Faksimile 0596 | Seite 594
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Prosa Prosaiker prosaisch Prosaist Proscenium Prose Prosektor Proselyt Proselytismus prosit! proskribieren. Proskription Prosodie prosodisch Prospekt prosperieren. Prosperität
* Prōs~a (lat.), f.; 0; -:
Ggstz. der Poesie (s. d.) ungebundne, schlichte (oder „schlechte“ Luther SW. 56, 305) Rede und in tadelndem Sinn: etwas des poetischen Hauchs Entbehrendes, Schales, Nüchternes: Ein Tag, dessen Eindrücke weder Poesie noch P. wieder herzustellen im Stande. G. 22, 364; 1, 9; Ein Gedicht, wenn man gereimte P. so nennen darf. Häufige Nbnf.: Lebe, solang du lebst, oKind, | Poesie, die reinste, nur! | Todteres als der Alltagswelt | schale Prose giebt es nicht. Daumer 2, 130; In Prose übersetzt. G. 22, 56; Hhmnen über die Vortrefflichkeit eines solchen Kindes, die ich denn recht gut in meine Prose zu übersetzen weiß. 15, 14; 30, 427; H. 15, 3; L. 3, 145; 13, 466; Mendelssohn 4, 1, 307; IP. 41, 27; Thümmel 5, 52; W. HB. 1, 14; Luc. 4, 132 etc., vgl.: Einen Poeten oder Proseschreiber. 6, 21; Der Dichter nicht so wie der Prosenredner. Kant Anthr. 101 etc. Zsstzg. z. B.: Sich vor der Afterprose zu hüten, die man hie und da auch wohl poetische Prose nennt. Bouterweck Gsch. d. Poes. 1, 194; Wohl ihm, dem die Lebens-P. | dichterischer Hauch verklärt! etc.
~āiker, m., –s; uv.:
Schriftsteller in Prosa. Sch. 97a etc., vgl.: Die Weisheit römischer Schriftsteller und Dichter. G. 18, 229.
~āisch, a.:
in Prosa, und namentl. (in tadelndem Sinn): ohne poetischen Hauch, poesielos: P–e Schriftsteller; Mein p–es Gedicht. G. 6, 62; Die p–en Gefilde des täglichen Fleißes etc. Keller gH. 3, 6; P–e Maler. L. 11, 157.
~aīst, m., –en; –en:
Prosaiker. G. 33, 128 etc., vgl.: Es geschieht euch recht, ihr Prosaner. IP. = prosaische [poesielose] Menschen.
~cēnium (gr.), n., –s, -cenii (G. 10, 60); -ceni-en:
der vordre Theil der Bühne, s. Koner GR. 1, 135 ff., in der heutigen Bühne der vor dem Vorhang gelegne. Düringer 902.
~e: s. Prosa. ~éktor (lat.), m., –s; -ektōren:
in anatomischen Anstalten der die Leichen für das weitre zergliedernde Studium vorbereitende Gehilfe des Professors.
~elȳt (gr.), m., –en, (–s); –en; –en-:
der zu einem andern religiösen Glauben Übergetretne, vgl. Renegat.
~elytismus, m., uv.; 0:
Proselytenmacherei.
~it! (lat.) interj.:
wohl bekomms!, glückwünschender Zuruf, z. B. B. 24a, nam. an einen Niesenden (vHorn Schmj. 36; Michaelis 62; P–chen, mein Herzchen! Lichtenberg 4, 181 etc.), an einen Trinkenden (G. 8, 220; Müllner 1, 32; Shakespeare 5, 290 etc.), an einen Speisenden: P. die [oder Gesegnete] Mahlzeit!, ferner: P. Neujahr! etc., oft verkürzt: prost und iron. (vgl. Kuchen 1b): Ja prost Neujahr! vHorn Schmj. 72 oder: Ja p. die Mahlzeit! Scherr Gr. 1, 166 = Gott bewahre! daraus wird Nichts etc.; Prost die Mahlzeit! Göckingk 3, 31; JGMüller Lind. 2, 352; Prutz Woch. 21 etc.; Prost Mahlzeit! Auerbach Gv. 434; Sch. 327a etc., auch: Ja Prostemahlzeit! Bettine 1, 27; Klencke Gsp. 2, 215 etc., s. Bernd und: Euch gönn’ ich schon die Prostemahlzeit [Bescherung etc.], ihr Luderzeug! Alexis Dor. 1, Kap. 11; Die ganze Prostemahlzeit. Holtei Nobl. 1, 232; Kühne Fr. 328 etc.; ferner: Prosten: mit dem Ruf p.! trinken und z. B.: Da wird nun fleißig dem Branntweinglase zugesprochen und den Befreundeten „zugeprostet“ [zugetrunken]. Gutzkow Unterh. 2, ..
~kribīēren. tr.:
ächten.
~kriptiōn, f.; –en; –s-:
Achtung, Acht.
~odīē (gr.), f.; –(e)n:
Silben-Maß und -Messung (Prosōdik).
~ōdisch, a.:
der Prosodik gemäß, „silbenmäßig“: Solch ein Hynaus verhallt ohne p–es Maß. G. 1, 233.
~pékt (lat.), m., –(e)s; –e:
1) Anblick, Aus-, Fernsicht, nam. in einer Landschaft (s. P.-Malerei): Forster R. 1, 94; Wenn . . ferne waldige Berge | mit dem blauen Rücken die kürzern P–e verschließen. Zachariä Tag. 68 etc.; Ein neapolitanischer See-P. von dem Landschafter Kniep. Matthisson E. 1, 399 etc.
2) Aufriß eines Gebäudes. 3) Anzeige von Etwas, das später erscheinen soll mit Angabe des Wie.
~perīēren. intr. (haben):
gedeihen; seinen guten Fortgang haben.
~peritǟt, f.; 0:
Gedeihen; Wohlfahrt.