Faksimile 0618 | Seite 616
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queck Quecke quecken queckig
Quéck: 1) a.:
lebhaft, regsam: Nette, g–e Geschöpfe. Grabbe Hann. 16, häufiger: quick (s. d. und keck). 2) n., –(e)s; 0: (niederd.) Vieh: Ein Haufen Q–s. Murner Ul. 29; Horn-Q. Brem. W. 3, 401, auch: Quick. 399 ff. (vgl. lat. animal, gr. ωo-, eig.: das Lebendige, dann = Thier).
~e, f.; –n; –n-:
Q. (spöttisch Sandklee) Triticum repens, weil es so queck, d. h. voller Lebenskraft und schwer auszurotten ist. Boll Fl. 38, ein wucherndes Unkraut, dem Ackerbauer höchst lästig, dagegen nützlich zur Befestigung des Flugsands und die Wurzeln (Q–n-Wurzeln) als blutreinigende Arznei, s. Oken; Nemnich (der u. A. auch die Namen aufführt: Gras-. Lauf-, Schnurr-Q–n und als Nbnf.: Twecken, Zwecken, Quitschen); Q–n zu trinken [Thee von Q–n]. G. 3, 28; Fülleten sie die ausgefahrenen Stellen .. mit Wasen, Stroh und Q–n. Möser Ph. 2, 280; Umkriechende Queck’. V. Th. 13, 42 etc., auch von ähnlichem wucherndem Unkraut, s. Adelung und FBWeber (z. B. Kleine Q., Agrostis stolonifera), ferner übertr. wie Unkraut: Wie eine solche Ansammlung von Unzeug, wie ein solcher Haufen Müll und Q–n gründlich ausgebrannt wird. Bucher (Nat.–Zeit. 15, 71); Hab auch das Gesangbuch umgeackert, die Q–n herausgepflügt und dafür Nachtviolen hineingepflanzt. Musäus Ph. 3, 135; Gät’ und raufe mit mir das geile Unkraut! | ... hier die Q. von Trink- und Liebesliedern etc. V. (Wackern. 2, 903³⁵); Sind nun zum Anbau bessrer Freuden | die Kloster-Q–n ausgepflügt. Thümmel Kil. 37 etc.
~en: 1) intr. (haben):
s. quacken 1d. 2) tr.: mit Quecken füllen, in Zsstzg.: Ver-a. nam. im Partic.: Seine verqueckten Stoppelfelder. Willkomm Sag. 1, 58. Ggstz.: Ent-q., von den Quecken frei machen.
~ig, a.:
verqueckt, voller Quecken.
Anm. S. keck, Anm., vergl. außer dem Angeführten nam. Quitsche, Brem. W. 3, 399—403; Ouickborn 313.