Faksimile 0615 | Seite 613
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Qualmen qualmig
Quálm~en (s. dampfen, auch in Bezug auf die Fügung):
1) intr. (haben): Qualm ausstoßen: Ein Tabackrauchender (ThKönig PW. 1, 241; Klencke Parn. 2, 91 etc.), eine Lampe (Gsp. 12), Fackel, ein Feuerbrand (Rückert Rost. 65a) qualmt etc.
a) Übrtr.: Jemand qualmt, macht Qualm (s. d. 2: Vogt), spricht dummes, die Sinne verwirrendes Zeug, s. hinein-q. 2) intr. (haben, sein), s. flattern, Anm.: mit Qualm wallen, wirbeln, sich bewegen: ’S qualmt im Innern Rauchgewölke. Daumer 1, 267; Die Lüfte q–d. G. 11, 147; Ringsum qualmte der Dampf aus tausend Ritzen. 23, 267; Weiß wie der Dampf aus der Tiefe des Kraters | qualmte . . | Nebel aus dunkel verborgnem Verließ. Meißner Gd. 69 etc., auch: [Das Dampfschiff] qualmt’ und räderte zu Thal, daß rechts und links die Brandung flog. Freiligrath Ca 23, es flog mit Qualm und Räderbewegung stromab. 3) zuw. tr. (s. 1): Starken Rauch gen Himmel q–d. HKleist E, 1, 54 etc. 4) Zsstzg., vgl. die von dampfen, z. B.: Einen paffend anq.; Welche Flamme .. trüb auf qualmte. Scherr Bl. 1, 217; Die Höhen „rauchen“, ein Theil des aufgewirbelten Staubschnees qualmt in feinen diamantenen Wölkchen glitzernd und blitzernd in die Luft auf. Tschudi Th. 24; Tief unter dem feuchten Gehölz lebt, | langsamen Schmauch auf-q–d, das Werg. V. Än. 5, 682 etc., s. auch Qualm 3; Jene fürchterlichen von Tabacksrauch durchqualmten Tavernen. Schwegler (47) 203; So würde ihn dennoch der Weihrauchkessel des officiellen Lobes sattsam eingequalmt haben. Heine Lut. 2, 201 etc.; Schwarz qualmt des Zornes Brand empor. V. Ar. 1, 26; Indeß ein dicker | pestaushauchender Qualm graugelb emporqualmt. Ders. (Wackern. 2, 904⁷) etc.; Dampf, der ihr entgegenqualmte. HKleist E. 1, 317 etc.; Er qualmte mit seinem kurzen Pfeifenstummel vor sich hin. Gerstäcker Flatb. 31; Sieht man dicken Bratenduft heraus-q. Eichendorf Lärm 65; Die Schornsteine q. dicken Rauch her- vor. Natur 4, 203b etc., auch: Die ganze Reihe von Unsinn, die man unter dem Titel der odischen Erscheinungen in die Welt hineingequalmt hat [1a]. Vogt Köhl. 126 etc.; Überqualmt von schweflichtem Duft. Conz (Hungari 2, 342); Als der Barbar .. | mit Rauch die ganze Stadt hier überqualmt und Feuersbrunst. V. Ar. 1, 393 etc.; Dick mit Rauch umqualme sie! 348; Von Nebeln umqualmt. Stahr Jt. 1, 134 etc.; [Daß der Trunkne] schlafend .. so den Wein ver-g. [den Rausch verfliegen] lässt. Alxinger D. 358; Während der Nebel einen röthlich weißen Gürtel bildete, der nach und nach verqualmte. Scherr Nem. 1, 10; V. Sh. 1, 411; Land und Meer scheint .. | in trübem Duft gestaltlos zu ver-g. [verschwimmen]. W. 20, 143; Zelter 4, 172 etc.; All dies Gesindel muß sich so zermalmen | in seinem Nichts; unsterblich ist es nicht, | so muß es wieder sich zu Stoff zer-q. [qualmend zertheilen]. Mosen Ah. 142 etc.
~ig, a.:
qualmartig (aualmhaft) und: voller Qualm: Aus q–er Taverne. Freiligrath SW. 1, 328; Q. aufsteigende Erddünste. Heine Reis. 1, 120; Die q–e Lampe. Prutz Mus. 3, 62; Die q–e Blase des Luftschiffs. V. 2, 144; Den q. wirbelnden Rauch. H. 1, 278 etc.