rapp! tummle dich von hinnen. 15a; Der muth’ge Rapp. Freiligrath SW. 1, 203; Wiehernde R–n. 198; Dem R–n zieht er fest die Riemen, | . . steiget auf den Schwarzen. Talvj 2, 248 u. v.; Man unterscheidet: Apfel- oder Spiegel- [geapfelt], Hell- oder Sommer-R–n, Glanz-R–n und Kohl-R–n [kohlschwarz, doch ohne Glanz], s. Falke. Sprichwörtl.: Mein Kopfwollte sich zwar auf den tollen R–n schwingen [in Wuth gerathen]. Musäus Ph. 4, 235 etc.; Auf des Schuhmachers, auf Schusters R–n reisen, die Reise machen, reiten etc. (Hartmann Pet. 105; Hebel 3, 121; IGMüller Lind. 2, 208; Rückert Mak. 2, 26 etc.), zu Fuß gehn, vgl. Apostelpferd und z. B.: Die Post ist schon bestellt | und ladet mich bereits auf meinen Schuster-R–n. Günther 1039.
3) (s. 1) eine Schweizer Scheidemünze, ursprüngl. mit einem Rabenkopf im Gepräge: Kaum einen faulen R–n oder einen Neuenburger Kreuzer werth. Gotthelf 5, 274; Sch. 177; Sie legte die R–n zusammen, bis es Batzen waren. Hausbl. (60) 1, 167; Basel-R–n. Hebel 3, 261 etc. Dazu (scherzh.): Berappt sein, bei Kasse sein etc.
4) s. Rabe 4.