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quarr
Quárr: 1) interj.:
Tonnachahmung zur Bez. z. B. der Stimme der Frösche (vgl. quak), der Schnepfe (vgl.: Quarrī! guarrā! | auch die Schnepfe ist wieder da. Laube Br. 55), weinender Kindlein u. ä. m. 2) n., –(e)s; 0: in Zsstzg.: Ge-: das quarren: Unter dem G–e eines Kindes. Kosegarten Rh. 2, 101; Kinder-, Frosch-G. etc.
Anm. Tonw., s. garren (auch z. B.: Geht eure Stubenthüre ohne „Gahren“ und Knarren auf. vHorn Pollm. 35), girren, gurren, kurren, sammt den Anm., wie auch die zu Kar (vergl. lat. queri). Dazu: Quárren, intr. (haben): den durch q. bez. Ton hören lassen, z. B.: Es quackt der Frosch .. mit sanftem Quarren. Brockes 1, 21; Fröschlein quarrten vergnügt. V. 2, 102; 185; 1, 187; Quarret der Laubfrosch. 4, 53 etc.; Die Waldschnepfe quarrt. Lenz Nat. 2, 311 etc.; Das Wachs dem Kindlein aus dem Mund, da quarrt es hell. Droysen A. 3, 263; Die Kinder quarren (u. gnarren) immerzu, Einem die Ohren voll quarren etc., dann auch verallgemeint: mürrisch nergeln (s. d.) und dazu z. B.: Menschenfreundlich, nicht ein Quárrer | ist der bibelfeste Pfarrer. V. 4, 26 etc. (vgl. quarken (s. d.) und: „quargeln, quergeln: schreien. Ge- quargel, Gequergel: Geschrei“. Schm.). Ferner: Quárrig, a.: zunächst von Kindlein, Säuglingen, viel quarrend und dadurch Unbehagen, Mißstimmung bekundend, verallgemeint = nergelig. Ferner: Die Quarre, hochd. gew. nur in der sprchw. Verbind. mit Pfarre (vgl. Knarre): Erst eine Pfarre, dann eine Quarre = man soll nicht eher heirathen und Familiensorgen sich aufbürden, ehe man eine Brotstelle hat (vgl. vHorn Maje 3, 556, wo Quarre als eine „eben nicht manierliche Bez. der Frau Pfarrin“ aufgefasst wird); Keine Pfarre ohne Quarre [Ehestandsplage]. Wernike; Die Pfarre mit der Quarre bekommen: ein Amt zugleich mit einer und nam. durch die Verheirathung mit dieser Frau bekommen etc., s. Brem. Wörterb. 3, 396; Bernd 227 etc.