Faksimile 0603 | Seite 601
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Pumpe
Púmpe, f.; –n; –n-:
1) Mascbine zum Heben einer Flüssigkeit in einer Röhre. mittels Auf- und Niederdrücken eines festanschließenden Kolbens, ohne Zusatz gw. = Wasser-P., nam. Straßen-P. (s. I. Pump, Anm.; Pumpbrunnen; P–nheimer, s. I. Heim, Anm. etc.), s. Zsstzg., früher auch = Feuerspritze (s. d., frz. pompe à incendie), z. B. noch (wie es scheint) in dem (niederd.) Sprchw.: Einer muß dasein, der sagt: Hier soll die P. stehn, der anzuordnen hat (vgl.: Ein Mann bei der Spritze sein) etc. Ferner z. B.: Bei einem bloßen Reisenden, der keinen verpflichteten Beruf weder zum Steuerruder noch zur [Schiffs-] P. hat. W. 35 141 etc. und übertr.: Die P. soll noch erfunden werden, mittels welcher man im Stande wäre, aus meinem Beutel auch nur ein Viergroschenstück herauszupumpen. ThKönig PW. 1, 268 etc.
2) P., Spitz-P., in Meißen Name eines spitzschnäbligen Vogels (welches?). Adelung.
Zsstzg. zu 1 zur Bez. der versch. Arten etc., statt deren auch oft das bloße Grundw. genügt, z. B.: Bāūwerks-: Wir theilen die Pumpen, dabei den speciellen Zweck der Anwendung zum Eintheilungsgrunde nehmend, in Dampfmaschinen-P–n (für stehende Maschinen und Dampfwagen); Fabrik-P–n; Trinkwasser- P–n; Bergwerks-P–n und B–n. Karmarsch 2, 889; B–n zum Wasserschöpfen bei Grundbauten, aus Fangdämmen etc. 905.
Bérgwerks-: Bergwerks-oder Gruben- P–n haben gw. verhältnismäßig geringe Wassermengen aus bedeutenden Tiefen zu heben. 902 etc.
Bōhlen-: von quadratischem Querschnitt, nam. als Bauwerks-P. 905.
Centrifugāl-: Art Dreh-P. ohne Liedrung. 908.
Dampfmaschīnen-: beim Kondensator der Dampfmaschine, und zwar: Kaltwasser-P., 76 wodurch in die Cisterne kaltes Wasser gepumpt wird, Warmwasser- oder Speise-P., die das warme Wasser wieder in den Kessel schafft, ihn „speist“ und Luft-P., wodurch Wasser und Luft aus dem Kondensator geschafft wird. 896; 1, 470 etc.
Drêh-: mit rotatorischer oder oscillatorischer Kolbenbewegung. 2, 906.
Drúck-: mit massivem Kolben im Ggstz. zur Saug- P. mit durchbohrtem. 887, seltner: Druckel-P.
Fabrīk-: s. Bauwerks-P. und 897.
Flēth-: auf Grönlandfahrern, hauptsächl. zum Füllen der leeren Specktonnen mit Wasser als Ballast.
Geblǟs-: Art Fabrik-P. mit möglichst vermiedner Kolbenreibung, „Sack-P.“ 899.
Gīēß-: in den Schriftgießereien eine Druck-P., das flüssige Schriftzeug aus dem Kessel in das Gieß-Instrument zu spritzen. 3, 186.
Grūben-: Bergwerks-P.
Hánd-: kleine, mit der Hand bewegte Pumpe.
Háspel-: (Bergb.) von Menschenhänden bewegt.
Hêbe-:
1) eine Saug-P., bei der die Höhe des Saugrohrs von der des Stiefels bedeutend übertroffen wird, s. Karmarsch 2, 889.
2) einfache Druck-P. mit einem beim Niedergang nur saugenden, beim Aufgang nur hebenden Kolben. ebd. Kétten-: Schiffs-P. mit Hebekette: Die Schöpf- und K–n wurden in Gang gebracht. Forster R. 1, 68. Kóchs-: Hand-P. (ohne Geckstock) auf Schiffen, um aus Fässern Etwas herauszupumpen. Kompressiōns-: Pumpe zur Verdichtung der Luft, (Luft-)Verdichtungs-P., z. B. zum Laden der Windbüchsen, s. Pouilet 1, 137 ff., im Ggstz. der gw. Luft-P. 128 ff. (od. Luftverdünnungs-P.). Lokomotīv-: Dampfmaschinen-P. Lúft-:
1) s. Kompressions- P.
2) s. Dampfmaschinen-P. Māgen-: Das noch im Magen vorhandene Gift daraus zu entfernen durch Brechen und die M. Bock Diagn. 352. Prīēster-: Bei der P. ist der Kolben durch eine elastische Membrane ersetzt etc. Pouillet 1, 186. Sáck-: Gebläs-P. Sāūg-: s. Druck-P. Schíffs-: auf Schiffen gebraucht, nam. die zum Auspumpen des eingedrungnen Wassers, Schöpf-P. Schlāg-: Schiffs-P. mit einem Geckstock (vgl. Schwengel-P. und im Ggstz. Kochs-, Steek-P.). Schlíck-: im Deichb. Rinne mit Ventil zum Abfluß des Wassers. Schöpf-: s. Schiffs- und Ketten-P. Schwéngel-: mittels eines Schwengels in Bewegung gesetzt, vgl. Schlag- P. Spēīse-: s. Dampfmaschinen-P. Spítz- [2]. Stēēk-: kleine transportable Schiffs-P. ohne Geckstock, für kleine Fahrzeuge. Strāßen-: Pumpbrunnen in den Straßen. Wásser-: im Ggstz. zur Luft-P. etc., nam. = Straßen-P. (best. Trink-W.), aber auch s. Dampfmaschinen-P.: Kalt-, Warm-W. und für See-Dampfschiffe Salz-W. zur regelmäßigen Entfernung des das meiste Salz enthaltenden untern Theils des Kesselwassers. Zīēh-: Schwengel-P. etc.