Quell
Quelle
I. Quéll, m. (n.), –(e)s:
–e; –chen: -. —
~e, f.; –n; –n-: 1) ein aus der Erde hervorbrechendes, quellendes Wasser; der Ort, wo es hervorbricht; dies Wasser in seinem Gerinne, das, wenn es sich mit andern vereinigt, später den Namen Bach (s. d., Anm.), Fluß, Strom (s. 232; 1, 555 etc.) erhält:
a) die gewöhnlichste Form ist hier, wie im Folgenden (s. auch Zsstzg.): Die Q–e, wofür es eben deßwegen kaum Belege bedarf: Er wird wachsen, wie an einer Q–e. 1. 49, 22; Eines weisen Mannes Lehre fleußt daher wie eine Fluth und wie eine lebendige (s. d. 3) Q–e. 21, 16; 27, 80 etc.; In den Hof zur springenden Q–e..| So lange die Q–e springt und rinnt. 1, 172 ff.; Die Kinder sprangen .. von Fels zu Fels, . . über Bach und Q–e. 18, 30; Lache oder Q–e, Strom oder See. 7, 396; Unversiegende Q–en durchrinnen sie. Od. 13, 109 u.o., s. auch: Jst wie ein betrübt Brunn und verderbete „quell“. 25, 26 etc. —
b) Daneben nam. in gehobner Rede auch masc.: Der Q. (so auch 2—6, während für 7, welche Anwendung dem gw. Leben und der Sprache der Wissenschaft angehört, das masc. nicht üblich ist), z. B. 4, 220; Jt. 1, 1; 13, 114; Ein sauber gefaßter Brunnen .. An den Rand des Q–s. 18, 57; Am heißen Q. [in Marienbad]. 6, 99; Gift, das wie ein Q. sich verbreitet. A. 2, 64; Vier Ströme brausen hinab in das Feld, | ihr Q., der ist ewig verborgen. 50a; Aus dem Felsen .. | springt murmelnd hervor ein lebendiger Q. 62b; Der berühmte Q. [von Vaucluse]. 2, 183 (vgl.: Ein Glas Wasser aus der Q–e Petrarch’s. 185); Wo heiß ein Q. entspringt, | der Sieche heilt etc. 411; 3, 14 v. 6 u. 12; 217; Den lebenden Q. Th. 22, 37; Einen vollen Q., | der . . sein perlend Wasser in ein Becken | .. goß. 11, 69 etc., s. d. —
c) Dagegen veraltet, zumal bei den schles. Dichtern, neutr.: Wald. ., | an dem ein schönes Q. mit Rauschen hin und wieder | fleußt, heller als ein Glas. 1, 100; Der Brunnen . . . Sein reines Q. 180 etc., vgl.: Wo ihm etwas seiner Mundart Eigenes entfuhr, wie: Das helle Q. 1804) 1, 200 etc., s. 2au. b: u. 6;
d) Selten ist die Mz. des masc. (oder neutr.): „Gieb mir auch Wasserquelle.“ Da gab er ihr Q–e oben und unten. 15, 19, vgl. Licht-, Thränen-Q. (s. auch Quall), vgl. (ugw.): Zwei Quellen (2) ... | Wer einen trinkt, der muß in Lieb’ entbrennen, | der andre zwingt zum Haß mit seinen Wellen. 1, 345). — Oft übrtr. und bildlich, vgl. Bach 2 und die folg., mehrfach in einander greifenden Anwendungen: 2) Mythol., allegorisierend etc., vgl. nam. 6: Der Q. des Überflusses rauscht daneben | und lässt uns bunte Wunderfische sehn. 13, 121; Minerva zu Prometheus: Ich leite dich zum Q. des Lebens all, | den Jupiter uns nicht verschließt . . . Minerva .. hat ihm den Lebens-Q. eröffnet. 7, 239; Die Q–e der Verjüngung: Glaubt mir, es ist kein Märchen. Die Q–e der Jugend, sie rinnet | wirklich und immer. Ihr fragt: wo? in der dichtenden Kunst. 93a (vgl. 5: 25a); Jenen Strahl, | den Japet’s Sohn [Prometheus] am Q. des Lichtes stahl. 11, 157 etc., auch (s. 1c): Das Q. der Liebe. Ros. 91 etc. — Hierzu auch als Bild des Lebensendes: Ehe denn der „Silbernstrick“ wegkomme und die „Güldenquelle“ verlaufe. 12, 6 (nach s. v. Ra): ehe .. das goldne Ölgefäß zerbricht (vgl. Lebensöl etc.), vgl. dagegen bei Die silberne Q–e. (s. golden 4). — 3) in Bezug auf Flüssigkeiten, die, wie Wasser im Q., rinnen, fließen, strömen (s. 5), z. B.:
a) Milch- undWein-undHonig-Q–en rinnen aus den Felsen. —
b) die rinnenden Thränen und: das Auge, dem sie entströmen: Mir aber ist der Thränen ewig rinnender | Q. ausgelöscht. 3, 62; Weil so viel Thränensalz ist durch das Q. geronnen. Kleop. 98 v. 541; Mein’ Augen sind ein See, ein Q., das nicht vergeht, | das allzeit weiter fleußt und doch voll Wassers steht [s. 1c]. 2, 55; Vollends Thränen? .. Die feige Schuld allein | wird sich in solchen Q–en schimpflich waschen. 255a etc., s. Thränen-Q., vergl. in andrem Bilde als Bez. der Augen: O ihr Strahlen des Himmels, wie leuchtet ihr aus diesen Augen mich an, aus diesen berauschenden Q–en, wo im Schatten umschirmender Bogen ewig Leben schimmert und wallt. H. 2, 33, vgl. 6: 523a und Strahlen-Q. —
c) von Blut, das aus Wunden strömt, und den Wunden selbst: Schramme, | nach der des Ritters Blut aus tausend Q–chen floß. 20, 91; Ein Blut-Q. rieselt nie allein, | es laufen andre Bächlein drein; | sie wälzen sich von Ort zu Ort, | es reißt der Strom die Ströme fort. 34, 326; Ohne . . helles Gewand durch Golgatha’s Blut-Q. M. 15, 35 (vgl.: Sie haben gewaschen ihre Gewande | hell sie gemacht in dem Blute des Lamms. 27) etc. — 4) vergl. Born 2) dichterische Bez. für Wasser (zunächst aus dem Q.), dann verallgemeint für eine wallende Flüssigkeit, z. B.: Trug das Gefäß und darin die lebende Q–e. Stellt er den Dreifuß | und den verschlossenen Kessel darauf mit der Q–e des Waldes | . ., goß in die Kanne den Kaffee | .. strömte die Q. darauf. 1, 22 etc. und z. B.: Die dampfende Q–e [das Fußbad] versuchend. 1, 109; Eh es verduftet, | schöpfet es schnell. | Nur wenn er glühet, | labet der Q. [Punsch]. 51betc. — 5) (vgl. 3) überh. Etwas, das wie ein Q. (1) entspringt, lauter dahinströmt, in reicher Segens-Fülle sich verbreitet etc.: Mich, die lebendige Q–e, verlassen sie und machen ihnen hie und da ausgehauene Brunnen, die doch löchrig sind und kein Wasser geben. 2, 13; Sie verlassen den Herrn, die Q–e des lebendigen Wassers. 17, 13; 13, 14; 18, 4 etc.; Durch wieviele Abzugsgräben hat sie die Q–e seiner Poesie geschwächt! H. 1, 1, XIX; Da sich ein Q. gedrängter Lieder | ununterbrochen neu gebar. 11, 10; Rafael’s Figuren sind mit einer Q–e von Leben hervorgefühlt. A. 2, 10; Rafael ist .. eine Q–e von Leben und Schönheit, wie je wenig Sterbliche. 21 (vgl. 6 und: Das Höchste ... war sein Leichtestes, ging von ihm aus wie Q–e. 22 etc.); Weil, der die Q–e [die Vernunft] schuf, auch jegen Aus- deutsches Wörterb. II. fluß derselben kennen, vorhersehen und so zu lenken wissen muste, daß der ausschweifendste Bach seinen Händen nimmer entrann. Ph. 3, 205; Da reichtet ihr [Künstler] aus frischer Q–e | dem Lechzenden die Lebenswelle. | Zweimal verjüngte sich die Zeit. 25a (vgl. 2: 93a); Sie wollen Liebe? hier in diesem Busen | springt eine Q–e, frischer, feuriger, | als in den trüben, sumpfigen Behältern, | die Philipp’s Gold erst öffnen muß. 255b etc. — 6) Das, woraus Etwas (gw. im Genit. Beigefügtes) entspringt (quillt, fließt, hervorgeht), worin es den Grund seines Daseins hat, vgl. Ursprung, zuw. auch in fortgeführtem Bild mit Bezug auf den weitern Lauf, den es nimmt oder der ihm angewiesen wird etc.: Die Furcht des Herrn ist eine Q–e des Lebens. 14, 27; 1, 5 etc.; Daß die „allgemeine Bibliothek“ eine Haupt-Q–e der Aufklärung in Deutschland gewesen . . . Wenn ich ein Bächlein dieser Q–e abstach und es auf alle Diejenigen leitete etc. 3, 161 ff.; Tappend, naht’ | ich mich dem Q–e des verborgnen Lichts. 4, 25; Sie ist zugleich die Q–e aller menschlichen Laster. Leitet die Q–e ab und es ist kein Laster mehr da. 6, 340; Die Q–e aller Übel. Voln. 33; So ist die öffentliche Ordnung in ihrer Q–e vertrocknet [sie ist ganz zerstört etc.]. Rev. 49; Wenn du dem Volke .. | des neuen Glückes ew’ge Q–e wirst. 13, 8. Man sehnt sich nach des Lebens Bächen, | ach, nach des Lebens Q–en hin. 11, 50; Ihr Q–en alles Lebens, | an denen Erd’ und Himmel hängt, | dahin die welke Brust sich drängt, | ihr quellt, ihr tränkt und schmacht’ ich denn vergebens. 22 (s. 2); 14, 89; 103; 18, 250; Verwirrungen und Mißverständnisse sind die Q–en des thätigen Lebens und der Unterhaltung. 19, 284; Dir hat ein hold Geschicke | der Laster reichen Q., den Überfluß, versagt. 23; 171; Ihr [der Sonne] .. Feuer, der [ältre Lesart: die] Q. von unserm Segen. 59; Er [der weise Forscher] ist ein steter [ältre Lesart: ewig s] Q. von unerkannter Wahrheit. 87; Die Q–e [der Verderbnis] fließet stets, der Auslauf ändert nur. 156; Hieraus entsprang die vielarmige Q–e seines Mißmuthes. 3, 248; Die Q–en des Irrthums. SW. 1, 350; F. 303; Daß du ihm Fülle der Herrlichkeit gabst und des Himmels Vorschmack, | ewiger Q. des ewigen Lichts, da er durstet’ in Elend. M. 15, 324; Und so stehet es da, das unendliche, ewige Ganze, | aller Empfindungen Q. und aller Empfindungen Ausfluß etc. A. 8, 18; Aus muß ich es sprechen, | was der Q. ist meiner Qual. 2, 16; Um aber meinen Zufall euch | in seinem ganzen Licht zu zeigen, | muß ich bis zu der Q–e steigen. 2, 18; Die einz’ge Q–e aller meiner Leiden. 410b; Nichts Wahres lässt sich von der Zukunft wissen, | du schöpfest unten an der Hölle Flüssen, | du schöpfest droben an dem Q. des Lichts. 511a; Der Q. des Sehns [das Auge, vgl. 3b] ist ausgeflossen. 523a; An seinen Gedanken liegt uns mehr als seine Thaten und noch weit mehr an den Q–en seiner Gedanken als an den Folgen jener Thaten. 706a; Kein Q. der Pein, der ihm nicht quölle. 91a; Am Q. der Freuden darben. 20, 118; Die Q–en sind versiegt, wo seine Freuden quollen. 218; Sein Bild, die Q–e süßer Schmerzen. 99; 4, 237; Des reinsten Glückes Q–e fließt | für sie; 12, 38; Die erste und unheilbare Q–e alles Übels. 13, 168; Der himmlischen Venus als der ewigen Q–e und Fülle (vgl. 5) des .. Schönen. 16, 83; Mit einem zarten Rosenlichte beleuchtet, dessen Q–e verborgen war. 135; Daß diese Tugend .. seine Klugheit zur Q–e gehabt. HB. 1, 9 etc. — 7) ganz nahe an 6 grenzend: Das, woraus (nam. aus erster Hand) man Etwas schöpft oder schöpfen kann; wo man das für seinen Zweck Gebrauchte oder Gewünschte findet (s. auch 1b): Seine Nachrichten aus einer guten, zuverlässigen, — trüben, schmutzigen, unlautern Q–e haben, schöpfen; Ich will dir meine Q–e nennen, Den, durch den ich es weiß etc.; Seine Waaren aus der besten, der ersten Q–e beziehn; Eine neue Q–e des Erwerbs, — für den Absatz seiner Waaren suchen, finden, entdecken; Sich immer neue Q–en zu seinen Ausspendungen zu verschaffen. Pfl. 1, 29 etc.; Etwas an der Q–e selbst [aus erster Hand] kaufen, erfahren etc., z. B.: Wie sollen wir so Etwas wissen? . . aber du stehst an der Q–e. 2, 338; Die ganz natürlichsten Gerichte | kannst du reichlich an der Q–e haben. 1, 174; 3, 31; 7, 34; Für das lesende Publikum, welches sich nicht an der Q–e selbst unterrichten kann, bestimmt. 1107a etc.; Einen an die rechte Q–e weisen. 31, 302 etc.; ferner in Bezug auf die Werke von Künstlern, Schriftstellern etc., nam. historischen, vgl.: Dichter und Bildner, Beide beschäftigen sich an einer Q–e und jeder sucht das Wasser nach seiner Seite .. hinzulenken. 18, 308; Die Natur . ., Das ist die Q–e, wo er [der Künstler] unaufhörlich schöpft. 31, 16; Jst Mutterliebe .. nicht eine ergiebige Q–e für Dichter und Maler? 19; In der alterthümelnden Sprache der alten Q–e [des Schriftstellers, woher er den Stoff geschöpft]. Sh. 1, 189; Die Q–e und Fundgrube so vieler . . Stücke [Dramen]. Less. 1, 207; Sich in jeder Scienz .., an den Ersten, den Vorgänger, die Q–e zu halten; meistens bleibt er immer auch Q–e und die Andern rauschen als Bächlein. R. 9, 10; Was sagen Sie zu einem solchen Q–en- Braucher, der aus der ersten Pfütze schöpft. 8, 57; Bäche, die mich . . zu den Q–en gewiesen. 6, 287; Daß er aus- abgeleiteten Q–en schöpfte. Bot. 1, 91; Daß die Natur, wo nicht die Q–e, doch gewiß die Veranlassung .. der menschlichen Werke ist. 34, 121; Dies Werk, dieser Schriftsteller ist die erste, die Haupt-Q–e für die Geschichte jener Zeit; Die Q–en studieren; Treu nach den Q–en berichten etc.
Anm. S. quellen, Anm.
Zsstzg. leicht zu mehren und zu verstehn nach dem Vorstehnden und den folg. Beisp., vgl. auch die von Bach, Brunnen etc.: Geh hin zur Abend-Q–e [1, etwa: geh Abends hin zur Q–e], | sie murmelt ja von ihr. Tiedge 2, 7. — Absatz-Q–en [6] für Waaren. — Wie den Adler Kronions .. des Ambrosia-Q–s [2; 3a] | schöpfte dem Knaben zur Kost. V. 3, 26, vgl. Nektar-Q. — Der Schmerz hat meinen Augen-Q. [3b] versiegt. Körner, dagegen auch: Jedes [der vier Thiere] hat sechs Fittige, ist in- und auswärts voll Auge [Off. 4, 8]; denn wie das Auge.. der sichtbare Lebens- undSeelen-Q. ist .., so ist vor .. Jehova Alles Auge . . . Ein geflügelter Augen-Q. [5] in mancherlei Gestalten. H. R. 7, 233. — Klar und kühl | die Bade-Q–e [1]. B. 10a. — Silbergeplätscher des Berg- Q–s. Platen 2, 237; V. Il. 21, 257; Th. 1, 8 etc.; Die Berges-Q–e. Böttger 4, 81. — Die allgemeine Bewegungs-Q–e [6] der Natur, die Anziehung. Kant 8, 292. — Wenn wir .. das physisch Nothwendige aus der Erkenntnis-Q–e, das sittlich Nothwendige hingegen aus der Billigungs-Q–e [5] fließen lassen. Mendelosohn Morg. 1, 224. — Wie sich in eines Gießbachs Fluthen | der Wiesen Blumen-Q. ergeußt. Freiligrath 1, 300. — Blut-Q. [3c]. — Die Born-Q–e [6] aller Hurerei. Luther SW. 61, 264, s. Brunn(en)-Q. — Seht den Felsen-Q! . .. Mit frühem Führertritt | reißt er seine Bruder-Q–en | mit sich fort. G. 2, 43. — Wo es dürre gewesen ist, sollen Brunne-Q–en [1] sein. Jes. 35, 7; Ein[e] kalte Brunnen-Q. Ryff 97 etc. und übertr. [5; 6], z. B.: Nie versiegt der Brunn-Q. ihrer Freude. Kosegarten Po. 1, 91; Sie wollen die Brunn-Q. gemeiner Ruh verderben. Leibnitz Erm. 4; Gott ..., die Brunn-Q. aller Zeiten. Weichmann 2, 313; Der Magen, der .. der Gesundheit einige Brunn-Q. ist. Zinkgräf 1, 222 etc., s. Born-Q. und Quall. — Aus der kastalischen Dichter-Q–e [2] trinken, vgl. Hippokrene; Du [Hafis] bist der Freuden echte Dichter-Q–e [6]. G. 4, 22. — [Freuden und Leiden] fließen | überschwänglich aus Doppel-Q–en [1; 5]. Ense Denkw. 2, 501. — Daß die Einnahme-Q–en [6] ebenso sehr wie die Ausgaben der fortlaufenden Kontrolle .. bedürfen. Oppenheim Jahrb. 2, 178. — Empfindungs-Q–e [5]. H. R. 9, 377. — Erkenntnis-Q–e, s. Billigungs-Q–e. — Bald erschöpften sich diese Erwerbs-Q–en [6]. Arnim 6; Die Schifffahrt, der beinah einzige Erwerbs-Q. dieser Stadt. Monatbl. 2, 447a. — Der Felsen-Q. [1]. G. 2, 43; Matthisson 29 etc.; Der Fels-Q. Schwegler 1, 40; Die Felsen-Q–e. W. 9, 9; 11, 182; 16, 196 etc. — Die Zwerge führen den großen Pan | zur Feuer-Q–e [3, feurigen Q–e] sacht heran. G. 12, 54; 35, 391; Deiner Begeistrung Feuer-Q. Ense Denkw. 2, 540; Das Flammen-Q., daraus die Lieb entsteht.. Das Feuer-Q.. .Ich bin das Flammen-Q. [vgl. 1c]. Lohensein Ros. 66. — Sie dürstet ewig an der Freuden-Q–e [5]. Sch. 5b; Tugend ist die reinste Freuden-Q–e [6]. — Geschichts- Q–en [7]. — Maria, reicher Gnaden-Q. [6]!; Wo sich an der Gnaden-Q–e die Krieger | alle reinten von Schuld. Pyrker 205. — Sogar die Sünden der Welt werden sich durch ihre [der Pfaffen] Zauberkunst in Gold-Q–en [6] verwandeln. W. 37, 349, reiche Erwerbs-Q–en, vgl. 78 Silber-Q–en. — Der Grund-Q. [6] dieser Ausländerei. Fichte 7, 337. — Am Hain-Q. Matthisson 138, ähnlich: Wald-Q–e etc. — Die Haupt-Q–en [1] des Rheins; So wenig als die Haupt-Q–e [6] der jetzigen französischen Macht bewundert zu werden verdient, ebensowenig verdienen es die Neben-Q–en. Gentz Rev. 119; Wie die Ungerechtigkeit die Haupt-Q–e aller Übel. W. 24, 53 etc., s. [7]. — Wie die Kranken zum Heil-Q. [1] steigen. Hölderlin H. 2, 120, s. Gesundbrunnen, Mineral-Q. — Hilfs-Q–e [6, 7], Hilfsmittel, z. B.: Die Hilfs-Q–en fließen reich, schwächer, stocken, versiegen etc.; Ihre Freisinnigkeit . .. verschließt oder leitet Ihnen die erwünschtesten Hilfs-Q–en ab. König Kl. 2, 207; Das Bewusstsein der in mir liegenden Kräfte und Hilfs- Q–en. W. 16, 152 etc. — Honig-Q–en [3a]. — Die Hunger- Q–e des Vergnügens zu erschöpfen. Thümmel 4, 186; IP. Fat. 1, 122 etc.; Indeß in unsern eignen Gründen | der Hunger-Q., der nie versiegt, | um unsre Ernte uns betriegt. Tiedge Ep. 1, 66, s. Hungerbrunnen. — Der Jugend-Q. [2]. Lichtwer 96; Unten strömt es hell | als unser Schönheits-, unser Jugend-Q. G. 6, 25, Schönheit u. Jugend spendend. — Die Sonne als Wärme-, Lebens- und Kraft-Q–e [6] alles Irdischen; Preis, Nymphe, dir! dein Kraft-Q. [kräftigender, vgl. Heil-Q.] sieget. B. 69b etc. — Wie ein Krystall-Q. [1] aus der düstern Grotte. .Hölderlin H. 1, 129. — Den dein Labe-Q. umfloß (o Harmonie). Salis; Göckingk 1, 49; Die Brauerei öffnete den armen Bauern eine Labe-Q–e, die seit vielen Jahren vertrocknet war. Thümmel 4, 81. — Lebens-Q. [2c; 6], aus dem Leben quillt und entspringt, z. B. masc. G. 7, 239; 6, 179; Das Meer, der unerschöpfliche Lebens-Q., erhält seine Bewohner .. am längsten. H. Ph. 3, 239; R. 7, 233 (s. Augen-Q.) fem.: Scherr Bl. 1, 125; Thümmel Kil. 45 etc.; So lang die Lebens-Q–e | schäumet an der Lippe Rand. Sch. 54a; Die Tugend ist eben die sittliche Lebens-Q–e. Schleiermacher 3, 2, 359 etc. — Wohl bedarf die Welt . . solcher Licht- und Wärme-Q–en [6], um nicht durchaus im egoīstischen Irrsale zu erfrieren und zu verdursten. G. 27, 177; Der Vollmond quillt durch dunkle Tannenreiser | und mündet seinen Licht-Q. [5] wellenwärts. Grün Gd. 93; Hier an einem der Licht-Q–e [6, vergl. 1c] unserer Insel Weisheit und Kenntnisse zu schöpfen. Kohl Irl. 2, 74; Daß jetzt ein Engel . . | das Rechte mir, das unverfälschte schöpfte | am reinen Licht-Q. mit der reinen Hand! Sch. 385b etc., s. Kraft- Q. — Rechte auf den Thron, die aus der einzigen wahrhaften Macht-Q–e [6], dem Willen des Volkes, flossen. Ense Denkw. 6, 573. — Milch-Q. [3a]. — Mineral- Q. [1]., mineralhaltig, nam. Heil-Q–e, vgl. Salz-, Schwefel-Q. etc. — Am Murmel-Q. [1]. Stolberg Sch. 1, 448; Bei dieser Murmel-Q–e. Hölty 161; Daumer 2, 172 etc. — Die Muschel-Q–e [1]. IB Michaelis 103; Tiedge Ep. 1, 269 etc. — Den Holzstoß . . | aufzurichten über Naphtha-Q–en [3a]. Platen 4, 340, s. Steinöl-Q. — Ob sie der Clowns [shakespear’schen Narren] würdig und ob sie aus der reinen Narren-Q–e [6; 2] geflossen. G. 22, 59. — Die ältesten Dichter, die zunächst am Natur- Q. [6] der Eindrücke lebten. 4, 227. — Neben-Q–en, vgl. den Ggstz. Haupt-Q. — Uns entgegengossen Nektar-Q–en [3a] | ewigströmend ihre Wollustwellen. Sch. 3b, s. Ambrosia-Q. — Am Pappel-Q. [1]. Brückner 173. — Perlen-Q–e [1], die Perlen mit sich führt oder perlend quillt etc., auch übrtr.: Von des Himmels Perlen- Q. [Thau] umthauet. WHumboldt 3, 420. — Die Rechts- Q–e [6] aller Macht liegt in dem Volke. Ense Denkw. 6, 586; 572. — Die Riesel-Q–e [1] murmelt. Platen 2, 16; Dein Aug ein Riesel-Q. [3b], der nie versiegt. Beck Fahr. P. 4, 15. — Alle Salz-Q–en [1], die nicht bei den Staatssalinen zur Benutzung kommen. Scheuchenstuel 201; Oken 1, 715 etc., s. Soole. — Salz-Q–en treten daraus in Schlesien hervor . ., Sauer-Q–en [1] zu Charlottenbrunn. 737, vgl. Säuerling. — Sein Auge funkelt dunkelhell, | wie ein krystallner Schatten-Q. [1]. B. 51b; Matthisson 191; Zu Lethe’s friedlichem Schatten-Q. V. 3, 74 etc. — Schönheits-Q. s. Jugend-Q. — Brunnen und Schöpfe-Q–en [1]. H. R. 9, 90. — Schwefel- Q–en. . . Benutzung derselben zum Heilbade. G. 27, 294, s. Heil-, Mineral-Q. — Seelen-Q. s. Augen-Q. — Segens-Q–e [1 und 6]. H. R. 9, 80 und z. B. vom Punsch: Noch strömt die Segens-Q–e. V. 4, 75 etc. — Aus den hellen | Silber-Q–n [1], des Parnassus. G. 2, 19, silbern glänzend etc.; aber auch: Freiberg, schon seit 700 Jahren im Besitz einer reichen Silber-Q–e [6]. Kohl (Mager 2, 368), reicher Silbergruben, vgl. Gold-Q. — Sool-Q–e s. Salz-Q–e. — Auf dieselbe Art entstehen die natürlichen Spring-Q–en [1] und die künstlich erbohrten artesischen Brunnen. Burmeister Gsch. 265 (vergl. springender Q. und Fontäne); Platen 4, 345; Grün Sch. 103 und aus metr. Gründen (vgl. Erdbeben etc.): Springe- Q. Gd. 174 etc. Bildlich: Im Hexameter steigt des Spring-Q–s flüssige Säule, | im Pentameter drauf fällt sie melodisch herab. Sch. 94a etc. — Ergiebige Steinöl- Q–en. Oken 1, 319, s. Naphtha-Q. — Wüsten .. | lichten sich in deiner Strahlen-Q–e [6]. Sch. 4a, hier vom Auge. — Daß meine Augen „Threnequelle“ [3b, vgl. 1d] wären! Jer. 9, 1; Jetzt that sich ihr blutiger Thränen-Q. auf | und strömte, wie Regen vom Dache darauf. B. 35b; Das Thränen-Q. Lohenstein Kleop. 96 v. 484. — Neuer Trost-Q. [6] fleußt durch meine Brust. Fouqué Dr. 1, 176. — Für Daphnen .. ward er [dieser Vorsatz] . . | zur bittern Unglücks- Q–e [6]. Weißer Rom. 8. — Du wohnst bei mir, Ur-Q. [6] der Natur, | Leben und Freude der Kreatur. G. 7, 254; Zieh diesen Geist von seinem Ur-Q. ab. 11, 16; Den Ur-Q. dunkler Qualen. V. Il. 4, 117; Die Melodieen . ., | von denen das Gefühl der lautre Ur-Q. ist. W. 12, 136; 16, 193; 26, 27 etc.; Aus dem Ursprungs-Q. des Lichts. 3, 36 und fem.: Des Stroms Ur-Q–e. V. Ov. 2, 206 etc.; Einzelne Ausflüsse aus der Ur-Q–e [6] des Guten und Schönen. G. 32, 41; 37, 9; H. R. 9, 36 etc. — Erfahrung heißt der Weg, sie führt zur Wahrheit-Q–e. Lichtwer 41. — Wald-Q–e, s. Hain-Q. — Des Warm-Q–s [1] Wirkung, durch welche so viele Kranke Gesundheit erlangten. Körner Sch. 1, 36, versch.: Wärme-Q–e [6], s. Kraft-, Licht-Q. — Wasser-Q–e [1]. 2. Kön. 2, 21; Jes. 41, 18; 58, 11 etc.; Aus diesem Wasser-Q. Uhland 426 etc. — Wein-Q–e [3a]. — Ihre Gnosis war Weisheits-Q. [5; 6]. H. — O ewigs Wesen- Q.! [6, vgl. 1c]. Haller 3. — Die Wiesen-Q–e [1]. Hölty 103; V. 3, 111 etc. — Der den Wunder-Q. [1] entdeckte. G. 6, 281; Wenn der Schlaf | in des Vergessens Wunder-Q. [2] ihn badet. Hungari 1, 655, vgl. Lethe. — Am Saum des Wüsten-Q–s [1]. Freiligrath Garb. 113. — Nicht nur Vergessenheit wirkt diese Zauber-Q–e. Nicolai 6, 61, vgl.: Wunder-Q. — Das Zucker-Q. [vgl. 1c] versieg[tel. Lohenstein Ros. 106, der süße. — Der Zwillings-Q. [1; 6], | aus welchem Wahrheit strömet und Schönheit strömt. Stolberg Sch. 1, 442 etc.
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