Ranzen
I. Ránzen, m., –s; uv.; Ränzchen, lein, el; -:
1) ein taschenartig dehnsames, doch steiferes Behältnis aus Fellen, Leder etc. für die Bagage des Fußgängers (vgl. Mantel-, Reise-, Watt-Sack; Felleisen; Tornister): Der R. des Bettlers, des Schulknaben, des Fußreisenden, des Jägers, Soldaten; Den R. auf die Schulter nehmen, auf den Rücken schnallen; Ich und mein junges Weib | können schön tanzen, | sie mit dem Bettelsack, | ich mit dem R. Mit Säcken, Kiepen, R. A. 3, 219; Geht in die Schule! Dort hängt das Ränzchen am Simse. 372; Jch mußte dann auf der Stelle den R. schnüren [fort]. Lut. 2, 163; Sie reicht’ ihm [als Bettler] den Stab und den garstigen R., | häufig geflickt ringsum und daran ein geflochtenes Tragband. Od. 13, 436; Erfüllten den R. | ihm [dem Bettelnden] mit Brot und Fleisch. 17, 411 etc. Zsstzg. z. B.: Bettel-, Bettler-R.; Mit dem Bücher-R. auf dem Rücken. Gr. 2, 26; gH. 4, 265; Büchsen-R. Bl. 1, 291; Daß sein Vorgänger in der ganzen Gegend den Unnamen Büchsen-R. hatte. Leb. 1, 91; Nur einen Mantelsack und Dachs-R. [aus Dachsfell] aufpackend. 23, 1; Ich pfropft’ ihm seinen Doppel-R. voll. Id. 9, 40, vgl. Zwerchsack; Jäger-R. etc. —
2) (s. 1) übrtr.:
a) Wanst, Bauch: Hatte sich ein Ränzlein angemäst, | als wie der Doktor Luther. 11, 86; So richtig sitzt | das Bruststück wieder auf dem R., | daß nicht die kleinste Spur des Hiebes bleibt. 4, 220; Ihren R. oder Wanst mit Fressen und Saufen vollgefüllet. 3, 156 etc. —
b) (s. a) Ränzlein: angehnde Trunkenheit, vgl. auchII. —
c) Buckel: Einem Etwas auf den R. (oder Ränzel) geben. = prügeln.
Anm. S. russ. paneub, vgl. Ränzel.
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