quetschen
II. Quétschen: 1) tr.:
s. quatschen 2 (u. in Bezug auf die Abwandlung zer-q. am Schluß), vergl.: drücken, pressen etc., eig. und übrtr., z. B.: Beeren, Trauben, Äpfel a., z. B. mostend (s. Quetschmühle); Den Saft aus den Beeren g.; Den Hanfsamen zum Futter für den Vogel q.; Sich den Finger zwischen der Thüre g.; Etwas breit, — weich, zu einem Brei (oder Matsch) q. etc.; Wie sehr durch das Rütteln des Postwagens die Hüte gequetscht .. würden. 2, 95; Wenn ich .. | die Faust dir quetschte. Garb. 130; Wegen einer gequetschten Nase. 10, 197; Das Tischtuch mit seinen gequetschten Falten. 31, 54; Auferstanden .. | aus dem Druck von Giebeln und Dächern, | aus der Straße q–der Enge. 11, 40; Weiber und Kinder drängten und quetschten sich zwischen Fuhrwerk aller Gestalt. 25, 108 (s. 5, 9); Der Engel Lavater war durch diesen niederträchtigen Drang so gequetscht. 27, 501; Die Noth wehr- und hilfloser zwischen inner e und äußere Feinde gequetschter Menschen. 25, 237; Da unser Kahn zwischen den Orlogschiffen gequetscht werden wird. Merck 2, 125; Sie drückte die Brille [den Nasenquetscher] .. auf die gequetschte Nase. R. 5, 465; Blieben im Gedräng ihrer 80 todt und 40 wurden „gequetzscht“. RH. 395; Die Nase fängt an, Etwas von der gequetschten Plattigkeit zu verlieren Ph. 4, 36, s. plätschen; Die weiche Rinde des Erdbodens durch einander gequetscht. E. 1, 165; Ich will das Ungeziefer so durch einander q. 202a; Dieses Stoßen und Holpern und Stolpern und Drücken und Q. der Konsonanten, das sie wie ein Pfahlwerk vor der Luftröhre stehen haben. 2, 164 etc. —
a) (vralt.): durch Erpressung hart bedrängen, s. Bsp. bei —
b) (selten) übrtr. auf schmerzliche Gefühle des Innern: Die Worte „morgen, Abwesenheit“ quetschten mein Herz. Pr. 8, 59. — Ferner in best. techn. Anwendungen (c und d):
c) nam. (s. o.) durch ausgeübten Druck, z. B. auch durch Hämmern Etwas breit und platt machen, vgl. Quetsche 2a; Quetschform etc., so (vralt.) in den Münzen: das Metall platt hämmern (mit dem sogen. Quetschhammer), vergl.: ahd. quaz, geprägte Münzen; mhd. quetzere, Münzpräger etc. s. 418. —
d) Bergb.: Q., Zerreiben der erzigen Gesteine zwischen Walzen von Gußeisen (Quetschwerken). 13 etc. — 2) intr. (haben): selten statt quatschen (s. d. 1), vgl. I.: Das rollt und quetscht und platzt in dem dunkeln Schuppen [,wo gemostet wird]. D. 4, 8. — Ferner zu 1: 3) das verneinte Partic.: [Es blieb] | kein Ring am Panzer ganz, keins ungequetscht der Glieder. Rost. 87a etc. — 4) Quetschung, f.; –en: das Q. und — die dadurch in einem Körper entstandne Verletzung, Kontusion. — 5) Quetscher, m., –s; uv.:
a) Einer, der Etwas quetscht, z. B.: Jene Strudler, Sprudler und Quetscher Zelt. 5, 308 etc., s. auch 1c. —
b) s. Quetsche 2a. Zsstzg, zu [1], vergl. die von drücken, pressen etc., z. B.: Ab-:
1) eig.: Einem den Finger, das Bein etc. a., ihn so quetschen, daß das Glied abgeht. —
2) übrtr.: durch Quetschen bewirken, daß das im Dat. Genannte das Obj. hergebe: Quetschte er den Orgeltasten den Choral . . ab oder ein. 3, 126; Um ein Almosen .. weichen Herzen und nassen Augen abzuquetschen. 34, 39 etc. —
3) (vralt.) Die Wasserwogen müssen sich am Ufer a. und zurücke wieder laufen. Tischr. 442b, sich quetschend und andrängend abarbeiten, abmatten etc. — An-: Doch hätte er ihn [hindurchfahrend] bald an die Wand des engen Thorwegs a. können. R. 1, 108. — Āūf-: durch Quetschen öffnen: Hanfsamen, Nüsse Garg. 176b) a. — Aūs-: Den Saft aus der Citrone a. oder heraus-q.; Die Citrone a.; Bearbeitet das Ganze mit einem Hammer, wodurch die Feuchtigkeit und die fettigen Theile ausgequetscht werden. 2, 188 etc. Scherzh.: Sich deutlich a. etc. ausdrücken. — Dúrch-: hindurch-q. — Eīn-: quetschend in die Enge (Klemme etc.) bringen: Eine Zeitlang war keine Bewegung möglich; indem ich mich aber völlig eingequetscht sah etc. Elsi 216; Wo Fettlagen den Geist, wie Schneeklumpen die Hütte e. 7, 172 etc. — 2) durch Quetschen Etwas in einen Ggstd. hineinbringen: Häßliche Falten in das Tischtuch ein-q. etc.; übrtr., s. ab-q. 2. — Er-: quetschend erdrücken: Verkommene Menschen mit erquetschten Herzen. Narc. 39; Der Helm erquetscht mich. Phil. 218; M. 294; Ihr Erquetschten in der Knospe. Po. 1, 104; 95; Arm. 1, 1081; „Eine“ Mücke e. 22, 33; 1, XIX; 3, 180; 8, 40 etc. — Hêr- etc.: Der herausgequetschte Saft; Weil er wie ein Rammblock immer drauf los klotzt . ., so quetscht er die Selbständigkeit heraus. M. 301; In den Raum des Zwischendecks werden soviel Personen wie irgend möglich hineingequetscht etc. — Nīēder-: Senkt sich das Rad und quetscht mich nieder. 2, 275. — Ver-: entzwei, zu Schanden quetschen, s. zer-q.: Sie hätten ihnen [sich] selbst die Finger darüber verquetschet. 2, 82. — Zer-: quetschend zerdrücken, zermalmen etc., s. ver-q.: 35b; Ihn zerstampfen die Rosse, ihn zerquetschet das Rad. 5, 106; Die Fülle .. saftiger Beeren | frech zertreten; schäumend, sprühend mischt sich’s widerlich zerquetscht. 12, 225; 31, 100; Herm. 29; 7, 89; Nun z. wir in Hast | dir [o Flachs] den Bast. 3, 133; 1, 9a etc., vgl.: Er klemmet und „zuquitzscht“ die Geilen [Hoden]. 6, 141b. — Zusámmen etc.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.