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Rah Rahe Raa)
Rāh(eRāh(e), (Rāā), f.; –en; -. (m., n., –s; –e):
Schiff.: quer am Mast hängende Segelstange: Die Nocken (s. d. 1) der R.; Mast und Raaen. Cham. 3, 355; Die große Raa [s. Zsstzg.]. Droysen Y. 1, 35; Laß von den Raa’n | die Segel fallen. Freiligrath 1, 32; 78; 333; 408 etc.; Wie ein Dieb aufgeknüpft an der Raae. Stahr Rep. 3, 263; Drinnen erhob er den Mast mit der kreuzenden Rahe gefüget. V. Od. 5, 254; Die Rah’ und das flatternde Segel. 318; Ov. 1, 192; 2, 222; H. 1, 43 etc. und in ungw. Geschlecht: Dicker als der große Rah | des größten Schiffs. W. 11, 83; Die Segel Purpur, Gold die Stangen sammt dem Rah. 12, 25; Was für ein gewaltiges Rah! Luc. 1, 289 etc. Auch (Turnk.): Die Rahe: schräg oder wagerecht aufliegender Balken oder Mast. Jahn M. 71 etc.
Anm. Mhd. rahe, urspr. wohl = Stange überh., vgl. Schm. 3, 75; Die Rahen, Rachen: a) Stange, die die Bäume eines Floßes nach der Quere verbindet. b) Maß für aufgeschichtetes Scheiterholz, auch verkl.: Rählein, Rächlein, Rächel, s. Rachel. Über die Schreibw. und das Geschlecht, s. Belege.
Zsstzg., s. die von Segel, vgl.: Die Raaen bekommen ihre Namen von den Segeln, die sie tragen. Bobrik 547b, z. B.: Blinde oder Blind-R., R. des blinden Segels; Große oder Groß-R., des Großsegels; Fock-R., des Focksegels etc., außerdem Bagien-R., die kein Segel trägt, sondern nur dient die Schooten des Kreuzsegels zu spannen; Borg-R., s. Borg 3 etc.