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pochen
Póchen, intr. (haben) u. zuw. tr. (1a—e; 2g; 3) und refl.:
1) stampfend klopfen (s. d.) auf oder gegen etwas Hartes mit Etwas von verhältnismäßig geringer Flächenausdehnung, vgl.: Man klopft mit dem Stock (in seiner Längsausdehnung) Zeug, Jemand etc.; Die Studenten p. im Kolleg, im Theater etc., ihren Unwillen zu erkennen gebend, mit den Stöcken (s. c), das Ende wiederholt gegen den Boden stoßend; Man klopft Jemandes Wange kosend mit der breiten Handfläche; Man pocht (od. klopft) mit dem Knöchel an die Thür (s. b); Die Geier . ., | wenn sie dort ungeduldig mit dem Schnabel | auf Panzer und auf Eisenhelme p. [pickend]. Lenau A. 128 etc.; Der Böttiger klopft auf die Faßreifen mit der breiten Bahn des Holzhammers, dagegen mit Bezug auf die schmale, spitze Hammerpinne: Der Goldschmiedsgesell .. Zu Ring und Kette poch’ ich dann | die feinen goldnen Drähtchen. G. 1, 25; Ein Goldschmied saß | in seiner Werkstatt, pochte etc. 2, 186; Die Schuster ziehen und p. 23, 51 (s. d) etc. In vielen Fällen kann natürlich p. und klopfen stehn, nur daß p. dann ein ungestümeres, heftigeres Klopfen bez., z. B.: Einen auf die Finger p. Iffland 3, 3, 84, gew.: klopfen (s. d. 1e). Wir erwähnen noch bes.:
a) (s. klopfen 1a und die Bsp. dort) Das Herz pocht (versch. 2a und b); Mein Herz ,,pucht“ mir im Leibe. Jer. 4, 19; Hebt sich mein Herz und pocht geschwinder. Cronegk 2, 256; Gleich Pulsen pocht | des Auges Stern beim Schließen. Freiligrath 1, 340; Immermann M. 1, 54; Du trägst es auf der Brust | und pocht dein Herz dagegen etc. WhMüller 1, 191; Dann pochte meine Brust, o Künstler, dir zur Ehre. Nicolai 1, 231; Platen 2, 75; Hier pocht Etwas, ich möchte mich sonst an Eurem [Priester-]Kleide vergreifen, wofür ich doch sonsten Respekt habe. Stiling 1, 51; 4, 44; Bei deren Anblick ihm das Herz pochte, wie es .. noch nie gepocht. W. 1, 161; Dem Junker pocht’s im Busen wie ein Hammer. 11, 235; In diesem Busen .., der .. von ihren Seufzern pochte. 12, 315 etc. In seltnerer Fügung der gehobnen Sprache: Wenn’s [das Herz] noch [bei] jeder Kränkung lauter pocht. CRudolphi NGd. 167 (vgl. 2f) und tr. = durch P. kundthun, äußern: Sogar des Mädchens Brust, die volle, | pocht an die Kolbe ihren Zorn. Freiligrath Pol. 2, 21; Vergebens lauscht ihr Blick, vergebens pocht | ihr Busen Ungeduld. W. 20, 291etc. Oft im sächl. Infin.: Das P. des Herzens, der Brust, des Busens, der Schläfe; Ich fühle Das an jenem P., das nun schon oft bis ans Herz reicht. Ein Schlag dieses Klopfers .. und ich bin nicht mehr. Gutzkow R. 3, 394 etc.; Das Herz-P. (s. Klopfen 3) und zuw. (nam. aus metrischen Gründen): Herzens-P., z. B. Platen 4, 163; Rückert N. 36 etc.
b) Einer, der Einlaß begehrt, Jemand, man, es pocht, s. klopfen 1b, nam. auch in Bezug auf Acc. oder (rein örtl.) Dat. bei „an“, z. B.: Er stürzte mit | der Thüre so ins Haus! Man pocht doch, hört | doch erst, wenn man als Freund sich naht. L. Nath. 3, 6 etc. und z. B. mit an und Acc.: Sie pochten an die Thür. Richt. 19, 22; Da pocht’s an die Thür. Cham. 6, 236; Man pocht an die Thür, als wenn man sie einschlagen wollte. G. 10, 8; Er pocht um Einlaß an das stille Haus. Lenau A. 31; 161; Da pocht’s dreimal an ihr Fenster, als ob sich’s eignete. Musäus M. 2, 47; Niemand pocht mehr an unsre Pfosten. Platen 3, 5 etc. und mit Dat.: Da pocht es voll Tumult am Haus. 1, 209; Hörte man an der kleinen Pforte p. G. 18, 199; Hört man am Tapetenthürchen p. W. 20, 111; Heute an dieser | Pforte pocht es [das Unglück], | morgen an jener. Sch. 510b etc., vgl. auch: Unglückbringend pocht [naht] ihm keine Stunde. 399a etc. und im subst. Infin.: Da war ein lautes P. | an der Thür .. vernehmbar. Platen 4, 295 etc. Auch tr. mit Angabe der Wirkung: Einen aus dem Bett, der Ruhe, dem Schlaf (od. auf-) p.; Sich müde p. etc., vgl. d.
c) zurBez. eines wilden Lärmens (vgl. 2), z. B.: Das P. des Treibers, auf der Klopf-, Treibjagd (s. d.). Hiob 39, 7 etc.; Das Publikum pocht und scharrt im Theater (s. o.), als Zeichen der Unzufriedenheit, vgl. den Ggstz. klatschen 1e, selten so (vgl. das gw. aus-p.) tr.: Dieser, beklatscht heut, morgen gepocht. Droysen A. 2, 362 etc.
d) mit Werkzeugen Etwas klopfend, hämmernd bearbeiten, s. o. von Goldschmieden, Schustern; ferner: Flachs p. oder boken, baken (s. d.) etc., nam. aber: Hüttenw.: Erz p., es mittels eines Stampf-, des sog. Pochwerks zerkleinern, vergl. Halde 2 und Anmerk., s. Karmarsch 2, 644 ff.; Scheuchenstuel 180 ff.; Das P. theilt sich in das trockne oder nasse P., jenachdem kein oder ein mäßiger Wasserstrom auf die Pochsohle geleitet wird. ebd.; Naß-p. 172; Trocken- p.; Das Erz etc. klein p.; Es todt p., zu klein p., so daß es mit fortgeschwemmt wird und verloren geht; Sich müde p. (vgl. c) etc. S. 4c.
e) veralt.: Eine Stadt, Burg etc. p. und häufiger aus-p., plündernd zerstören, s. Frisch 2, 64b ff. und z. B.: Die Engelsburg bochten sie aus und plünderten Alles. Franck Chr. 309b etc., auch: Da sie fremd Gut wollten aus-p. Rollenhagen Fr. 286 etc. (vgl. 2).
2) (s. 1c) mit wildem Lärmen und trotzigem Un-’ gestüm auftreten:
a) ohne abhäng. Vh.: Die Trunkenheit macht einen tollen Narren noch töller, daß er trotzt und pocht, bis er wohl gebläut .. wird. Sir. 31, 38; 1. Tim. 3, 3; Drum gäb’ ich, so sehr ihr auch pochet und prachert, | für euch keinen Deut mehr. B. 67a; Daß du feindlich scharrest und pochest. Luther 5, 353b; Daß des Mahmet’s Glaube recht und unser Glaube unrecht sei, wie die blinden Türken p. [trotzig, höhnisch behaupten]. 8, 12a; War’s doch nicht ärger und krauser hier, | als der Sachs noch im Lande thät p. Sch. 320a; Was, sagte der Riese, du willst noch p.? .. Du Schnarcher! Schwab V. 1, 15; Das Herz murrt und pocht (s. b, versch. 1a). Auch im subst. Infin.: Weish. 14, 25; Uhland V. 372; Nichts auch gilt mir dein P. V. Jl. 1, 181; Hilft kein „Bochen“ noch „Schnorren“ [Schnarren]. Waldis Ps. 37, 1; Was darf’s viel P–s und Schnarchens. Weidner 370 etc. Ferner mit abhäng. Präpos. (b—e), so:
b) Gegen, wider, mit (vgl. d) Jemand p. (s. f), hadernd, seine Unzufriedenheit gegen ihn laut kund gebend etc.; Sprich deinen Nächsten drum an, ehe du mit ihm pochest. Sir. 19, 17; Luther 1, 285a etc., auch z. B.: Wenn gegen Gottes Fügung | dein Herz im Busen pocht (s. a, versch. 1a) etc.
c) Auf Etwas p., sich darauf als auf den Grund und die Berechtigung zum trotzigen Auftreten stützen (s. d): Pochet nicht so hoch auf eure Gewalt. Ps. 75, 6; Sir. 16, 1; Auf den gesunden Menschenverstand zu p. Danzel 269; Fischart B. 46b; Freiligrath 2, 262; Der darf auf Schand und Frevel p., | der auf Mitschuldigste sich stützt. G. 12, 10; Wer wird auf Bundsgenossen p.? 12; Das deutsche Theater, das ohnehin auf sein Repertorium nicht p. kann. 32, 164; Lenau A. 21; Trotz seinem Genie, worauf er so pocht. L. 12, 421; 378; Lichtwer 242; Luther 1, 166b; 6, 6b; Wo die Kirchendiener auf den Rath p. und trotzen können. 352b; Wenn sie nu p. auf die Schrift . ., so p. wir wiederum, daß die Schrift auch ebenso stark anzeigt etc. 545b; 8, 50a; Ihr pocht auf Ehrlichkeit und exemplarischen Wandel. Sch. 123a; 424b; Wie Etliche .. auf ihren Adel pochten und stolzierten. Weidner 370; 118 etc., zuw. auch: Etwas mit P. in Anspruch nehmen: Wer auf Hoch- achtung pocht, fordert Alles um sich zum Tadel auf. Kant SchE. 48; Auf Etwas als auf sein (ihm zukommendes) Recht p. etc.
d) (s. c) veraltend: Mit [= auf] Etwas p., vgl. prahlen etc., z. B.: Daß er mit diesem Text also heftig pochet und schnurret [vergl. schnarchen, schnarren]. Fischart B. 177a; Daß kein Fürst sich soll auf seine eigene Macht und Weisheit verlassen noch damit trotzen oder „bochen“. Luther 5, 2a; Einen Jüngling, noch nicht reif zum Sarge, | in des Lebens Mai gepflückt, | p–d mit der Jugend Nervenmarke, | mit der Flamme, die im Auge zückt. Sch. 6a etc.
e) Dichter. mit sachl. (personif.) Subj.: Felsen . ., die .. | bald tief bis ins Gebiet der alten finstern Nacht | herunter dräun, bald in die Wolken p. W. 20, 209, sich trotzig heben.
f) vereinzelt in gehobner Rede mit Dat. = gegen (s. b und vgl. g): Ich poche [trotze] dem Tyrannenverhängnis. Sch. 142a etc., vgl. 1a Rudolphi.
g) veraltend: Einen p., ihn überwinden und mit trotzendem, höhnendem Ubermuth behandeln (vgl. f): Das Volk zu p. und zu plagen. 1. Macc. 12, 53; Wenn mich mein Hasser pochet. Ps. 55, 13 (so noch Mendelssohn); Die Ketzer werden unsre liebe Mutter, die röm. Kirch, nicht p. Fischart B. 33a; Fleming 704; Die gepocht den grimmen Tod. Gryphius Fr. XII; 286; [Das Volk] pocht euren Rath. 358; Freundschaft pocht den Tod und trotzt die Ewigkeit. 704; 680; 682; Kein König, sollt’ er gleich an Schein | den Alexander p. 510; Pap. 1, 432; 2, 654 etc.; So soll dich auch mein Aas noch p. [meine Leiche noch höhnen]. Günther 203; Luther SW. 60, 69; Mühlpforth Hochz. 7; Weil er Erd’ und Himmel pocht. Ramler 308; Ich laß mich dich nit p. Uhland V. 24; Teutschen lassen sich nicht bochen. Zinkgräf 1, 353 etc.
3) ein Kartenspiel (das sog. Pochspiel, auch Poch, m., Poche, f.) spielen und insbesondre (s. 2): bei diesem Spiel herausfordernd erklären, daß man eine Reihe Karten in der Hand habe, die nach den Regeln des Spiels kein Andrer überbieten kann. Wer diesen Anspruch gegen die mit ihm P–den (Mit-p–den, Mitpocher) durch Zeigen seiner Kartenreihe beweist, nimmt von dem zu diesem Spiel dienenden in versch. Fächer zu den versch. Einsätzen getheilten Brett (dem Pochbrett) die in ein best. Fach (das Pochfach, den Poch, die Poche, den Pocher) gesetzten Marken für sich: „Ich poche drei Marken.“ Jch poche mit. „Ich poche noch zwei besser“ etc.; So überredet mich mein unverfälschter Sinn, | du werdest mich nicht so, wie ich dich neulich, p. [2]; | denn was ich gegen dich im Brette dort verbrochen, | Das bringt das Spielrecht mit. Günther 1054 etc., s. Schwäb. W. 82 (schon vom J. 1482).
4) Dazu: Pocher, zunächst: Einer, der pocht, zuw. auch sachl., s. d und e, z. B.:
a) (1b) Dem Pocher öffnen; Ein ungestümes Klopfen .. Daß es Pocher gäbe, die das Recht dazu hätten. Thümmel 7, 40.
b) (2) trotziger Prahler etc.: Ein Andrer ist ein Schnarcher und Pocher, der da scharrt wie ein ungestümer Gaul etc. (vgl. Scharrhans). Freytag Bild. 2, 56; Wie wenig er sich vor Pochern fürchte. W. 15, 105; 20, 35; 11, 92 etc., verstärkt: Erzpocher (–⏑, s. II. Erz, versch. c); Hochpocher. Murner Ul. 115 etc. Dazu: Pocherei. Keisersberg Himmelf. 4 etc.; Pocherig. Post. 2, 42, pocherisch, vergl. pöchisch. Reithard 94 = p–d.
c) (1d) Arbeiter im Pochwerk, Erzpocher (–⏑, versch. b), auch „Pucher“. Jablonsky 850b; Nachtpucher, die Arbeit zur Nachtzeit verrichtend. ebd. etc., s. d.
d) (s. c) Pocher, Pucher, auch = Pochgerüst mit den Pochschießern. Scheuchenstuel 181; Wandpocher, ein Schlägel zum Zerschlagen von „Wänden“ (größern Gesteinstücken), s. 258, ähnl.: Die Poche: ein Werkzeug zum pochenden Schlagen des Hanfs, der Wäsche etc. = Bläuel. Campe.
e) s. 3.
5) Pochung, gw. nur von trans. Zsstzg., sonst gw.: Das P., vgl. bei Alteren: Der Poch, z. B. Spee Tr. 15 und (zu 2): Groß Boch und nit Vermögen. Uhland V. 372; Mein Frau, die ist mein Schild und Schutz, | ist oft mein Frevel Poch und Trutz. HSachs 1, 438d, mich p–d und trotzend etc.
Anm. Bei Ältern auch mit „b“ als An- und „u“ als Inlaut, vgl. (verkl.) bocheln. Keisersberg Pilg. 80d und s. Benecke 1, 220b, wohl Tonw.
Zsstzg. vgl. zu 1 die von hämmern, klopfen, schlagen etc., zu 2 die von trotzen etc., zu 3 die von karte(l)n etc., z. B.: Áb-:
1) [1] durch Pochen absondern etc., s. nam. abbreiten. 2) [2]Sie wollen Gott seine Gnade a. Luther 8, 52a; Rollenhagen Fr. 354; Ich lasse mir keinen Frieden „abbochen“ oder abnöthigen. Zinkgräf 2, 82 etc. 3) [3] im Pochspiel abgewinnen, z. B.: Einem Geld a. (versch. 2). Án-:
1) [1] z. B. [1a] Ohne auf das kleine a–de Herz zu achten, das unter dem ihrigen schlug. Thümmel 6, 34, öfter [1b]: Ehe sie an einer Stubenthüre anpochte. Hebel 3, 300 etc.; An keine Hütte wag ich anzupochen. Sch. 551b etc. und übertr.: Jetzt sah sie .. in gar mancher Familie .. die Verarmung a. Kinkel E. 432 etc. Dazu: Seine Herzensthüre verschloß er vor dem Anpocher. Rückert Mak. 2, 112 etc.
2) [3] anfangen zu pochen. Āūf-:
1) intr.:
a) [1a] Noch jetzt pocht mein Herz freudig auf [oder empor] bei der Er- innerung. Scherr Gr. 1, 24; Dem sonst beim eisern Klang der Waffen | der Busen aufgepocht. Schubart 2, 73.
b) Mit dem Stock a., auf den Boden; mit der Faust, dem Hammer, auf den Tisch etc., s. 2c.
c) [2] Untergebne dürfen gegen ihre Vorgesetzten nicht a.; Das ist ein frecher Bursch . . Dem muß man ein bischen a. [mit Entschiedenheit entgegentreten]. vHorn rhD. 2, 254.
2) tr.:
a) [1b] durch Pochen öffnen: Die Thür a.
b) [1b] durch Pochen auf die Beine, emporbringen, wecken: Laß dich a., Dunkan. B. 295a; Poch ihn nur auf aus seinem Todesschlaf. Sch. 564a etc., vgl.: Mein Ruf | zum Königsthron pocht wie ein Gläubiger | aus meinem Schlummer mich empor. 256a etc.
c) nam. bei Zunftversammlungen, die Mitglieder unter A. (1b) aufrufen, um die Fehlenden zu notieren.
Aūs-:
1) intr.: zu Ende pochen, s. auch 2c.
2) tr.: durch Pochen aus der Stelle weg bringen, heraus-p., z. B.:
a) [1c] Einen Schauspieler a., vgl. aus-trommeln, -pfeifen, -zischen. Platen 2, 138; Zelter 1, 224 etc.
b) (weidm.) A. oder austrommeln: durch Lärmen Mard oder Iltis aus einem Gebäude etc. treiben. Laube Br. 240.
c) (Bergb.) durch Klopfen das Zeichen zur Ausfahrt geben, auch ohne Obj.
d) [1e].
3) [2] tr.: Etwas a., durch-p., durch trotziges Beharren dabei aus-, durchfechten, auch ohne Obj.: Du wirst mit uns bald ausgepocht haben, es ist aber Einer, der dir deinen Trotz wohl kann ausstehen. Luther 6, 226b etc. Be-: z. B. [1d]. I. Dúrch-, tr.:
1) s. aus-p. 3.
2) [1d] das Erz über dem Abflauherd reinigen. II. Durch-, tr. [1]: mit pochenden Schlägen etc. durchdringen: Von Zorn durchpocht | brannten unsre Herzen. Freiligrath 2, 308; Aus liebeschmerzdurchpochter | Brust. Rückert Nal 254. Empōr-: auf-p. 1a u. 2b. Entgêgen-: z. B. [1a]: Dem ihr Herz entgegenpochte. Arnim 317; Beer Arr. 58; Nicolai 6, 82; Sch. 17a etc., auch [2b]. Er- [2]: ertrotzen, durch Pochen erlangen. Fischart B. 5b, s. heraus-p. Fórt-:
1) intr.: fortfahren zu pochen: Ein heftiges P. .. Es pochte fort [1b]. G. 25, 91 etc.
2) tr.: durch Pochen fort treiben, s. ausp. 2. Hêr- etc.: z. B.: Wie denn durch das Unentbehrlichste nur langsam und mit Mühe herausgepocht [2: das Geld durch nicht weichendes Beharren vom Magistrat erlangt] wurde. Kosegarten Rh. 3, 208; Das Werk von der Bühne herunter-p. [s. aus-p. 2a]. Schleiermacher 3, 2, 221; Jch muß meine Gemahlin .. aus dem Loch hervor-p. Klinger Seid. 11; Thümmel 2, 17 etc. Mít-: in Gemeinschaft mit Andern pochen, z. B. [1c]: Im Theater m. Ense Tag. 1, 288; Wenn ein Sänger für dich focht, | wenn ein Mann ein Schwert geschwungen, | hast du scheu nur mitgesungen, hast du schüchtern mitgepocht. Herwegh 1, 76, auch [3]. Uber-, tr.: durch Pochen Einen überbieten, ihm obsiegen: Wir wollen zusehen, welcher den Andern ü. [2] und den Sieg behalten werde. Luther 5, 289a; Kantzow 2, 157; Kann man nun einen gottlosen Richter, der Schultheißohren hat, mit Schreien ü. [1c; 2] und gewinnen. Mathesius Pr. 189; Mit vier Assen überpocht [3] man Alle etc. Um-, tr. [1c; 2]: umlärmen etc.: Fest bleibt er, wie die Meutrer ihn um-p. etc. Ver-, tr.: z. B.:
1) [1d] So muß das sämmtliche Gestein verpocht werden. G. 40, 211 etc.
2) [3] Einen Abend v.; Zwei Groschen v. etc., seltner [2]: Etwas durch pochenden Trotz verlieren. 3) intr.: Bis dies Herz verpocht [ausgeschlagen]. Campe. Zer- [1]: pochend zerschlagen etc., z. B.: Das schon Zerkleinte noch mehr zu z. Kohl A. 3, 293; Die harten Püffe . ., so du mir den Satan lässest geben, „zustoßen und zu-p.“ mich. Mathesius Pr. 70; Nun hab ich die Ketten | mir selber zerpocht. Rückert.