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Radlitz Radlo Radomont Radotage Radoteur radotieren
* Rād~litz (slaw.), m., –es; –e. ~lo, m., –s; –s:
Hakenpflug (s. d.): Mit Verachtung sah man auf den alten Radlo, den Haken [s. d. 3], mit welchem die Einheimischen pflügten, und rief nach dem großen Pfluge der Deutschen. Freytag Bild. 1, 32.
~omónt etc.:
s. Rodomont etc.
~otage (frz. –otāshe), f.; –n:
Rede ohne strengen, innern Zusammenhang, und bes. oft: albernes Geschwätz; Faselei: „Die Beispiele, die du da giebst, scheinen hierher gar nicht zu gehören.“ Es mag sein; man hat mir schon öfter vorgeworfen, daß meine Kombinationsart manchmal an R. grenze. G. 14, 56; Diese Art von philosophischer R. [Geplauder] steht Ihnen gar wohl an. W. Merck. 2, 85 etc., ähnl.: Radoterīē, f.; –(e)n.
~oteur (–otȫr), m., –s; –s, –e:
Einer der radotiert; Fasler.
~otīēren, intr. (haben):
sich in Radotagen ergehn: Ich mag darüber nicht weiter r. G. 14, 34; R. heißt nicht, wie das gemeine Lexikon sagt, albernes Zeug reden, sondern auch: das Rechte zur unrechten Zeit sagen, welches dem s. g. Verstande immer albern vorkommt. Reinh. 72; W. 34, 117 etc.