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Pranger Prangerei prangern
Pránger, m., –s; uv.:
1) prangende Pers. Am. 6, 7 (selten wegen 2).
2) Schand- (oder Laster-) Pfahl [s. d. und pfrengen, Anm.] zur Schaustellung von Verbrechern, eig. und übertr., niederd. Kak (s. d.). Sch. 112b; Thümmel 6, 42; W. 34, 66 u. V.; An den Bankerottierer-P. schließen. Möser Ph. 2, 87; An den Kirchen-P. stellen. Rabner 4, 249 etc. Auch z. B.: Der Löwe schläft, der P. [die schändende Schaustellung in der Menagerie] ist zu Ende. WvMerkel (Hungari 2, 215) etc. und mundartl. fem. Schweinichen 1, 214, vgl.: Die Prechel und P. SClara EfA. 2, 715.
3) (mundartl.) Einen P. essen, vor der Mahlzeit essen, um sich während derselben zieren zu können. Schm., s. prangen 2c.
~ēī, f.; –en:
1) das Prangen, Geprange: Ich bin nimmer ein Mensch des Schaugepränges und der Schaurednerei, noch irgend einer P. etc. gewesen. Arndt E. 333.
2) das Prangern.
~n, tr.:
an den Pranger (2) stellen: Der als Ehebrecher geprangert wird. Droysen A. 2, 348; 33 etc., so auch: Wer möchte sich freiwillig schänden und an-p. lassen? Arndt E. IV; Ber. XIII; 29 etc.